Seit Anrollen der ersten großen Flüchtlingswellen im Jahr 2014 engagieren sich bundesweit unzählige Menschen für die Geflüchteten. Diese Initiativen helfen auf unterschiedliche Weise, dass sich die Neuankömmlinge in der neuen Heimat zurechtfinden und das System Deutschland verstehen lernen. Gleichzeitig wurden die ersten Schritte Richtung Integration gestartet.
Vielerorts erfolgt dieses bürgerschaftliche Engagement in Kooperation mit den Gemeinden, Städten, den beiden großen Kirchen, anderen religiösen Organisationen sowie ortsansässigen Vereinen.
Diese gemeinsamen Bemühungen führen dazu, dass den Schutzsuchenden Paten oder Alltagsbetreuer zur Seite gestellt werden, damit ihre Kinder schon kurz nach der Ankunft in die Schule gehen können und Erwachsene Deutschunterricht bekommen.
Das Vertrauen in die Helferinnen und Helfer steigt von Tag zu Tag an, die Asylbewerber öffnen sich mehr und mehr und der Wunsch nach einem geregelten Tagesablauf mit Arbeit wird immer größer. In enger Zusammenarbeit mit den regionalen Arbeitsagenturen Maßnahmen zur Vorbereitung auf den deutschen Arbeitsmarkt durchgeführt. Auch dadurch eröffneten sich für eine zunehmende Zahl von Geflüchteten neue Chancen und Wege.
Mehr und mehr Arbeitgeber erkennen die Chance, die diese Zuwanderung bietet. Sie bringen den Mut auf und „wagen“ den Versuch, Flüchtlinge einzustellen. Ausschlaggebend für diese Einstellungen und die Arbeitsverträge sind ausschließlich Fragen der Eignung für den Job. Dies wird von der Bundesanstalt für Arbeit und den Ausländerbehörden durch die Erteilung von individuellen Arbeitsgenehmigungen nachhaltig unterstützt.
All dies passierte in einem Zeitraum von zwei Jahren. Auf der einen Seite 24 lange Monate zwischen Hoffen und Bangen, Asylverfahren werden verschleppt, Entscheidungen und Bescheide Fehlanzeige. Stattdessen wird ein Integrationsgesetz verabschiedet, das seinen Namen nicht verdient.
Auf der anderen Seite stehen 17.544 Stunden - aus Fremden werden Freunde, aus Geflüchteten werden Klassen- und Mannschaftskameraden, aus Asylbewerbern werden Arbeitskollegen, vollkommen akzeptiert und auf dem besten Wege zur Integration.
Der Arbeitsplatz macht sie oftmals unabhängig von Sozialleistungen. Kinder sprechen Deutsch statt ihrer Muttersprache und fangen an, sich zu verwurzeln. Lehrer bescheinigen ihnen gute Chancen auf einen erfolgreichen Schulabschluss.
Ein Teil dieser gemeinsamen Anstrengungen wird jetzt systematisch zerstört. Es kommen Bescheide, die nicht den Einzelfall betrachten, sondern nur das Herkunftsland. Vom Schreibtisch weg werden Herkunftsländer pauschal als sicher deklariert.
Mit der Aufforderung, Deutschland innerhalb einer Woche zu verlassen, reißt man die Asylbewerber und gegebenenfalls deren Kinder aus sozialen Strukturen, die 24 Monate Zeit hatten zu wachsen.
Zusätzlich torpedieren kurzsichtige politische Entscheidungen die Integrationsbemühungen von Geflüchteten mit geringer Bleibeperspektive, die sich für einen Beruf mit Fachkräftemangel interessieren. Ihnen wird der Zugang zu Kursen verweigert, die die Integration fördern sollen.
Mit solchen Entscheidungen werden all die vor den Kopf gestoßen, die sich gemeinsam für die Integration der Geflüchteten engagieren. Das sind neben den Betroffenen selbst, die engagierten Bürgerinnen und Bürger und letztendlich auch die Unternehmen. Jetzt bekommen die Zuwanderer und Arbeitgeber in aller Härte die Konsequenzen der schleppenden Asylverfahren zu spüren. Rechtlich ist dazu eindeutig von allen Behörden erklärt worden, dass dafür nicht die Asylbewerber, sondern allein das BAMF verantwortlich ist. Allerdings fehlt die positive und logische Konsequenz, dieses Verschulden des BAMF zugunsten der integrierten Arbeitnehmer auszulegen.
Diese Politik ist nicht nur unmenschlich, sondern auch kurzsichtig, denn wir brauchen wegen der zunehmenden Überalterung unserer Gesellschaft dringend Zuwanderung von Arbeitskräften..