Keine Sonderrechte für Genesene hinsichtlich der Coronabeschränkungen

Die Pandemie wird durch Eindämmung der Virusausbreitung (Kontaktreduktion) und Impfung bekämpft. Immunisierung durch Infektion darf hingegen kein Ziel der Pandemiebekämpfung darstellen und für den Einzelnen durch gesellschaftliche Anreize nicht zum wünschenswerten Zustand werden. Jede Infektion birgt persönliche Risiken, belastet das Gesundheitssystem und eröffnet dem Virus mehr Spielraum für Mutationen. Eine Gesetzgebung die Genesenen Sonderrechte einräumt, öffnet auch die Türen für Impfgegner und Coronaleugner sich durch absichtliche Ansteckung zu immunisieren und Quarantäne Auflagen zu verletzen, um die Vorzüge nach Genesung nutzen zu können. Vielleicht erinnert man sich noch an die Windpocken-Partys, bei denen man früher gesunde Kinder absichtlich mit erkrankten Kindern zusammengesetzt hat, mit dem Ziel den Immunstatus zu erreichen. Heute ist bekannt, dass die Erkrankung nicht nur schwere Verläufe haben kann, sondern das Virus lebenslang im Körper verbleibt und andere Erkrankungen hervorrufen kann. Somit bleibt auch für Corona die Impfung das Immunisierungsinstrument der Wahl. In Folge dürfen die durch Infektion erlangte Immunität und die durch Impfung erlangte Immunität nicht zwei Optionen für die Rückkehr zu mehr Normalität sein. Insbesondere, wenn der Leidensdruck hoch und die Option Impfung nicht jedem angeboten wird, könnte es dazu führen, dass die Immunisierung durch absichtlich hervorgerufene Infektion für viele Menschen den einzigen Ausweg darstellt und das Risiko schwer zu erkranken, eingegangen wird.