請願書の宛先： Staatskanzlei Saarland

Sehr geehrte Frau Rehlinger,

auch uns - bildende Künstler*innen, die im Saarland leben und arbeiten oder sich mit dem Saarland verbunden fühlen - hat die Nachricht über die geplante Schließung der Saarländischen Galerie in Berlin erreicht. Wir sind sehr betroffen und wollen den großen Verlust verhindern. Die Möglichkeit, die eigene Arbeit außerhalb des Saarlandes in der Bundeshauptstadt zu präsentieren ist weiter für uns und für die jüngere Generation sehr wichtig. Dasselbe betrifft Künstler*innen aus den Partnerregionen wie Luxemburg und Ostbelgien. Die bisherigen Ausstellungen in den großzügigen Räumen der Galerie, in der sehr guten Lage, boten Chancen zur weiteren Vernetzung.

Die Kuratorin der Galerie, Andrea Weber, bringt die Arbeiten auf ein sehr hohes Präsentationsniveau und begleitet die Künstler*innen bei Entwicklung und Durchführung der Ausstellungskonzepte. Sie hat in Zusammenarbeit mit den Künstler*innen über viele Jahre hinweg ein eigenständiges Ausstellungsprofil in der Saarländischen Galerie entwickelt, das gleichermaßen auf Einbindung von etablierten und traditionellen Positionen aus unserer Großregion setzt, auf der anderen Seite aber auch frische, experimentellere Werke präsentiert, etwa von Absolventinnen und Absolventen der HBK Saar, die damit die tolle Chance bekommen, sich in Berlin zu zeigen. In der aktuellen Ausstellung Kohle / Stahl / Kunst etwa kommen viele dieser Facetten zum Tragen. Die Vernissagen sind gut besucht, die Öffentlichkeitsarbeit ist professionell, immer wieder gibt es auch Erwähnungen in der Berliner Presse oder Kooperationen mit der Berliner Kunstszene. So etwas aufzubauen, ist eine langfristige, kleinteilige Arbeit, die sehr viel Engagement erfordert und nicht so einfach wieder herstellbar ist. Diese feine, hochkarätige Arbeit von mehreren Jahrzehnten nun unbedacht wegen finanzieller Engpässe einfach "abzuwürgen", würde nicht nur den saarländischen Künstler*innen schaden, sondern am Ende am meisten der hiesigen Kulturszene generell, die schon immer gefährdet ist, im "eigenen Saft zu schmoren". Es wäre, platt gesagt, am alllerfalschesten Ende gespart!

Später, wenn nicht mit Andrea Weber, dann mit jemanden aus der nächster Generation, würde das weitere Programm umgesetzt werden können. Es wäre sicher für die Absolventinnen und Absolventen des Master Studiengangs Kuratieren / Ausstellungswesen an der HBK Saar attraktiv, an diesem Ort die künstlerische Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen professionell einer interessierten Öffentlichkeit zu vermitteln. 
Wir bitten Sie herzlichst um die Unterstützung unserer Arbeit und ein Bedenken der Chancen, die für das ganze Land mit der saarländischen Galerie zusammenhängen. 

Mit freundlichen Grüßen
Malgorzata Sztremer und Johannes Lotz