Volksvertreter Dirk König

Stellungnahme zur Petition Pro Neubau der Heinrich Böll Gesamtschule Bornheim Merten

UWG/Forum-Fraktion, zuletzt bearbeitet am 08.05.2025

Fraktionsbeschluss, veröffentlicht von Dirk König. Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion UWG/Forum-Fraktion

Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.

Die Unabhängige Wählergemeinschaft Bornheim (UWG) ist weiter für den von ihr mitinitiierten Neubau der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Doch die Planungen mit Gesamtkosten von 140 Millionen Euro haben jedes vertretbare Maß gesprengt.

“Dass Stadt und Politik nunmehr die Enttäuschung von Schülern, Eltern, Lehrern und Anwohnern abbekommen, ist absolut nachvollziehbar. Das wäre aus unserer Sicht vermeidbar gewesen, wenn man sich rechtzeitig mit alternativen Möglichkeiten auseinandergesetzt hätte. So haben CDU, Grüne und SPD noch im Dezember 2024 die finanziellen Mittel für den Neubau in Höhe von 140 Millionen Euro im Haushalt beschlossen.” Dirk König, Fraktionsvorsitzender der UWG

Bereits seit Ende 2023 haben wir die Stadt aufgefordert, die Planungen an den notwendigen aktuellen Bedarf anzupassen. Dieser liegt nach den vorliegenden Zahlen des Schulentwicklungsplan deutlich unter den bisherigen Annahmen, die auf den Geburtenrückgang und Gesamtschulgründungen in Wesseling und Swisttal zurückzuführen sind. Die Anpassung für die HBG hätte durch zwei Ideen erfolgen können:

- Durch eine anderweitige Nutzung der nicht benötigten Gebäudeflächen, z.B. für eine KiTa, Verwaltungsbüros oder ein Quartier für die Förderschule St. Ansgar. Leider haben wir dazu auch mehr als ein Jahr lang nach unserer ersten Anfrage keine erfolgsversprechenden Konzepte seitens der Stadt erhalten.
- Neugestaltung des Baus unter Berücksichtigung der von der Gemeindeprüfungsanstalt NRW vorgegebenen Kriterien – unter anderem durch den Verzicht auf Sonderlösungen zugunsten rein funktionaler Bauten.

Über die Stadtgrenzen gucken:
Bornheim ist nicht die erste Kommune, die neue Schulen oder ein Schwimmbad bauen muss. Trotz der angespannten finanziellen Lage wird immer noch geschaut, welche „Toppings“ draufgesetzt werden könnten. Und die Stadt und Teile der bekannten Parteien möchten „Leuchtturmprojekte“ und architektonisch einzigartige Gebäude.

Dabei gibt es mit der Möglichkeit der seriellen oder modularen Bauweise heute hervorragende Möglichkeiten Schulgebäude kostengünstig und schnell zu bauen. Da diese Ideen lange Zeit keine breite Zustimmung fanden, hat Bornheim wertvolle Zeit verloren und eine Entscheidung treffen müssen, ohne auf die nächsten Schritte vorbereitet zu sein.

Überzeugende Konzepte aus anderen Städten:
Überzeugende funktionale Bauprojekte finden sich beispielsweise in Velbert oder Magdeburg. Deren Bauten unterstreichen das Engagement der Städte moderne und nachhaltige Bildungsinfrastrukturen zu schaffen, die den aktuellen pädagogischen Anforderungen zweifelsfrei gerecht werden.

In Velbert entsteht eine sechszügige Gesamtschule für fast 1.300 Schüler mit Gesamtkosten von etwa 83,5 Millionen Euro. Der Neubau umfasst moderne Fachräume und eine Dreifeldsporthalle. Die Schule wird über eine Mensa mit Frischkoch-Küche für bis zu 1.300 Essen verfügen, die auch als Aula genutzt werden kann. Besonderer Wert wird auf Nachhaltigkeit mit einer Geothermie-Heizung, sowie begrünten Dächern und Photovoltaikanlagen.

In Magdeburg entsteht die neue Integrierte Gesamtschule „Willy Brandt“ für rund 1.400 Schüler mit Investitionen von etwa 70 Millionen Euro. Die gestapelte Bauweise wurde aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse gewählt und ermöglicht eine effiziente Nutzung des verfügbaren Raums. Die Sporthalle ist im ersten Obergeschoss über der Mensa.​ Über der Sporthalle sind ein Schulgarten, ein Fußballfeld, ein Kletterfelsen und Sitzbereiche angeordnet.​

"Die Verantwortung für unsere Stadt bedeutet, gezielt in Bildung zu investieren – mit finanzieller Weitsicht und der Entschlossenheit, nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen zu verwirklichen."
Josef Müller, schulpolitischer Sprecher der UWG

Wir hoffen, dass wir auch durch unseren Ergänzungsantrag nun alle gemeinsam an einem wirtschaftlich tragfähigen und funktionalen Neubau arbeiten können. Entscheidend ist, dass wir jetzt keine weitere Zeit verlieren und ein Konzept entwickeln, das schnell umgesetzt werden kann und den Bornheimer Schülern eine pädagogisch sinnvolle, aber auch bezahlbare Lösung bietet.

Weitere Details und Links zu den genannten Projekten findet ihr auf:
uwg-bornheim.de/index.php/2025/04/05/heinrich-boll-gesamtschule-uberzeugende-konzepte-aus-anderen-stadten/

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern