Sport

Gerechte Verteilung der Kunstrasen-Kapazitäten für das Jugendfußball-Training im Stadtteil Brand

Petition richtet sich an
Bezirksamt Aachen Brand
597 Unterstützende

Sammlung beendet

597 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet Juli 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Die Stadt Aachen investiert in, unterhält und pflegt im Stadtteil Aachen-Brand insgesamt drei Kunstrasen-Fußballplätze. Alle Plätze sind komplett im städtischen Eigentum. Es gibt in Brand auch drei Fußballvereine (DJK Rasensport Aachen-Brand e.V. 1904, Borussia Brand 08 e.V. und FC Germania Freund 1919 e.V.).

Die vorhandene Sportplatz-Kapazität wird nicht bedarfsorientiert zugewiesen. Stattdessen findet eine vereinsorientierte Zuweisung statt. Dies führt bei Rasensport („Raspo“) Brand zu einem Kapazitätsmangel und bei den beiden anderen Vereinen zu einem Kapazitätsüberhang. Damit werden die städtischen Investitionen weder wirtschaftlich sinnvoll genutzt noch erfüllen sie ihren eigentlichen Zweck nämlich die Förderung des gemeinschaftlichen Sports im Verein.

Das Ausmaß der Fehl-Allokation vorhandener Sportplatz-Kapazitäten zeigt folgende Rechnung, welche auf den Jugendfußball fokussiert.

In der Regel kommt eine Jugendmannschaft mit einem halben Platz zum Training sehr gut aus. Das Jugendtraining findet zumeist statt zwischen 16:30 und 19:30. Damit stehen (Montag bis Freitag) pro Tag an 3 Stunden je 6 halbe Plätze bei Raspo, Borussia und Freund zur Verfügung. Die Tageskapazität in Brand, gemessen in halben Plätzen, ist also: 3 x 6 = 18. Damit ist die Wochenkapazität in Brand ergo: 5 x 18 = 90 halbe Plätze.

Diese Kapazität wird beansprucht von den Jugendmannschaften der drei Vereine, die zum Spielbetrieb gemeldet sind. Aus Transparenzgründen wird hier auf eine Zählung der Bambini-Trainingsgruppen verzichtet. Die vom Verein zum regelmäßigen Spielbetrieb gemeldeten Mannschaften lassen sich transparent über die vom DFB gepflegte Plattform fussball.de ermitteln. Somit hatten in der vergangenen Saison die Vereine folgende Anzahl von Jugendmannschaften im regelmäßigen Spielbetrieb:

  • Raspo Brand: 14 (77% aller Brander Mannschaften)
  • Borussia Brand: 3 (17%)
  • Germania Freund: 1 (6%)

Die vorhandene Platz-Kapazität wurde in der gerade abgelaufenen Saison nicht bedarfsorientiert zugewiesen, sondern vor allem vereinsorientiert, wobei Raspo Brand in Summe 13 Stunden pro Woche einen halben Sportplatz auf dem Sportgelände von Borussia Brand nutzen durfte. Damit ergeben sich folgende Platzkapazitäten im Sinne der „Halbe-Plätze-Stunden:

  • Raspo Brand: 30 + 13 = 43 (48% der verfügbaren Kapazität)
  • Borussia Brand: 30 – 13 = 17 (19%)
  • Germania Freund: 30 (33%)

Durch Teilen der zugewiesenen Kapazität durch die faktische Kapazitätsnachfrage ergibt sich folgende Über- bzw. Unter-Deckung:

  • Raspo Brand: 61%
  • Borussia Brand: 113%
  • Germania Freund: 600%

Mit anderen Worten: der Verein Raspo Brand, der mit Abstand die meisten Jugendmannschaften betreibt und der durch das massive Engagement aller seiner Ehrenamtler*innen mit Abstand am meisten zur Jugend- und Sozialförderung im Stadtteil Brand (und auch für Kinder aus angrenzenden Stadtteilen wie Driescher Hof oder Forst) beiträgt, bekommt relativ gesehen mit großem Abstand die wenigste Platz-Kapazität auf den städtischen Plätzen im Stadtteil Brand.

Gerade jüngst hat im bezahlten Fußball die Stadt Aachen (als Eigentümerin des Tivoli) einem Verein aus Düren öffentlich angeboten, Platz und Stadion nutzen zu dürfen. Damit hat die Stadt Aachen öffentlich dokumentiert, dass bei der Vergabe von Kapazitäten städtischer Einrichtungen von antiquiertem „Standes-Denken“ Abstand genommen werden kann, wenn es der Zweck und die Solidarität erfordern.

Mit der vorliegenden Petition wird – in deutlich kleinerem Rahmen – das exakt gleiche gefordert: eine Zuweisung städtischer Kunstrasenplatz-Kapazitäten nach Bedarf und nicht nach „Standes-Denken“.

Konkret wird gefordert, dass Raspo Brand folgende Kapazitäten (gemessen in Stunden pro halber Platz und Woche) erhält:

  • Sportplatz Raspo Brand: alleinige Nutzung durch Raspo Brand
  • Sportplatz Borussia Brand: 12 Stunden
  • Sportplatz Germania Freund: 15 Stunden

Begründung

Die Petition ist aus sieben Gründen wichtig:

#1

Sinnvolle sportliche und soziale Förderung aller Kinder im Stadtteil Brand, die Fußball spielen möchten. Raspo Brand macht den Kindern und Jugendlichen in Brand mit Abstand das größte Angebot , Fußball zu spielen (mehr als 3x so viele am Spielbetrieb teilnehmende Mannschaften wie die anderen beiden Verein zusammen). Doch obwohl Raspo Brand mit Abstand das größte – ehrenamtlich getragene – Angebot macht, steht dem Verein relativ gesehen die kleinste Sportplatz-Kapazität zur Verfügung. Damit ist eine sinnvolle sportliche und soziale Förderung der Kinder und Jugendlichen nicht mehr uneingeschränkt möglich – obwohl der Verein die entsprechende Nachfrage dazu bekommt.

#2

Zweckmäßige Nutzung der vorhanden Platz-Kapazitäten. Durch das geringe Angebot an Jugendfußball durch bei beiden anderen Vereine im Stadtteil Brand hält die Stadt Aachen als Eigentümerin der Grundstücke, der Sportplätze und der entsprechenden Infrastrukturen Kapazitäten vor, die nicht oder relativ gesehen zu wenig genutzt werden. Dennoch sind Instandhaltungs- und Wartungsaufwendungen für Sportplätze die Gebäude, welche mit diesen verbunden sind, (vermutlich) vergleichbar hoch. Die entsprechenden Investitionen würden durch die hier vorgetragene Petition einen deutlich höheren Nutzungsgrad erhalten. Auf diese Weise würden unwirtschaftliche Überkapazitäten reduziert.

#3

Politik nicht reden, sondern auch machen. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen hat jüngst sehr prominent und öffentlichkeitswirksam (gegen den „Willen“ vieler Alemannia-Fans) deutlich gemacht, dass in der Entscheidung über die Nutzung städtischer Sportplatzkapazitäten nicht das „Standes-Dünken“ relevant ist, sondern dass hier Aspekte wie Solidarität, Gemeinschaftlichkeit und Vernunft eine relevante Rolle spielen sollten. Mit dieser Petition erhält die Stadtverwaltung im Kleinen die Möglichkeit, das umzusetzen, was ihre oberste Dienstherrin im Großen bekundet hat. Auf diese Weise würde Politik nicht nur geredet, sondern im Sinne der Menschen (hier: vor allem im Sinne der Kinder und Jugendlichen) auch gemacht.

#4

Zahlen sind Fakten. 685 Mitglieder in der gesamten Fußballabteilung - davon 584 Aktive, welchen nur ein Kunstrasenplatz an fünf Wochentagen zum Trainings- und an zwei Tagen zum Spielbetrieb zur Verfügung steht. Demnach müssen sich im Mittel 117 Personen an einem (!) Trainingstag den Platz teilen. Jeder, der selber mal aktiv Fußball gespielt hat, wird wissen, wie schwierig und herausfordernd es ist, hier einen sinnvollen Trainingsbetrieb zu planen.

#5

Chancengleichheit und Breitensportförderung.

Durch die Bereitstellung von zusätzlichen Sportplätzen für den Verein Raspo Brand würden mehr Jugendliche die Möglichkeit erhalten, aktiv am Sport teilzunehmen. Dies würde insb. Kindern und Jugendlichen aus weniger privilegierten Verhältnissen oder benachteiligten Bezirken in und um Brand herum die Chance bieten, ihre sportlichen Talente zu entfalten. Die Förderung des Breitensports bedeutet, dass sportliche Aktivitäten nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränkt sind, sondern für alle zugänglich gemacht werden. Dies ist insofern wichtig, da gerade breitensportliche Aktivitäten ein effektiver Weg sind, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.

#6

Stärkung von Vielfalt, sozialer Integration und Gemeinwohl. Die Zusammenführung von Jugendlichen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, wie sie ja von Rasensport Brand mit deutlich höherer Intensität und Anzahl betrieben wird als von allen anderen Brander Vereinen hat einen positiven Effekt auf die soziale Integration und den interkulturellen Austausch. Durch das gemeinsame Training und Spielen erhalten Jugendliche mit unterschiedlichem Hintergrund die Möglichkeit, voneinander zu lernen, sich auszutauschen und Freundschaften zu schließen. Dies führt zu einem stärkeren Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft und fördert das Verständnis und die Toleranz füreinander.

#7

Ehrenamt fördern statt Steine in den Weg legen

Alle genannten - sportliche wie soziale – positive Effekte, werden durch großes ehrenamtliches Engagement im und um den Verein getragen. Unzählige ehrenamtlich Tätige investieren täglich unentgeltlich Stunden ihrer kostbaren (Frei-)Zeit, um unseren Brander Kindern ein entsprechendes Angebot machen zu können. Statt diesem Ehrenamt durch einfach vermeidbare, (infra-)strukturelle Schwierigkeiten, noch Steine in den Weg zu legen, sollte eben jenes Engagement durch unkomplizierte und pragmatische Lösungen gefördert werden. Das allgemein abnehmende ehrenamtliche Engagement ist in vielen Bereichen unseres täglichen Gemeinschaftslebens bereits spürbar und viele Vereine leiden darunter. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, braucht es attraktive Beteiligungsmöglichkeiten, statt der Aussicht, Kämpfe gegen Windmühlen austragen zu müssen, um überhaupt eine zeitgemäße Form des Untergrunds nutzen zu können.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Martin Karlowitsch aus Aachen
Frage an den Initiator

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Ich habe die Petition erstellt. Es gibt in sozialen Medien Stimmen, die dem Verein Rasensport Brand vorwerfen, diese Petition ins Leben gerufen zu haben. Dies ist falsch. Ich bin eine Privatperson und bin KEIN Vertreter des Vereins. Als ehrenamtlicher Jugendtrainer bin ich aber seit Jahren von der nicht bedarfsorientierten Kapazitätszuteilung betroffen. Das Starten einer solchen Petition ist Bürgerrecht und davon habe ich Gebrauch gemacht - ohne, dass ich Raspo Brand um Erlaubnis gebeten habe.

Wieso kann ein Verein eine solche Petition ins Leben rufen, wenn er die grösste Sportanlage im Stadtteil Brand besitzt, mit 2 Fussballplätzen, 1xKunstrasen und 1x Ascheplatz? Es gibt noch einige Vereine in Aachen die besitzen nur einen Ascheplatz, und auch dort müssen Jugendliche auf Asche trainieren. Und wenn man zuviele Kinder aufnimmt und keinen Platz hat, sollte man auch auf andere Vereine im gleichen Ort verweisen! Es gibt kein Recht auf Training auf Kunstrasen!!

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