Region: Deutschsprachiger Raum
Bild der Petition Gegen die Autismus-Berichterstattung von ARTE. But let's have a dream

Gegen die Autismus-Berichterstattung von ARTE. But let's have a dream

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
ARTE
68 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

68 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

13.05.2014, 21:31

Gewisse Links haben nicht mehr funktioniert. Der argumentative Teil wurde deshalb etwas gekürzt.
Neue Begründung: Begründungen mit Bezug auf Standpunkte der Self-Advocacy Bewegung

-Der Film widerspricht in der zentralen Frage, ob Autismus eine Krankheit ist und deshalb verhindert werden muss, den Grundgedanken der Self-Advocacy Bewegung:
aspies.de/ueberuns_ziele.php
autismus-kultur.de/autismus/autistic-pride/die-entdeckung-von-aspie.html

-Der Film geht davon aus, dass Elternvereinigungen von Eltern mit autistischen Kinder immer die gleichen Interessen haben wie ihre Kinder selbst. Aber dies wird von der Self-Advocacy Bewegung schon seit längerem in Frage gestellt:
autismus-kultur.de/autismus/eltern/liebe-eltern-autistischer-kinder.html
www.autreat.com/dont_mourn.html
Eine grandiose Analyse zum Zusammenhang von medizinischen Vorstellungen und der Positionierung von gewissen Elternverbänden befindet sich in diesem Film ab Minute 27:
www.youtube.com/watch?v=7NzDh4rtcOI

-Der Film widerspricht zudem grundlegenden Forderungen an die Autismus-Forschung:
aspies.de/ueberuns_forschung.php
autismus-kultur.de/autismus/politik/gelder-fuer-medizinische-forschung.html


Argumentative Begründung

Die Pharmafirmen und die Lebensmittelindustrie kritisch in den Blick zu nehmen ist grundsätzlich sympathisch. Bei beiden ist nicht davon auszugehen, dass sie ohne kritische Beobachtung im Wohle der Allgemeinheit handeln. Wahrscheinlich ist es dieser sympathische Part, den ARTE dazu animiert hat, den Film in das Programm aufzunehmen. Aber die Grundhaltung des Films gegenüber autistischen Menschen ist derart problematisch, dass damit der sympathische Teil überstrahlt wird. Autistische Menschen werden darin nicht einmal als Bürger 2. Klasse dargestellt, sie werden überhaupt nicht als Bürger dargestellt. Stattdessen werden sie als Menschen dargestellt, die darauf hoffen müssen, dass eine Koalition aus Eltern und Medizinern ihren Autismus möglichst effektiv "wegmacht". Das ist Paternalismus pur.
Der Film geht davon aus, dass Elternvereinigungen von Eltern mit autistischen Kinder immer die gleichen Interessen haben wie ihre Kinder selbst. Aber dies wird von der Self-Advocacy Bewegung schon seit längerem in Frage gestellt:
autismus-kultur.de/autismus/eltern/liebe-eltern-autistischer-kinder.html
www.autreat.com/dont_mourn.html
Eine grandiose Analyse zum Zusammenhang von medizinischen Vorstellungen und der Positionierung von gewissen Elternverbänden befindet sich in diesem Film ab Minute 27:
www.youtube.com/watch?v=7NzDh4rtcOI
ARTE, wenn ihr einen Film ausstrahlen würdet in dem die totale Assimilation aller Migrantengruppen in die Aufnahmegesellschaft gefordert würde, im dem sogar alle bisherigen Sozialprogramme als zu weich diskreditiert würden weil sie diese Assimilation nicht anstreben, ja, ARTE, dann wäre auch eine Petition gegen jenen Film angebracht. Doch leider ist dieser Vergleich noch eine Untertreibung. Um es mit der Begrifflichkeit von Michel Foucault zu sagen: Dieser Film beinhaltet nebst einem klinischen Blick auf Autismus, der sehr stark pathologisiert, auch ganz viel Bio-Macht. Autistische Menschen werden, statistisch angeblich abgesichert, als Gruppe definiert, die im Interesse der Gesamtgesellschaft zu verhindern sind. Es wird argumentiert, dass die Gesellschaft zu ihrem "Naturzustand" zurück zu führen ist: einer Gesellschaft mit wenig oder keinen autistischen Menschen. Ist diese Argumentation nicht unglaublich heikel?
Let's have a dream: Davon, das autistische Menschen bald auch in den Medien als Minderheit wahrgenommen werden, deren Rechte zu schützen ist. Und das Medien mehr darüber berichten, was die Mehrheitsgesellschaft der neurotypischen Menschen von dieser Minderheit profitieren kann, wie beiden Gruppen am besten aufeinander zugehen, was bei der Verständigung hilft. ARTE, dazu braucht es euch. Ihr seit inzwischen ein Leuchtturm für wirklich guten Journalismus. Ein Leuchtturm für eine kritische-humanistische Berichterstattung. Wir wissen, Ihr könnt es besser!


Argumentation von Monika Krupp (Verlinkung mit Ihrer Genehmigung):

www.facebook.com/groups/172208752933360/?fref=ts


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern