6.500 Menschen sind tot.
Einer von ihnen ist Madhu Bollapally aus Indien. 2013 verließ er seine Frau Latha und seinen 13 Jahre alten Sohn Rajesh um einen Job in Qatar anzunehmen - sie sahen ihn nie wieder. Eines nachts, als sein Zimmernachbar zurück kam, fand er Madhu Bollapallys leblosen Körper auf dem Boden liegend. Wie tausend andere plötzliche Todesfälle wurde als natürliche Todesursache ein Herzfehler dokumentiert.
Trotz 6 Jahre Arbeit in Qatar erreichte die Famlie in Indien gerade einmal 114.000 indische Rupie, umgerechnet ca. 1.275 Euro. Der Familie in Indien waren keine Herzprobleme des Ehemanns und Familienvaters bekannt. (Nikhil Eapen, Bangalore)
Bereits im März 2014 berichtet das Handelsblatt von über 1.200 Todesfällen in Qatar. Die Herkunft der Menschen beschränkt sich bei diesen Daten lediglich auf Indien und Nepal. Eine Studie des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) schätzt damals ingesamt 1.4 Millionen Wanderarbeiter in Qatar, von denen ein Großteil auf WM-Baustellen arbeitet. Als Ursache der Todesfälle sieht die Gewerkschaft klar: die Arbeitsbedingungen.
Die Studie geht im Jahr 2014 von mindestens 4000 Todesfällen bis zum Auftaktmatch 2022 aus - heute wissen wir: es sind mindestens 6.500.
Der norwegische Rekordmeister Rosenborg Trondheim, sowie Stabaek IF und Odds BK sind bereit mit dem ebenfalls norwegischen Erstligisten Tromsø IL einen möglichen Boykott der Weltmeisterschaft zu diskutieren. Tromsø IL hatte zuletzt zu einem Boykott der WM aufgerufen. Der norwegische Fußballverband NFF nimmt von einem möglichen Boykott der WM Abstand - solange Norwegen damit allein dastehe.
Reason
Der Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB) ist mit über 7 Millionen Mitgliedern der größte nationale Sport-Fachverband der Welt.
Die Nationalmannschaft schwächelte nach dem Weltmeister-Titel 2014 zuletzt und musste 2018 zurecht in der Vorrunde die Koffer packen. Trotz der Formkrise ist eine sportliche Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Qatar realistisch.
Die 11 Werte des Deutschen Fußball-Bundes, Ethik-Kodex: "Der Kodex ist für alle Organe, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ehrenamtlichen Funktionsträger sowie für sämtliche Unternehmen, an denen der DFB die Mehrheit der Anteile oder Stimmrechte hält, verbindlich"
- Respekt und Vielfalt – Fußball setzt Zeichen
- Fair Play – auf dem und außerhalb des Spielfelds
- Integrität – im sportlichen und wirtschaftlichen Wettbewerb
- Ehrenamt – eine Schlüsselrolle in der Vereinsarbeit
- Transparenz – Grundlage für Vertrauen
- Solidarität – Fußball ist mehr als ein 1:0
- Gesundheit und Umwelt – Verpflichtung und Chance
Kann der weltgrößte Fußballverband an einem Turnier teilnehmen, dass offensichtlich gegen mehr als die Hälfte der eigens auferlegten Werte verstößt?
Eine Teilnahme an einer Weltmeisterschaft in Qatar kann nicht kommentarlos stattfinden. Die Weltmeisterschaft kann kein Fest sein, wenn Menschen dafür sterben mussten. Die Weltmeisterschaft kann kein Fest der Vielfalt und der Freude sein, wenn Menschen deshalb trauern.
Nicht zuletzt die kritischen Geschäftsbeziehung zwischen dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München und Qatar zeigten in der Vergangenheit wirtschaftliche Beziehungen zwischen Qatar und europäischen Topclubs (Quelle: https://bit.ly/3kDW1bz ) - ein kritischer Umgang? Fehlanzeige.
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Jeder Unterschrift ist eine Stimme. Eine Stimme für Respekt und Vielfalt, für Integrität, Transparenz, Solidarität und Gesundheit und Umwelt. Jede Unterschrift ist eine Stimme für die Dunkelziffer an Todesfällen auf den WM-Baustellen in Qatar.
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Änderungen an der Petition
on 27 Feb 2021
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Katar ist ein ausbeuterischer Staat und bietet den Gastarbeitern nicht einmal annähernd die nötigen Bedingungen, um einen fairen Umgang und Austragung der WM zu gewährleisten. Menschenrechte werden mit Füßen getreten
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Die armen Seelen
on 07 Apr 2021
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on 03 Apr 2021
Fußball in Stadien deren Errichtung tausenden Arbeitern das Leben gekostet hat geht gar nicht !