Die Idee der X1 Bus kann eine gute Sache sein, verfehlt jedoch durch die Umsetzung ihr eigentliches Ziel. Das Ziel der X1 Buslinie ist es, die Schadstoffemission auf der B14 am Neckartor zu verringern (zB. Feinstaub oder CO2). Dies wäre u.U. möglich, wenn der Bus seine eigene Spur, ohne wieder Eingliederung in den restlichen Verkehr hat (B14 Höhe U-Bahn Halt Stöckach und Neckartor). Da die Verkehrsführung dies nicht zulässt, entfällt diese Möglichkeit.

Die aktuelle Umsetzung ist, dass der Bus auf der Höhe Stöckach vom restlichen Verkehr separiert wird, um 600 Meter später über eine Ampel eingegliedert zu werden. Dies führt zur Hauptverkehrszeit dazu, dass etwa 360 Autos bei der wieder Eingliederung des Busses anhalten. Durch dieses Anhalten der Autos wird deutlich mehr Feinstaub produziert als überhaupt kompensiert werden kann. Das liegt daran, dass der Bus maximal 111 Fahrgäste transportieren kann, was etwa einem Drittel der wartenden Fahrzeuge/Personen entspricht. Die durchschnittliche Anzahl der Fahrgäste im X1 Bus beträgt jedoch nur 14 Personen [2]. Wodurch das Ergebnis noch ernüchternder ausfällt. Um 14 Passagiere zu transportieren müssen 360 Auto anhalten, was zu Stoßzeiten zu großen Verzögerungen und Staus führt.

Die Situation auf der B14 am Neckartor in Richtung Bad Cannstatt zeigt ein noch absurderes Ergebnis. Dort wird die Spur für Autofahrer von drei auf zwei Spuren verengt (extra Busspur), um 300 Meter später wieder auf drei Spuren zu erweitern. Durch diese Verengung entsteht auf den zwei verbleibenden Spuren mehr Stau. Die Start-Stopp-Fahrt im Stau produziert logischerweise vermehrt Feinstaub, welcher nicht durch den Bus kompensiert werden kann. Zusätzlich entsteht durch die Verengung schon zu früheren Uhrzeiten (im Vergleich zu 3 Spuren) Stau, welchen es sonst so nicht geben würde. Wird am Neckartor versucht die CO2 Bilanz des Busses zu errechnen, welcher der Bus aufgrund des zusätzlichen Staus verursacht (62700 Autos pro Tag [3]), so ergibt sich für den Fall mit 14 Fahrgästen im Durchschnitt, dass der Bus nur 12% des CO2 kompensieren kann (2500/(62700*0,333) ~ 12%).

Das einzige umweltschonende Fazit bezogen auf den Feinstaub und CO2, müsste lauten, die X1 Linie abzuschaffen?

Abgesehen von Feinstaubwerten, gibt es noch genügend andere Gründe den Bus abzuschaffen:

1) Die Buslinie stellt keine Entlastung für U-bahn oder S-Bahn dar.

2) Verhältnismäßig werden viele Steuergelder für wenige Personen aufgewendet, welche den Bus benutzen. Diese Aussage der Stuttgarter Zeitung [4] wurde für 7 Fahrgäste im Schnitt getätigt, jedoch ist die Frage, ob da ein großer Unterschied zu den momentanen 14 Fahrgäste im Schnitt besteht?

3) Tausende Berufstätige quälen sich täglich mit dem Auto durch den zusätzlichen Stau, was Zeit und Nerven kostet und sicher nicht zum Wohlbefinden beiträgt.

4) Die Buslinie besteht nun lang genug um Fahrgäste anzulocken, die davon einen Nutzen haben, bei 14 Passagieren scheinen das nicht allzu viele Personen zu sein.

Deshalb wäre die einzige richtige Entscheidung ihn abzuschaffen und nach effektiveren und umweltschonenderen Maßnahmen zu suchen.

Quellen:

[1] https://www.sueddeutsche.de/auto/feinstaub-verkehr-bremsen-reifen-1.4427241 - Feinstaub durch anfahren und bremsen

[2] dieneue1077.de/neuigkeiten/lokalnachrichten/schnellbus-x1-vor-dem-aus - Durchschnittlich transportierte Personen in der X1 Linie

[3] https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.verkehr-am-neckartor-weniger-autos-und-bessere-luft-in-der-stadtmitte.47496238-f96c-437f-bd86-574a921620d2.html - Autos pro Tag am Neckartor

[4] https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schwarzbuch-vorgestellt-steuerzahlerbund-geisselt-verschwendung.8e0dbd87-7f7e-43d6-814f-e3d52eca1d58.html - Steuergelder Verschwendung in Bezug auf die X1 Linie (Steuerzahlerbund)