Region: Germany

Behandlung von Typ 1 Diabetes mit AID-Systemen - für echte Wahlfreiheit und Interoperabilität

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Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

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  1. Launched May 2025
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Petition is addressed to: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

Damit Nutzerinnen und Nutzer medizinische Geräte wie Insulinpumpen, Glucosesensoren und Algorithmen Selbstbestimmt kombinieren können, braucht es offene und herstellerübergreifende Schnittstellen. Diese ermöglichen es, dass Geräte unterschiedlicher Hersteller sicher und zuverlässig miteinander kommunizieren.

Statt proprietärer Systeme, die Patienten auf ein festes Set an Produkten festlegen, ermöglichen standardisierte Schnittstellen echte Modularität. So können einzelne Komponenten unabhängig voneinander ausgetauscht, aktualisiert oder individuell angepasst werden – ohne die gesamte Versorgung zu gefährden oder neu beginnen zu müssen.

Ein Vergleich aus dem Alltag: Wie bei Ladegeräten mit USB-C oder Apps, die auf jedem Smartphone funktionieren, braucht auch die technische Diabetesversorgung offene Standards – für mehr Innovation, Wettbewerb und vor allem: Patient:innenwohl.

Reason

In Deutschland leben ca. 372 000 Menschen mit der unheilbaren Autoimmunerkrankung Typ 1 Diabetes. Jährlich kommen ca. 7250 Menschen hinzu - Tendenz steigend. Häufig beginnt die Krankheit schon in frühen Lebensjahren (Quelle: diabetesDE). Die Behandlung erfolgt mit der Insulinspritze und bringt Einschränkungen im Alltag mit sich.

Seit wenigen Jahren sind zur Behandlung von Typ 1 Diabetes in Deutschland auch sogenannte AID-Systeme (Automatische Insulin-Dosierung) zugelassen, die eine Behandlung deutlich vereinfachen und verbessern. Dieses dreiteilige System aus Insulinpumpe, Glukosesensor und Algorithmus wird für 4 Jahre per Kassenrezept verschrieben. Und das, obwohl immer mehr geforscht wird und immer mehr und bessere Pumpen, Sensoren und Algorithmen auf den Markt drängen.

Produkthersteller schließen untereinander Verträge ab, mit denen die Nutzung der Algorithmen stark eingeschränkt wird. Ein Algorithmus ist dann nur noch mit einer bestimmten Pumpe und mit einem bestimmten Sensor nutzbar. Patientinnen und Patienten haben daher keine Möglichkeit, das für sie passende System zusammenzustellen. Und das wäre eigentlich enorm wichtig, um die Qualität der Behandlung auf ein neues Level zu heben. Pharmahersteller haben mit diesen Verträgen nicht nur Patienten um ihre Selbstbestimmung gebracht, auch Krankenkassen können nur noch "fertige Systeme" verschreiben und damit nicht mehr in vollem Umfang dem Wirtschaftlichkeitsgebot (§ 12 SGB V) nachkommen.

Mit einer rechtlichen Verbindlichkeit, die Unternehmen bei ihren Produkten zu einer offenen Schnittstelle zu verpflichten, könnten exklusive Liefervereinbarungen durch marktführende Pharmafirmen reduziert, Kosten im Gesundheitswesen durch mehr Wettbewerb und durch weniger Komplikationen bei Betroffenen gesenkt und Diabetesschwerpunktpraxen durch weniger Antragsstellungen entlastet werden. Betroffene profitieren von mehr Qualität und mehr Empowerment bei der Behandlung ihrer chronischen Krankheit.

Dass es technisch möglich ist, zeigt der Hersteller CamDiab: Der Algorithmus wurde für einen zweiten Sensor geöffnet, so dass Patientinnen und Patienten zumindest bei dem Sensor eine Wahl haben.

Geben Sie mir Ihre Stimme, um die Behandlung von Typ 1 Diabetes wieder in die Hände derjenigen zu legen, die ein Leben lang damit leben müssen.

Thank you for your support, Marilena Rittig, Ulm
Question to the initiator

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Petition details

Petition started: 05/12/2025
Collection ends: 11/11/2025
Region: Germany
Topic: Health

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