Representante Sabine Friedel

Opinião sobre a petição Für eine bewegte Schulzukunft unserer Kinder und Jugendlichen

SPD, última edição em 17/03/2018

Concordo/ Concordo maioritariamente.
Eu apoiarei a seu pedido, caso outros/as representantes também o façam.
Sou a favor de uma audiência pública no Comité Técnico.

Ich teile die Auffassung und all die guten Argumente für den Erhalt des Sportunterrichts im derzeitigen Umfang. Deshalb will ich hier auch gar keine neuen hinzufügen. Gleiches gilt aus meiner Sicht auch für Musik und Kunst.

Auf der anderen Seite bleibe ich dabei: Gerade auf den weiterführenden Schularten Oberschule und Gymnasium ist das Unterrichtsvolumen der Schülerinnen und Schüler zu hoch. Hier stehen pro Woche 32 bis 35 Unterrichtsstunden im Stundenplan. Oft kommt noch ein Schulweg von einer halben oder dreiviertel Stunde dazu. Und nachmittags Hausaufgaben. Wir verlangen damit den Schülern eine 40-/50-Stunden-Woche ab, die so manchen Erwachsenen krank macht. Und es bleibt zu wenig Zeit für Freunde, für Hobbys, für Abenteuer draußen und nicht zuletzt auch für "Langeweile". Aus der Hirnforschung wissen wir, wie wichtig auch all diese Dinge für die Entwicklung der Persönlichkeit sind.

Herr Kultusminister Piwarz hat in der letzten Woche bei seiner Regierungserklärung betont: Wer die Stundentafel reduzieren will, der muss auch klar sagen, welche Fächer dann gekürzt werden sollen. Da hat er Recht und ich tue das auch immer sehr deutlich:

Wir müssen an die Hauptfächer ran. Das heißt: Mathematik und Deutsch. Ich will es am Beispiel Mathematik etwas genauer verdeutlichen. Nimmt man sich hier den Lehrplan für die Oberschule und schaut mal von hinten nach vorn (also beginnend in Klasse 10 bis hinunter in die fünf) die Stoffgebiete und vor allem die dazugehörigen Unterrichtsstunden an, dann fällt auf:

Gegenüber der Geometrie, die in den Klassenstufen 5 bis 10 insgesamt 265 Unterrichtsstunden im Lehrplan ausmacht, treten Stoffbereiche wie Bruch- und Prozentrechnung sowie "Mathematik im Alltag" mit 186 Stunden unverhältnismäßig dahinter zurück. Bei diesen Anteilen wundert es mich auch nicht, wenn die Wirtschaft zu dem Schluss kommt, dass junge Azubis "nix können", denn in den meisten Ausbildungsberufen spielen Bruch- und Prozentrechnung eine weitaus größere Rolle als geometrische Analysen ...

Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz schreiben einen solchermaßen hohen Anteil der Geometrie auch überhaupt nicht vor. Die "Leitidee Raum und Form" ist vielmehr eine von fünf hier formulierten Leitideen, die Leitidee "Funktionale Zusammenhänge" eine zweite. Die übrigen drei haben mit Geometrie nichts zu tun. Ich fürchte, hier war bei der Lehrplanerstellung in Sachsen im Jahr 2004 die Ausgewogenheit der Lehrplankommission nicht ganz gewährleistet und die akademischen Vertreter in stärkerer Position als jene aus Wirtschaft und Gesellschaft. Das führt dazu, dass die Anwendbarkeit des zu vermittelnden Wissens weniger wichtig wird als die fachwissenschaftliche Herleitbarkeit.

Wir fordern seit Langem, dass das Kultusministerium Lehrplankommissionen einberuft, die Lehrpläne im Licht der künftigen Anforderungen einer digitalisierten Gesellschaft überarbeitet und dann das Stundenmaß reduziert. Wie formulierte es der Vorstandsvorsitzende der AliBaba Group Jack Ma so schön: „Wir können Kindern nichts beibringen, was Maschinen besser können." Und befragt, was Schulen stärker unterrichten sollten: „Sport, Musik, Malerei, Kunst (….) Werte, Teamwork, Mitgefühl. So stellen wir sicher, dass Menschen unterschiedlich sind. Alles, was wir lehren, muss unterschiedlich von Maschinen sein.“ (www.zeit.de/2018/12/bildung-schule-chancengleichheit-digitalisierung).

Mit dem in der letzten Woche vorgestellten Handlungsprogramm haben wir unter anderem vereinbart: "Die Lehrpläne und Stundentafeln werden zum 1. August 2019 überarbeitet. Ziel ist eine Absenkung des Unterrichtsvolumens um 4 Prozent bei gleichzeitiger Einhaltung der KMK-Standards. In die Stundentafelüberarbeitung sollen alle Fächergruppen einbezogen werden."

Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass nicht Sport, Musik und Kunst bei dieser Stundentafelüberarbeitung reduziert werden, sondern die übertriebenen fachwissenschaftlichen und nicht alltagstauglichen Lerninhalte in den Hauptfächern.

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