Den Spurwechsel ins neue Migrationsgesetz einbauen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Innenminister Horst Seehofer (CSU) & Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

469 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

469 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Innenminister Horst Seehofer (CSU) & Deutscher Bundestag Petitionsausschuss

Wir fordern im neuen Migrationsgesetz die Möglichkeit des Spurwechsels. Das heißt, dass bereits integrierte Geflüchtete, die

• bis zu einem zu definierenden Stichtag nach Deutschland gekommen sind und

• einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag vorweisen können und

• über gute Deutschkenntnisse verfügen

ein Arbeitsvisum in und für Deutschland bekommen.

Begründung

Seit 2015 sind ca. 1,5 Mio Menschen zu uns geflohen. Die Asylanträge etwa der Hälfte von ihnen wurden abgelehnt. Sie werden dennoch bis auf weiteres in unserem Land leben, weil gegen ihre Abschiebung rechtliche Hindernisse bestehen. Mit Ihrer Unterschrift fordern Sie zusammen mit erfahrenen Asylhelfern im Landkreis Starnberg in Bayern, dies zu ändern.

Von Anfang an haben Asylbewerber viel getan, um sich gut bei uns zu integrieren. Sie lernten Deutsch mit Hilfe ehrenamtlicher Helfer, mit Hilfe des Staates und der freien Wirtschaft. Sie erlangten Schulabschlüsse und fanden Jobs. Doch heute ist ein sehr großer Teil von ihnen zur Untätigkeit verdammt, da ihnen ihre Arbeitserlaubnisse entzogen worden sind. Vielen anderen Geflüchteten wurde die Arbeitserlaubnis von vornherein verwehrt. Sie sind entmutigt und ohne Orientierung, ihnen fehlen ein strukturierter Alltag und eine Perspektive. Zum Schaden ihrer selbst, zum Schaden von uns.

Große Hoffnungen setzten Helferkreise und Unternehmen in ein für Deutschland längst überfälliges Einwanderungsgesetz. Doch der Entwurf eines – inzwischen aufgesplitteten – „Fachkräfteeinwanderungsgesetz“ und „Gesetz über Duldung bei Ausbildung und Beschäftigung“ vertut eine große Chance, bei uns lebende und bereits integrierte Menschen in die Arbeitswelt zu bringen. Die rechtlichen Voraussetzungen sind so ausgestaltet, dass sie auf die Betroffenen kaum anwendbar sind.

Wir fordern daher einen sogenannten Spurwechsel, d.h. dass bereits integrierte Geflüchtete ein Arbeitsvisum in und für Deutschland bekommen, die bis zu einem zu definierenden Stichtag nach Deutschland gekommen sind, einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag vorweisen können und über gute Deutschkenntnisse verfügen.

Zeigen Sie mit Ihrer Unterschrift, dass sie diesen rechtlichen „Spurwechsel“ erlauben wollen, sofern Geflüchtete zu arbeiten bereit sind. Fordern Sie, den Spurwechsel ins neue Gesetz einzubauen. Helfen Sie mit, dass Asylbewerber aus der Unsicherheit finden. Geben Sie ihnen Freiheit und Verantwortung, die Förderung und die Forderung zugleich, für sich selbst zu sorgen und ihren Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten.

Petition teilen

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Angaben zur Petition

Petition gestartet: 20.03.2019
Sammlung endet: 19.09.2019
Region: Deutschland
Kategorie: Migration

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team
  • Liebe Unterstützer dieser Petition,

    unser Anliegen hat in den letzten Wochen einen herben und ernsten Rückschlag erlitten. Wir meinen Horst Seehofers „Geordnete Rückkehr“ Gesetz. Wir glauben zwar nicht, dass Seehofer damit deutlich mehr Abschiebungen umsetzen kann. Aber er kann den Aufenthalt der „rechtskräftig ausreisepflichtigen Personen“ in Deutschland erheblich verschlechtern. Kern dieser Verschlechterung wird ein strenges Arbeitsverbot sein. Seehofer geht also den genau gegenteiligen Weg, den wir mit unserer Forderung nach „Arbeitserlaubnissen und Spurwechsel“ vorschlagen wollen.

    Seehofers Beamten ist hierzu ein aus deren Sicht genialer kommunikativer Winkelzug gelungen. Sie haben einen völlig neuen Duldungsstatus erfunden: Die Duldung „für Personen mit ungeklärter Identität“. Die begriffliche Bezeichnung dieser Personen legt nahe, dass sie für uns eine Gefahr sind. Ihre Identität ist nicht geklärt. Es scheint, der Staat könne ihnen gegenüber seine Gewalt nicht ausüben, er könne seine Bürger gegen zwielichtige Absichten oder Taten solcher Personen nicht schützen, er könne ihrer nicht habhaft werden. Wen man nicht kennt, kann man nicht „greifen“. Für viele liegt der Begriff der ungeklärten Identität bereits nahe am „Gefährder“.

    Es ist zu befürchten, dass Seehofers kommunikative List „durchkommt“. Das Kabinett hat bereits zugestimmt. Unter dem Deckmantel der angeblichen Sicherheitsgefährdung von Ausländern ohne Identität plant das neue Gesetz eine Reihe von Beschränkungen dieser Menschen. Seehofer plant ein generelles Arbeitsverbot, er plant die Erleichterung der Abschiebehaft, er plant die Erleichterung der Kürzung oder Streichung finanzieller Unterstützung. Was ist, wenn die „Volksseele“ ihm recht gibt? Was ist wenn viele denken: „Menschen, die uns gefährden haben anderes nicht verdient. Wenn sie verschweigen wer sie sind, müssen sie Böses im Schilde führen.“ Auf diese Reflexe vieler Abgeordneter im Parlament und vieler Bürger hofft Seehofer.

    Wir müssen dagegen aufklärerisch wirken. Inhaltlich ist Seehofers Argumentationslinie falsch. Jeder Asylbewerber hat eine für staatliche Verwaltung und Rechtssprechung völlig ausreichende „Identität“ die sogar vom deutschen Staat selber „ausgestellt“ wurde. Jeder Asylbewerber hat seit Einreise eine „Aufenthaltsgestattung“, die sogar MEHR Informationen enthält und damit fälschungssicherer ist als ein deutscher Pass, der vor 2017 ausgestellt wurde (der hatte nämlich noch keinen Fingerabdruck). Das Bundesverwaltungsgericht hat jüngst deutsche Behörden dazu verurteilt, eine solche Gestattung beispielsweise als ausreichende Identität für einen deutschen Führerschein anzuerkennen. Weil der Lenker eines Fahrzeuges stets ein potentieller Adressat zivil- und strafrechtlicher Ansprüche sein könnte, sind hier die Anforderungen an die Identität BESONDERS hoch. Aber das Gericht sagte: Was ist dann besser als Identitätsnachweis geeignet als eine vom deutschen Staat ausgestellte amtliche Aufenthaltsgestattung? Sie ist allemal verlässlicher und fälschungssicherer für uns als ein Pass aus einem Fluchtland.

    Für die Aufnahme von Arbeit sollte also eine Gestattung in JEDEM FALL genügen. Wir müssen uns weiterhin und stärker noch als bisher dagegen wehren, dass Seehofer etwa 200.000 Menschen in Deutschland (so viele könnten unter den neuen Duldungsbegriff fallen und die Menge der Menschen wächst jährlich um ca. 50% der neuen Asylantragsteller an) einen gleichsam rechtlosen Status zuschreibt und daraus das staatliche Recht zu vielfältigen Härten ableitet. Diese Härte wird nämlich diejenigen, die ihr Ziel sind, nicht alleine treffen. Sie trifft auch uns als Bürger dieses Landes. Wir erleiden beträchtliche Einbußen an Humanität und Freiheit und wir erleiden beträchtliche Einbußen an finanziellen Mitteln. Denn das alles verschlingt viele Steuergelder.

    Unser aller Einsatz gegen solche Verschärfungen ist also nicht nur eine Frage der Solidarität mit Geflüchteten. Sie ist eine Frage auch der Solidarität mit uns selbst. Bitte leiten Sie also die Petition fortgesetzt weiter und wirken Sie in ihrem eigenen Umfeld darauf hin, dass die List hinter Seehofers neuer Begrifflichkeit für alle erkennbar wird.

    Besten Dank und Gruß
    Georg Strasser mit den Initiatoren dieser Petition

    Details zum neuen Gesetzesentwurf von Seehofer finden Sie auf
    https://www.tagesschau.de/inland/rueckkehr-seehofer-abschiebung-101.html

Noch kein PRO Argument.

Arbeitsmigration ist nunmehr möglich, allerdings ohne die im Asylverfahren praktizierte monetäre Unterstützung. Einen Spurwechsel sollte es nicht geben. Wer Asyl beantragt hat und nicht erhält, muss wieder ausreisen bzw. abgeschoben werden.

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern