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Umwelt

Truppenübungsplatz Senne: Keine Nutzung durch die Bundeswehr nach Abzug der Britischen Streitkräfte

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages
148 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2011
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

11.10.2011, 11:42

Flüchtigkeitsfehler, "s" gestrichen
Neue Begründung: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird nur ein Teil des Landschaftsraumes „Senne“, der Übungsplatz „Stapel“ in der „Stapelager Senne“, durch die in Augustdorf stationierten Bundeswehreinheiten genutzt. Die Senne bietet durch ihr herausragendes Naturraumpotential und die großflächigen Heide- und Magerrasen-Vorkommen auf nährstoffarmen Untergrund eine im höchsten Maße schützenswerte Landschafts, Landschaft, ein Großteil der Biotopverbunde ist bereits heute durch FFH- und Vogelschutzrichtlinien als unbedingt schützenswürdig gekennzeichnet. Um diese verteilten Gebiete zu vernetzen ist der Schutz im Rahmen eines Großschutzgebietes sinnvoll.


(1) Durch die genannten Charakteristika der Landschaft bietet diese ein hohes Potential für die touristische Inwertsetzung. Die Unterschutzstellung der Senne durch ein Großschutzgebiet, beispielsweise durch einen Nationalpark, vermag dieses Potential noch zu vergrößern und ist mit einem „sanften Tourismus“ problemlos vereinbar. Durch die Belegung der Senne durch die Bundeswehr würde – auch bei Doppelnutzung mit einem Großschutzgebiet – die Realisierung des touristischen Potentials verhindert.


(2) Ein Ausbau des Standortes Augustdorf würde wirtschaftlich einseitig diese Gemeinde stützen. Alle anderen an die Senne angrenzenden Gemeinden hätten nach Abzug der Britischen Streitkräfte mit großen Einnahmeausfällen in Einzelhandel, Gastronomie, Handwerk, etc. zu rechnen.


(3) Die Nutzung der Senne als Truppenübungsplatz durch die Bundeswehr würde diese Gemeinden außerhalb von Augustdorf deutlich benachteiligen, da sie nicht mehr in der Lage wären, die Ausfälle durch Einnahmen aus dem Tourismus zu kompensieren.


(4) Die militärische Nutzung hat entgegen der weitläufigen Meinung das schützenswerte Ökosystem der Senne lediglich von ziviler Nutzungen ausgeschlossen, nicht zu seiner Entwicklung selbst direkt beigetragen. Andererseits gehen aber von der militärischen Nutzung Risiken aus: Durch Schießübungen kommt es zu räumlich und zeitlich unkontrollierten Flächenbränden, durch Straßen wird die Landschaft zergliedert und es werden alkalische Mineralien in die Flur eingebracht, welche die sauren und nährstoffarmen Böden negativ beeinflussen und die Sukzession durch für die Landschaft untypische Pflanzen unterstützen. Truppenbewegungen erzeugen eine Verdichtung der organischen Bodenauflage und des Bodens selbst. Der Betriebslärm bedeutet Stress für die in der Senne lebenden Tierarten. Eine Kontamination des Bodens und Grundwassers durch Munitionsrückstände und Treibstoffe bzw. deren Umsetzungsrückstände ist unvermeidlich.

Da es keine umfassende Bestandsaufnahmen der beheimateten Tier- und Pflanzenarten vor der militärischen Nutzung gibt, ist die Aussage, dass das Militär zur Erhaltung der Artenvielfalt beigetragen hat schlichtweg unsachlich und nicht nachprüfbar.


(5) Der Raum der Senne beherbergt gegenwärtig noch 990 bedrohte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, davon sind 419 Arten nach der Roten Liste des BfN schützenwert. Der Wert der Senne für die Erhaltung dieses ökologischen Reichtums ist national und international von höchster Bedeutung. Die Natur zu bewahren, bedeutet auch, sie für den Menschen zu bewahren, für die Umweltbildung, das Naturerleben und die Erholung. Eine Nutzung der Senne durch die Bundeswehr schließt diesen Aspekt weitestgehend aus.


(6) Im Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr werden viele Standorte in Frage gestellt werden müssen, von denen wiederum viele über ein vergleichbar geringeres Potential für die Umwidmung verfügen. In der Senne ist durch das hohe Potential für den Tourismus eine regionalwirtschaftlich entwicklungsfähige Alternative zur militärischen Nutzung gegeben. Bei der Erwägung der zukünftig zu erhaltenden Standorte sollten im Interesse aller Bundesbürger die räumlichen Potentiale für die Konversion berücksichtigt und verglichen, der jeweiligen Bedeutung für den Arten-, Biotop- und Landschaftsschutz aber auch die angemessene Aufmerksamkeit gewidmet werden.


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