Regione: Germania

Appell an die Hochschulrektorenkonferenz zur Nutzung sozialer Medien

La petizione va a
Hochschulrektorenkonferenz

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  1. Iniziato gennaio 2024
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  4. Dialogo con il destinatario
  5. Decisione

La petizione è indirizzata a: Hochschulrektorenkonferenz

Wir fordern die Hochschulen in Deutschland auf, ihre Accounts bei X (vormals Twitter) baldmöglichst still zu legen. Die Präsenz bei X/Twitter wird aufgrund der dort betriebenen Desinformation und politischen Hetze nicht dem Aufklärungsanspruch der Hochschulen gerecht. Gleichzeitig sollten Präsenzen auf Mastodon und anderen Servern im Fediverse aufgebaut werden, deren dezentrale und moderierte Gestaltung viel eher mit den Regeln eines demokratischen und nachhaltigen Miteinanders vereinbar ist.
Die Bedeutung der Sozialen Medien für die Kommunikation der Hochschulen ist in den letzten Jahren immer größer geworden. Doch inzwischen erscheinen die negativen Nebenwirkungen, die sich bei den großen Plattformen ergeben, nicht mehr vernachlässigbar. Insbesondere die Entwicklungen bei X/Twitter haben viele Nutzer:innen veranlasst, sich offenen Diensten wie Mastodon zuzuwenden.
Die aktuelle Situation bietet eine gute Gelegenheit innezuhalten und sich zu fragen, in welche Fahrwasser die Hochschulkommunikation hineingeraten ist, ohne den Kulturwandel der letzten Jahre zu hinterfragen. Diesen Prozess des Nachdenkens möchten wir anstoßen.
Das muss sich ändern
Von den Hochschulen in Deutschland erwarten wir deshalb, dass sie all denen, die die undemokratischen, unfairen und unnachhhaltig agierenden Plattformen nicht nutzen möchten, eine Alternative eröffnen. Umgehend sollten über einen Fediverse-Dienst wie Mastodon die gleichen Informationen verbreitet werden wie auf den anderen Plattformen bisher. Fediverse-Dienste bieten weit mehr als nur einen Werbekanal: über eigene Instanzen werden interaktive Räume gestaltet, in denen Wissenschaft nicht nur berichtet, sondern diskutiert und weiterentwickelt wird.
Daher sollten die Hochschulen zudem die Entwicklung des Fediverse unterstützen und eigene Server/Instanzen aufbauen wie das anderenorts bereits geschieht. Denn Mastodon und das Fediverse werden gerade von vielen Gruppen und Institutionen als Alternative erkannt, so dass ein Ausbau der Kapazitäten erforderlich wird. Dazu sind die Hochschulen mit ihren Fachbereichen zu Informationswissenschaften und ihren Bekenntnissen zu einer nachhaltigen Forschung und Lehre wie keine andere Institution berufen.
Die Unterzeichner:innen dieses Briefs sind überzeugt, dass die Art und Weise wie die großen Social-Media-Plattformen betrieben werden, eine ernste Gefährdung unseres demokratischen Gemeinwesens darstellt. Durch den zunehmenden Einsatz von sog. KI-Methoden werden die Nutzer:innen immer subtileren Manipulationen ausgesetzt, für die die exzessive Sammlung von Persönlichkeitsdaten die Voraussetzung geschaffen hat. Mit der Unterstützung beim Ausbau von Fediverse-Diensten wie Mastodon können die Hochschulen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie und zur nachhaltigen Entwicklung von Wissenschaft und Gesellschaft leisten.

Motivazioni:

Das Problem
Die Hochschulen waren lange Zeit Orte des kritischen Denkens in Deutschland, und es ist erstaunlich, wie unkritisch die sog. Sozialen Medien eingesetzt werden. Dabei gibt es gute Gründe, die Nutzung von X/Twitter, Instagram, YouTube, TikTok usw. kritisch zu sehen:
1. Vielfach wurde über psychologische Beeinträchtigungen wie Depressionen und Internetsucht berichtet. Die frühere Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen offenbarte die Manipulationsmethoden und wies darauf hin, dass die großen Plattformen psychologische Teams und Methoden einsetzen, um die Nutzer möglichst lange zu fesseln und maximal viel Werbung auszuspielen. Die Präsenz der Hochschulen auf den Plattformen fördert deren Nutzung und verstärkt Abhängigkeiten.
2. Von den Nutzern werden in großem Umfang persönliche Daten abgegriffen, um Persönlichkeitsprofile für passgenaue Werbung zu erstellen. Viele dieser Datenabgriffe wurden vom Europäischen Gerichtshof im Juli 2020 als unzulässig und mit der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) als nicht vereinbar bewertet.
3. Die so gewonnen Persönlichkeitsdaten werden zur Ankurbelung eines unnachhaltigen Konsums eingesetzt. Mit dem Hashtag #tiktokmademebuyit gekennzeichnete Videos wurden mehr als 40 Milliarden Mal von Konsumenten gesehen, von denen ein großer Anteil durch Gebrauch der Plattform zum Kauf verführt wurde.
4. Desinformation und Hassrede, Cybermobbing und Diskriminierung sind nach wie vor bestimmende Elemente auf den sich selbst als sozial bezeichnenden Medien. Auch gesetzliche Vorschriften haben daran nichts ändern können. Die von uns gewählten Politiker:innen und andere Personen des öffentlichen Lebens werden auf den Plattformen weiterhin eingeschüchtert und bedroht, Frauenverfolgungen werden angezettelt, Wahlen werden manipuliert und demokratische Institutionen angegriffen.
5. Da alle Nutzenden vorzugsweise Plattformen nutzen möchten wie andere auch, sind die Betreiber zu globalen Monopolkonzernen geworden. Diese Geschäftsform widerspricht dem Modell einer sozialen Marktwirtschaft, die auf Vielfalt statt auf Monopole setzt. Die dezentrale Struktur von Diensten wie Mastodon, Friendica, PeerTube, etc., die sich im sog. Fediverse zusammengefunden haben, kommt einer solidarischen und gerechten Sozial- und Wirtschaftsordnung viel eher entgegen.
6. Die summierten Gewinne von Facebook/Meta, Alphabet/Google, TikTok usw. wuchsen in den letzten Jahren in die Größenordnung von 100 Mrd. Euro, was mit den Staatshaushalten mittelgroßer Staaten vergleichbar ist. Statt in Privathand werden die Gelder viel dringender zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben in den Ländern benötigt, in denen sie anfallen. Die Konzerne tragen zur Spaltung der Gesellschaften in Arm und Reich bei und konterkarieren die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, die den Abbau von Einkommensungleichheiten fordern.
Diese gesellschaftlich schädlichen Entwicklungen zu befördern, können die Hochschulen nicht ernstlich wollen. Denn historisch sind sie als Orte der Aufklärung, Erkenntnis und Demokratisierung von Wissen entstanden und viele Hochschulangehörige sehen sie heute noch in dieser Rolle.
Eine grobe Schätzung ergibt jedoch, dass an den fast 300 Hochschulen in der HRK eine dreistellige Zahl von Personalstellen finanziert wird, um auf den kommerziellen Plattformen präsent zu sein. Somit werden jedes Jahr mehrere Millionen Euro aufgewandt, um unnachhaltig agierende Konzerne aus Steuergeldern zu finanzieren. Tatsächlich werden diese Mittel für die Digitalisierung der Hochschulen dringend gebraucht: um moderne Hard- und Software anzuschaffen, um Open-Science-Modelle zu realisieren, um die IT vor Hackerangriffen zu schützen usw.

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Dati della petizione

Petizione avviata: 06/01/2024
La raccolta termina: 06/01/2025
Regione: Germania
Categorie: Internet

La petizione è stata tradotta nelle seguenti lingue

Novità

  • Liebe Unterstützer:innen des Appells an die HRK,

    in neuerlichen Anschreiben an die Präsident:innen haben wir an die Hochschulen in Deutschland appelliert, ihre Präsenz bei den wirklich sozialen Medien des Fediverse auszubauen. Vorbild sollte ihnen das Karlsruher Institut für Technologie sein, das letzte Woche eine eigene Mastdon-Instanz gestartet hat, vergl.
    https://bewegung.social/@neuSoM/114754827130798935

    Unsere Briefe an die Präsident:innen und Pressestellen finden sich hier
    https://tubcloud.tu-berlin.de/s/tLatkK6JbL5w7Ld
    Nehmt sie gerne zum Anlaß, um an den Hochschulen vor Ort die Aktion zu unterstützen.
    Die Übersicht zum aktuellen Stand: https://mastodon-listen.playground.54gradsoftware.de/
    Viel Erfolg bei Euren Aktivitäten wünscht
  • In einem neuerlichen Brief an den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) vom 17. Juni 2025 schreiben wir:

    Sehr geehrter Herr Prof. Rosenthal, erlauben Sie uns erneut auf unsere Petition vom Januar 2024 zurückzukommen, in der sich die Unterzeichnenden für die Nutzung von wirklich sozialen Medien wie Mastodon und einen Rückzug von der X-Plattform ausgesprochen haben.

    In ihrem Forderungspapier zur Bundestagswahl vom Januar 2025 weist die HRK zurecht auf die Bedeutung der Hochschulen für den sozialen Zusammenhalt und die Stärke der freiheitlichen Demokratie hin. Die aktuelle Situation in den Vereinigten Staaten macht auf bedrückende Weise deutlich, welche gesellschaftliche Folgen es haben kann, wenn der über das Internet verbreiteten Desinformation, Wissenschaftsfeindlichkeit und Hetze gegen die Demokratie jahrelang kein Einhalt geboten wird (vergl. auch die begrüßenswerte Solidaritätserklärung von HRK und Wissenschaftsrat). Die Wichtigkeit der von uns gemachten Vorschläge zum Umbau der Social-Media-Nutzung (https://openpetition.de/UnisInsFediverse) wird dadurch nochmal unterstrichen.

    Dem Aktionsbündnis haben sich inzwischen zwölf Organisationen der digitalen Zivilgesellschaft angeschlossen – nämlich Algorithm Watch, der Chaos Computer Club, cyber4EDU, die Datenpunks, Digitalcourage, das Forum Informatik für Frieden, der Kuketz-Blog, die Open Knowledge Foundation Deutschland, Teckids, Topio, wechange eG und Wikimedia Deutschland. Zudem wird die Neuordnung des Social-Media-Sektors inzwischen von immer mehr Initiativen wie z. B. Save Social gefordert, deren Kampagne gegen die Dominanz von Big Tech von mehreren 100.000 Bürger*innen unterstützt wird.

    In diesem Sinne möchten wir erneut unsere Gesprächsbereitschaft ausdrücken, um die Hochschulen bei den anstehenden Weichenstellungen im Bereich der sozialen Medien mit unserer Expertise zu unterstützen. Hierbei freuen wir uns, wenn die Ständige Kommission Digitalisierung sich zu einem Gespräch mit Vertreter*innen des Aktionsbündnisses bereit erklärt, um die von der Zivilgesellschaft entwickelten Ansätze mit denen der HRK abzugleichen. Thematische Schwerpunkte könnten beispielsweise die Priorisierung der unabhängigen und Demokratie-schützenden sozialen Medien des Fediverse sein, sowie der Aufbau eigener Fediverse-Server als Perspektive für die deutschen Hochschulen, wie es das KIT, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Uni Innsbruck und die EPFL bereits zeigen.

    Es gibt viele Möglichkeiten, um zu verhindern, dass die Freiheit der Wissenschaft populistischen und weitreichenden Angriffen ausgesetzt wird, wie sie von Ihnen für die USA festgestellt wurden. Ganz klar: die Neuordnung der sozialen Medien gehört dazu. Und gemeinsam können wir eine Wende herbeiführen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Aktionsbündnis neue soziale Medien
    mit Unterstützung der genannten Digitalorganisationen sowie der Initiative Save Social
  • Liebe Unterstützer:innen des Appells an die HRK,

    die aktuellen Entwicklungen in den USA zeigen, dass die von uns in der Petition geäußerten Sorgen nur allzu berechtigt waren: „Die Unterzeichner:innen dieses Briefs sind überzeugt, dass die Art und Weise wie die großen Social-Media-Plattformen betrieben werden, eine ernste Gefährdung unseres demokratischen Gemeinwesens darstellt“ hatten wir geschrieben und wurden durch die Wirklichkeit mehr bestätigt als wir uns vorstellen konnten.

    In besonders eklatanter Weise zeigt die Blockade der Arbeitsmöglichkeiten des Internationalen Gerichtshofs durch die neue US-Politik, welcher Bedrohung Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ausgesetzt sind, wenn wir weiterhin unkritisch von den US-basierten IT-Diensten Gebrauch machen:
    https://de.euronews.com/2025/05/15/trumps-sanktionen-internationaler-strafgerichtshof

    Es sollten deshalb nicht nur Hochschulen, sondern alle öffentlichen Einrichtungen verpflichtet werden, die unabhängigen Dienste des Fediverse wie Mastodon zu nutzen, um unsere IT-Souveränität zu garantieren. Sprich gerne die Ämter in Deiner Stadt oder Gemeinde an, damit sie auch beginnen auf Mastodon zu posten. Einige haben bereits den Anfang gemacht wie beiliegendes pdf-Dokument zeigt. Die Logos dienen wieder als Link, um sich direkt auf die Accounts zu verlinken. Und teil es gerne auf anderen Plattformen wie LinkedIn, Insta etc., falls Du da aktiv bist.

    Vielen Dank für die weitere Unterstützung und viel Erfolg dabei wünscht das

Eigene Instanzen föderierter Dienste für die Hochschulangehörigen sowie alle Einrichtungen einer Hochschule zum Zwecke der Wissenschaftskommunikation würde auch datenschutztechnisch Vorteile bringen: Die Server stehen Inhouse in den Rechenzentren der Unis, Nutzungsdaten werden nicht erhoben können nicht kommerziell ausgewertet werden.

Zum Wikipedia-Link: Es wurde nicht die ganze Adresszeile mitverlinkt, bitte manuell: https://de.wikipedia.org/wiki/X_(Soziales_Netzwerk)#Kritik eingeben.

La petizione è stata tradotta nelle seguenti lingue

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