Religiöse Nutzung des Kaiserdomes

Betreff: Religiöse Nutzung des Kaiserdomes

Sehr geehrter Herr Dr. Jung,

heute wenden wir uns an Sie mit einem dringlichen Anliegen. Als Bamberger Einwohnerinnen und Einwohner sind wir sehr stolz auf unsere Stadt und den Kaiserdom. Wir freuen uns sehr darüber, dass viele Menschen aus der ganzen Welt nach Bamberg kommen, um dieses schöne Architekturdenkmal zu besichtigen. Allerdings ist der Bamberg Dom nicht nur ein architektonisches Kunstwerk, sondern vor allem ein Gotteshaus. „In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.“ (Mt 21, 13) Diese Tatsache scheint vielen Touristen nicht bewusst zu sein. Gerade an Wochenenden ist der Dom als touristischer Magnet voller Menschen, die fotografieren, sich laut unterhalten und umherlaufen. Inzwischen ist es sonntags nicht möglich, außerhalb der Messen in Ruhe Kerzen anzuzünden und Momente der Stille, der Kontemplation und des persönlichen Gebets zu finden. Selbst die Nagelkapelle – früher ein Rückzugsort – wird in letzter Zeit immer wieder von touristischen Gruppen zwecks Besichtigung aufgesucht. Es ist uns sehr daran gelegen, dass der Bamberger Dom wieder nicht nur touristische Attraktion, sondern auch ein Ort der inneren Einkehr und des Gebetes wird – für alle Menschen aus nah und fern.

Deshalb bitten wir darum, dass

a) An den Sonntagen die touristische Besichtigung des Domes erst ab 14.00 Uhr erlaubt wird, um auch nach dem Gottesdienst Zeit und Raum für Andacht und Gebet zu haben.

b) Die Möglichkeit, im Dom zu fotografieren, generell eingeschränkt wird oder zumindest streng darauf geachtet wird, dass nur ohne Blitzlicht fotografiert werden darf.

c) Die Nagelkapelle wenigstens vier Stunden am Tag von der Domaufsicht bewacht wird.

Wir bitten Sie, unser wichtiges Anliegen dem Domkapitel vorzutragen und es mit Nachdruck zu vertreten. Wir glauben, dass die Umsetzung unseres Anliegens allen Menschen zugute kommt, die im Bamberger Dom einen Ort der Stille, des Atemholens und des persönlichen Gebets suchen.

Für Ihren Einsatz danken wir Ihnen sehr herzlich im Voraus und verbleiben mit besten Grüßen,