Gesundheit

Keine Zufügung qualvoller Schmerzen durch Neugeborenen-„Beschneidung“

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ethik-Komitee des Jüdischen Krankenhauses Berlin, Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité; Charité – Universitätsmedizin Berlin; Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrats

308 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

308 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

21.04.2014, 12:38

Übergabe der Petition

Sehr geehrte Unterstützer,

am 11.04.2014 wurde der Offene Brief von mir, zusammen mit einer Kinderärztin und einer weiteren Begleitperson überreicht. Bei der Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrats wurde er zur Weiterleitung abgegeben. Bei der Übergabe ans Ethik-Komitee des JKB gab es ein gutes sachliches Gespräch mit dem Vorsitzenden des Ethik-Komitees Dr. Jan Jungehülsing und dem Pressesprecher Gerhard Nerlich, ebenso bei der Übergabe bei der Geschäftsstelle Vorstand der Charité an Dr. Jan Jürgensen.

Dr. Jürgensen interessierte vor allem die wissenschaftliche Begründung für die Bewertung, dass die EMLA-Salbe die Schmerzen unzureichend reduziert und daher ethisch inakzeptabel ist. Von ihm dazu gewünschte Angaben zu Material und Quellen wurden zugesandt. Auch hier sei noch einmal darüber informiert:

Die CMDh-Gruppe* der Europäischen Arzneimittel-Agentur hatte in einem Beurteilungsbericht vom 24.06.2013 festgestellt:
“the Rapporteur agrees with the authors (Paix & Peterson) that even if EMLA cream reduces pain in a statistically significant way, the reported reduction seems insufficient to be ethically acceptable.”
und gefolgert:
“any mentioning of use of this product for circumcision procedures should be removed to avoid this type of use.”
Daraufhin waren im Juli 2013 die Unbedenklichkeits-Hinweise in Fach- und Gebrauchsinformation („Bei der Beschneidung von Neugeborenen hat sich die Anwendung von 1 g Emla allerdings als unbedenklich erwiesen.“) entfernt worden. Darüber berichtete Süddeutsche.de in einem Artikel vom 19.08.2013 „Beschneidung von Neugeborenen – Fragwürdige Betäubung“ von Markus C. Schulte von Drach.
( www.sueddeutsche.de/wissen/beschneidung-von-neugeborenen-fragwuerdige-betaeubung-1.1747655 )
Die Studie von Paix und Peterson, auf die sich der CMDh-Bericht wesentlich stützte, erschien in Anaesthesia and Intensive Care der Australian Society of Anaesthetists, 2012/40, S. 511-516 unter dem Titel: „Circumcision of neonates and children without appropriate anaesthesia is unacceptable practice“ ( www.aaic.net.au/Document/?D=20110586 ).
* Coordination Group for Mutual Recognition and Decentralised Procedures – Human (Koordinationsgruppe für Verfahren der gegenseitigen Anerkennung und dezentrale Verfahren)

Über eventuelle Reaktionen der Adressaten werde ich informieren.
Sollte auf die Petition von den Adressaten nicht reagiert werden, ist deren Fortsetzung geplant.

Schöne Grüße
Hans Helmut Müller

P.S.: Weitere Informationen:
- www.sueddeutsche.de/wissen/rituelle-beschneidung-bei-neugeborenen-unzureichende-betaeubung-mangelhafte-informationen-1.1846315
- Handlungsempfehl. zur perioperativen Schmerztherapie b. Kindern. Vom Wis- senschaftl. Ak Kinderanästhesie: www.bda.de/eev/EEV_2011_S_295-300.pdf


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