Regione: Vokietija
Sveikata

Keine kassenfinanzierte Lobbyarbeit für Kinderschänder!

Pareiškėjas nėra viešas
Peticija adresuota
Bundesregierung, Bundestag, Gemeinsamer Bundesausschuss, den Beauftragten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Qualitätssicherung in der Psychotherapie
470

Pareiškėjas prašymo nepateikė/įteikė.

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Pareiškėjas prašymo nepateikė/įteikė.

  1. Pradėta 2013
  2. Rinkimas baigtas
  3. Pateikta
  4. Dialogas
  5. Nepavyko

Machen sich Kinder schuldig, wenn an ihnen z.B. sexualisierte Gewalt ausgeübt wird?

Für die allermeisten Menschen ist die Antwort eindeutig: NEIN!

In einer Psychoanalyse (nach Sigmund Freud) lautet die Antwort: JA! (Dasselbe behaupten oft entsprechende Täter gegenüber Opfern und der Öffentlichkeit.)

Eine solche Psychoanalyse führt geradezu zwangsläufig zu Therapieschäden. Entsprechende Fälle sind mir aus eigener Praxis und aus dem Internet bekannt.

Prof. Otto F. Kernberg, markantester Psychoanalytiker unserer Tage, analysiert z.B. eine Frau, die an Depressionen leidet. Als Grundschülerin (unter zehn Jahre alt) war sie der sexualisierten Gewalt ihres Vaters ausgesetzt. Nach Kernberg hat sie diese Situation „in typischer Weise … als einen sexuell erregenden Triumph über ihre Mutter“ erlebt; sie müsse – um geheilt zu werden – „ihre Schuld tolerieren“. Der Behandlungserfolg: „Sie erlangte so die Fähigkeit, sich mit dem Täter zu identifizieren, nämlich mit der sexuellen Erregung des sadistischen, inzestuösen Vaters …“. (Dies als ein Beispiel von vielen für Kernbergs makabere Analysen.)

Seine Thesen hat Kernberg im Jahr 1997 bei den „Lindauer Psychotherapiewochen“ vorgetragen, bei einer der größten Psychotherapiefortbildungen im deutschsprachigen Raum. Ungefähr eintausend „Fachleute“ hatten dazu geklatscht und gelacht. Zu hören ist dies auf einer bis heute erhältlichen Tonaufnahme. Die „Lindauer Thesen“ (wie ich sie nenne) wurden 1999 in einer von Kernberg mit herausgegebenen Fachzeitschrift abgedruckt (10 Seiten). Unter https://www.oedipus-online.de/Psychotherapieopfer.pdf habe ich sie zusammengefasst und kritisch bewertet. Die Zusammenhänge sind ausführlich auf meiner Webseite dargestellt: https://www.oedipus-online.de.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung hatte ich erstmals Kernbergs Text gelesen. Seither protestiere ich im Kreis meiner FachgenossInnen gegen seine Position und seine Vorträge. In ca. zweitausend Anschreiben habe ich – weitestgehend erfolglos – versucht, KollegInnen auf diesen Ansatz aufmerksam zu machen, und um Unterstützung bei dessen ausdrücklicher Zurückweisung geworben. Teilweise wurde ich dafür übel beschimpft. In mehreren Fachpublikationen oder Vorträgen habe ich die Missstände kritisiert – ohne auf nennenswerte Resonanz zu stoßen. Ebenso habe ich – vergeblich – übergeordnete Gremien, die für Qualitätssicherung in der Psychotherapie zuständig sind, gebeten, diesem Ansatz Einhalt zu gebieten. Das Ministerium für Gesundheit im Saarland hat mich mehrfach ins Leere laufen lassen. Die Psychotherapeutenkammer des Saarlandes hat über Jahre hinweg meine Bemühungen behindert, unter den Kammermitgliedern die ethische Problematik von Kernbergs Vorgehen zu diskutieren.

Meine Sicht nach 13 Jahren vergeblichen Bemühens um kritische Diskussion von Kernbergs Thesen innerhalb meiner Berufsgruppe: Desinteresse und/oder Feigheit und/oder Bequemlichkeit und/oder andere Gründe verhindern seit Jahren und Jahrzehnten, dass schädigende Therapieansätze in der Psychotherapie-Szene angemessen hinterfragt und kritisiert werden. So dienen bis heute die „Lindauer Thesen“ als Handlungsanweisung für PsychotherapeutInnen: eine geradezu sadistische Anleitung zur seelischen Misshandlung von Hilfesuchenden. Die „Behandler“, die solche Misshandlungen durchführen, werden dabei noch von den Krankenkassen bezahlt.

Bis heute ist Kernberg gefeierter Redner bei Fortbildungsveranstaltungen. Am 1. November 2013 soll er in Berlin an einem Privatinstitut (IPU) eine Fachtagung eröffnen. Dies nehme ich erneut zum Anlass für meinen Protest.

Nicht in jeder Psychotherapie wird Sadismus praktiziert. Für Hilfesuchende ist jedoch meist nicht erkennbar, in wessen Hände sie sich begeben, wenn sie eine Psychotherapie beginnen. Sofern sie an psychoanalytische OpferbeschuldigerInnen geraten, verfügen diese meist über genügend Manipulationsmöglichkeiten, um die Hilfesuchenden „bei der Stange zu halten“. So kommt es immer wieder zu erheblichen Therapie-Schäden.

Es ist dringend an der Zeit, dass Betroffene besser geschützt werden. Mein Appell an die Bundesregierung, den Bundestag, den Bundesminister für Gesundheit, den Gemeinsamen Bundesausschuss und den Beauftragten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Qualitätssicherung in der Psychotherapie:

Eine interdisziplinäre Runde von ExpertInnen soll sich ausführlich mit Opferbeschuldigung in der Psychoanalyse auseinandersetzen und die Ergebnisse veröffentlichen.

Wissenschaftliche Forschungen zu Therapieschäden und zur Wirkung von Opferbeschuldigung sollen in Auftrag gegeben werden.

Eine unabhängige Beschwerdestelle soll dauerhaft für Betroffene eingerichtet werden; sie soll jeweils z.B. Maßnahmen zur Abhilfe in die Wege leiten können.

Priežastis

Geistige WegbereiterInnen von (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder haben - von der Öffentlichkeit kaum bemerkt - über viele Jahre hinweg in verschiedenen Parteien, Organisationen und Redaktionen ihre Ideologie verbreitet. Gerade in jüngster Zeit wurden etliche von ihnen – zu recht! – endlich zur Rechenschaft gezogen. So soll es auch weiterhin geschehen. So natürlich auch bei den TäterInnen selbst, die ja zum Teil in Organisationen wie Kirchen, Internaten, Heimen und Vereinen aktiv waren und sind - und dort zum Teil sogar gedeckt wurden und werden. Eine „Schweigespirale“, die oft nur schwer zu durchbrechen ist. Auf die Missstände wird leider oft erst reagiert, wenn es mutigen Einzelpersonen - oft erst nach zähem und ausdauerndem Bemühen - gelingt, unüberhörbare und unübersehbare Öffentlichkeit herzustellen.

Die daraufhin bisher erfolgten Maßnahmen sind ein erster Schritt. Aber wir sind wohl noch ein gutes Stück von einer wirklich befriedigenden Lösung entfernt. So fehlt m.E. noch ein Modell zur angemessenen Wiedergutmachung bzw. eine Aufhebung der Verjährungsfrist.

Ein dunkler, bislang unerforschter Fleck in dieser Geschichte ist der Beitrag derjenigen, die solche Gewalt quasi von „wissenschaftlicher“ Seite aus verharmlost haben. Diese „WissenschaftlerInnen“ glauben, wie dargestellt, eine Opferbeschuldigung begründen und rechtfertigen zu können. Für ihre „Arbeit“ - ich nenne sie zugespitzt „Lobbyarbeit für Kinderschänder“ - werden sie sogar von den Krankenkassen finanziert. In dieser Gemeinschaft besteht ein ausgeprägtes Schweigegebot. Das muss natürlich kaum verwundern: wiegt doch das Verbrechen derjenigen, die solche Gewalt theoretisch rechtfertigen bzw. in ihrer Bedeutung herunterspielen, m.E. noch weitaus schwerer, als das Vergehen derjenigen, die entsprechende Taten „nur“ begehen.

Der neue Auftritt von Prof. Otto Kernberg bei der IPU in Berlin an Allerheiligen 2013 bietet m.E. einen sehr guten Anlass, gegen die Ideologie der Opferbeschuldigung in der Psychoanalyse Protest zu mobilisieren. Weil die Fachwelt zu einer nachhaltigen Kritik offensichtlich nicht bereit ist, muss wohl auch diese Diskussion – wie in den Fällen von Internaten, Kirchen oder Verbänden – von außen an die Täter-Organisationen herangetragen werden.

In einem meiner letzten Fachbeiträge aus der „Sexuologie“ vom Dezember 2011 („Missbrauchsopfer? - Selbst Schuld! Zu Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie“) habe ich versucht, die Zusammenhänge zu schildern, und zwar so, dass sie möglichst auch für Laien verständlich werden (www.oedipus-online.de/Artikel_Sexuologie.pdf).

Für Fragen und Anregungen bin ich selbstverständlich offen.

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  • Liebe Unterstützende,
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    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Bei allen, die sich an dieser Petition beteiligt haben, möchte ich mich - zum Ablauf der Unterzeichnungsfrist - ganz herzlich bedanken! Knapp 500 Unterzeichner haben sich beteiligt. (Besonderer Dank an Marsha Licatese, die sich mit besonderem Elan für die bezeichnete Sache eingesetzt hat und einen großen Teil der Unterschriften auf Unterschriften-Blättern gesammelt hat!)

    Gegen die umschriebene Form von Opferbeschuldigung in der Psychotherapie werde ich mich weiterhin engagieren.

    Herzlicher Gruß
    Klaus Schlagmann

diskusijos

Bin sehr dankbar über den Hinweis aus Berlin (Kommentar), dass dort - bis heute! - in Fortbildungen von Psychoanalytikerinnen vermittelt wird: Die Kinder hätten den "Missbrauch" mit verursacht. Das zeigt, wie wichtig es ist, solche Ideen gründlich zu diskutieren und ihnen sehr ausdrücklich zu widersprechen. Gerade auch von öffenticher Seite aus.

Kernbergs Thesen sind unzulässig verkürzt wiedergegeben; seine Hinweise zu dem Fall sind differenzierter als angegeben. Der Initiator der Petition macht es sich zu einfach. Kernbergs Thesen sind problematisch, aber er hat offenbar nie gesagt, Kinder seien "selbst schuld".

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