Peter Rack

Ich bin 49 Jahre alt, Vater von zwei Kindern (8 und 10) und wohne seit 7 Jahren in Brauweiler. Ich fühle mich hier sehr wohl, liebe das Dorfleben und das natürliche Ortsbild. Eines vorweg: Ich befürworte es, dass wir in Brauweiler endlich einen Stadtbahnanschluss bekommen sollen. Als ich in der Vorstudie gelesen habe, dass die einzige Streckenführung durch den Parkstreifen in der Helmholtzstraße geht, war ich erst ungläubig, dann sprachlos und später schockiert. Der Parkstreifen, auf den wir täglich blicken und wo seit Jahrzehnten Kinder spielen und Fahrradfahren gelernt haben, wo sich täglich hunderte von Nachbarn mit und ohne Hund aus dem ganzen Ort beim Spazieren und Joggen begegnen, der das Grün bis zur Abtei führt, den Schul- und Kita-Kindern einen sicheren Weg ermöglicht und den Ort den gewissen Charme gibt, soll alternativlos geopfert werden? Wofür? Der ausführliche Blick in die Vorstudie löste bei mir noch mehr Erstaunen und Zweifel aus, inwiefern hier wirklich objektiv und im Interesse auch der Bürger, die wortwörtlich auf der Strecke bleiben, gearbeitet wurde. Alternative Routen für die Streckenführung um Brauweiler fehlen kommentarlos. Die Alternative, die Bahn am Schulzentrum zu enden, ebenfalls. Die Vorstudie zielt auf das Ermöglichen der Bahnstrecke bis nach Niederaußem. Das Vorhaben beinhaltet den Bau von 2.100 Wohneinheiten und die weitere Verdichtung der Ortschaften, damit sich die Bahn überhaupt lohnt. Ein Blick in die begleitende Kommunikation machte deutlich, dass sämtliche politischen Parteien hinter dem Ergebnis der Vorstudie stehen. Die Natur und die betroffenen Bürger haben hier keine Lobby. Ich hatte mich bisher in keiner Weise politisch engagiert, aber hier war mir von der ersten Minute an klar, dass ich Teil der Lobby sein werde, dass ich die betroffenen Mitbürger im ersten Schritt darüber informiere und zweitens eine Petition starte, um den Widerstand gegen die Zerstörung unseres Lebensraums öffentlich zu machen. Danke für jede Stimme!