Schutz der Bevölkerung vor vermeidbarer Strahlung, die von den Sendeanlagen ausgeht. Der Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung bei der Entstehung diverser Erkrankungen ist zwar umstritten, da einige Studien teils widersprüchliche Aussagen liefern. Eine Verbesserung der Studienlage wird aktuell angestrebt. Es ist jedoch unumstritten, dass biologische Effekte an Zellen auch bei Strahlungsintensitäten weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte auftreten. Es ist daher das Minimierungsgebot anzuwenden, selbst wenn die Strahlungsintensitäten „legal“ sind. Dies ist hier möglich, da terrestrisches TV durch andere Technologien substituierbar ist (Kabel-TV, Satelliten-TV, Internet-Angebote). Zudem nutzt mittlerweile nur noch ein sehr geringer Anteil der deutschen Haushalte terrestrisches TV, der Anteil der ausschließlichen Nutzer ist noch geringer. Dennoch ist die gesamte Bevölkerung der Strahlung ausgesetzt. Und obwohl digitales terrestrisches TV aufgrund von verbesserter Technologie prinzipiell eine geringe Sendeleistung als analoges terrestrisches TV zulässt, wird dieser Technologie-Vorteil durch das Bestreben, eine "Inhouse"-Versorgung zu gewährleisten (d. h. höherer Bedarf an Sendeleistung), in einigen Regionen Deutschlands mehr als aufgezehrt. Außerdem ist in den nächsten Jahren ein weiter zunehmender Strahlungseintrag durch den Mobilfunk-Ausbau zu erwarten, der sich deutlich schwerer vermeiden lässt, und damit ein höherer Gesamt-Strahlungseintrag. Übrigens schaltet die Schweiz als weltweit erstes Land bis Ende 2019 terrestrisches TV komplett ab, was durch den damit verbundenen Komplettumstieg auf neuere Technologien als Fortschritt gewertet werden kann.