Himmelgeist in Not

Wir, die Anwohner von Himmelgeist, können und wollen die Zustände, die sich bei gutem Wetter in unserem Stadtteil abspielen, nicht mehr länger hinnehmen.

Sämtliche Straßen werden zugeparkt und sind kaum mehr befahrbar. Zuletzt parkte man im angrenzenden Naturschutzgebiet. Anliegerstraßen werden, auf der Suche nach Parkplätzen, mehrfach befahren. Unfallfluchten sowie aufheulende Motoren und deutlich überhöhte Geschwindigkeiten gehören genauso zum Tagesbild wie auch wüste Beschimpfungen der Anwohner, wenn diese ihren Unmut äußern oder auch einfach nur aus ihrer eigenen Einfahrt fahren möchten. Diese Zustände sind nicht nur nervenaufreibend, sie könnten im Zweifelsfall Leben kosten: zuletzt hatte selbst die Feuerwehr keine Möglichkeit mehr durch die zugeparkten Straßen zu fahren.

Am Ufer des Rheins und im Naturschutzgebiet wird ebenfalls ganz selbstverständlich alles getan, was verboten ist: Grillen, Lagerfeuer entzünden und Zelten. Dabei ist nicht nur das Bild eines überfüllten Strandes, wohlbemerkt in Zeiten einer anhaltenden Pandemie, die einen Mindestabstand auch im Freien fordert, verstörend: Die Massen an Menschen hinterlassen ihren Müll, sowie weitere Hinterlassenschaften, im Naturschutzgebiet, sowie in ganz Himmelgeist – auf dem Weg zur Bushaltestelle, auf den Feldern oder auch ganz einfach neben den geparkten Autos auf der Straße. Vorhandene Abfalleimer, wenn sie denn genutzt werden, reichen hierfür lange nicht aus.

Wir, die Anwohner von Himmelgeist, wollen nicht länger darauf hoffen, dass das Wetter am Wochenende schlecht wird. Wir wollen nicht länger unsere Autos stehen lassen – aus Sorge keinen Parkplatz mehr zu bekommen oder in Konfrontationen verwickelt zu werden. Wir wollen nicht länger dabei zusehen, wie die Natur vor unserer eigenen Haustüre zerstört wird. Wir wollen nicht, dass Düsseldorf-Himmelgeist der neue Corona-Hotspot wird.