Ich benutze ein E-Motorrad seit 4 und ein E-Auto seit 1 ½ Jahren. Die überwiegende Energiemenge lade ich zuhause in meiner Garage. Für die meisten Fahrten reicht die Reichweite der Fahrzeuge bis nachhause. Wenn ich einmal weiter fahren will, dann gehe ich mehrere Risiken ein: Ist die geplante Ladesäule funktionsfähig? Passt mein Ladekabel? Passt eines meine Bezahlsysteme (Chip, Ladekarte, App)? Ist die Ladesäule im gewünschten Zeitraum frei? Wenn die geplante Ladesäule belegt ist, muss ich eine unbestimmte Zeit lang, aber wahrscheinlich mehrere Stunden warten, bevor ich mit meinem Ladevorgang beginnen kann oder eine weiter entfernte Ladesäule suchen, die dann ebenfalls belegt sein könnte. Mit einer zunehmenden Anzahl von E-Autos wird das Risiko, keine freie Ladesäule zu finden, immer größer und damit unzumutbar. Ein einheitliches Reservierungssystem könnte das Risiko ausschließen. Im Kino, Theater, Restaurant und Zug kann ich einen Platz reservieren. Das sollte doch 50 Jahre nach der Mondlandung auch für Ladesäulen möglich sein. Dass es verschiedene Betreiber gibt, macht es zwar schwieriger, aber genau deshalb muss sich hier der Staat durch Vorgaben einmischen. Ein zentrales Verzeichnis aller öffentlichen Ladesäule gibt es ja schon. Hier ein Online-Reservierungssystem anzubinden, wäre wohl der geeignete Weg. Für Benzinpreise an Tankstellen gibt es schließlich auch eine zentrale, immer aktuelle Online-Auskunft, die der Staat pflegt. Die Akzeptanz von E-Autos mit geringer Reichweite könnte durch ein verlässlich verfügbares Ladesystem deutlich erhöht werden. Und E-Autos mit geringer Reichweite, also kleinem Akku sind bei der Herstellung deutlich umweltfreundlicher, als E-Autos mit großem Akku und großer Reichweite.