12.11.2022, 02:35
Auszug aus dem Bericht des Petitionsausschusses (Stadt) Nr. 31 vom 9. September 2022
Der Ausschuss bittet, folgende Petition für erledigt zu erklären:
Eingabe Nr.: S20/270
Gegenstand: Arabisch als Fremdsprache in Schulen
Begründung:
Die Petentin bittet, Arabisch als eine Fremdsprache in bremischen Schulen einzuführen.
Zwar sei das Thema nicht schnell umsetzbar und bedürfe einer Machbarkeitsüberprüfung.
Jedoch ist die Petentin davon überzeugt, dass die bremische Bildungsbehörde für Vielfalt,
Diversität und Toleranz stehe und das Anliegen nicht nur verstehen und nachvollziehen,
sondern auch mit der Umsetzung als Vorreiter-Land in Deutschland dafür plädieren könne.
Die Petition wird von sieben Mitzeichner:innen unterstützt.
Der Petitionsausschuss hat zu dem Vorbringen der Petentin eine Stellungnahme der
Senatorin für Kinder und Bildung eingeholt. Außerdem hatte die Petentin die Möglichkeit,
ihr Anliegen im Rahmen der öffentlichen Beratung mündlich zu erläutern. Unter
Berücksichtigung dessen stellt sich das Ergebnis der parlamentarischen Beratung
zusammengefasst folgendermaßen dar:
Zweifelsohne leistet der Fremdsprachenunterricht einen zentralen Beitrag dazu, Werte wie
Vielfalt, Diversität und Toleranz zu vertreten, interkulturelle Kompetenz zu entwickeln und
die eigenen sowie fremde Kulturen zu reflektieren. Zusätzlich ist Multilingualität eine
wichtige Qualifikation in der globalisierten Berufswelt. Derzeit führt die Senatorin für Kinder
und Bildung eine Machbarkeitsprüfung hinsichtlich der Einführung von Arabisch als
Fremdsprache durch. Bevor eine Umsetzung erfolgen kann, müssen laut Bildungsbehörde
unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
ein Bildungsplan für das Fach Arabisch als Fremdsprache für die Sekundarstufe
I und ggf. die Sekundarstufe II muss erstellt werden/ vorliegen
o hierfür muss im Vorfeld eine professionelle und kompetente Bildungsplan-
Arbeitsgruppe gefunden werden
o als weitere Voraussetzung für den Bildungsplan muss eine Vergleichbarkeit
beim Spracherwerb des Arabischen mit dem GER (Gemeinsamer
Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) geschaffen werden
qualifizierte Lehrkräfte müssen ausreichend zur Verfügung stehen
passendes Lehr- und Lernmaterial muss vorhanden und zugelassen sein
schulinterne Curricula müssen entwickelt werden
Der Petitionsausschuss begrüßt die Tatsache, dass die Möglichkeit, Arabisch als
Fremdsprache in Bremer Schulen anzubieten, von der Senatorin für Kinder und Bildung
ergebnisoffen und sorgfältig geprüft wird. Zudem regt der Ausschuss an, nach Abschluss
der Prüfung ein oder zwei Modellschulen zu benennen, die Arabisch als Fremdsprache im
Unterricht anbieten. Hierzu sollte dann nach angemessener Zeit das Modell evaluiert
werden.
Begründung (PDF)