Petice je adresována:
Landrat Carsten Braun
Im Lahn-Dill-Kreis soll ein neues politisches Jugendgremium entstehen – die sogenannte Kreisjugendvertretung (KJV). Sie soll Jugendliche auf Kreisebene vertreten, doch fast alle Jugendlichen im Kreis verbringen ihre Zeit an Schulen, weil sie eben fast alle Schüler sind, und treffen dort auf Mitschüler*innen, Themen und Strukturen.
Dafür gibt es bereits ein starkes, demokratisch gewähltes Gremium: die Kreisschülervertretung (KSV). Sie ist an allen weiterführenden Schulen im Kreis verankert, gesetzlich legitimiert und organisiert die Beteiligung direkt dort, wo Jugendliche jeden Tag zusammenkommen: in der Schule.
Die Kreisjugendvertretung soll 45.000 Euro Budget pro Jahr erhalten. Das ist zwar eine angemessene Summe, um Jugendpartizipation zu fördern – sie sollte aber in ein Projekt gesteckt werden, das schon bestehende Strukturen hat, auf die man aufbauen kann. Das wäre zum Beispiel die Kreisschülervertretung, die aktuell nur 5.000 Euro im Jahr bekommt.
Ein Blick nach Marburg-Biedenkopf zeigt, wohin die Gründung einer solchen Kreisjugendvertretung führen kann: Dort wurde nach Einführung eines Kreisjugendparlaments die Schülervertretung verdrängt.
Dennoch halten SPD und CDU im Kreistag an dem Vorhaben fest, weil es bereits seit Jahren vorbereitet wird – doch die Jugendlichen selbst lehnen das ab.
Im Kreisschülerrat (KSR), dem höchsten Gremium der Schülervertretung im Kreis, wurde mit überwältigender Mehrheit gegen die Einführung der KJV gestimmt.
Wir als KSV haben stattdessen einen konstruktiven Lösungsvorschlag: eine Jugendkommission innerhalb der bestehenden Kreisschülervertretung. So können auch außerschulische Themen aufgegriffen werden – ohne Doppelstrukturen, ohne zusätzlichen Aufwand, direkt im System der Jugendlichen.
Unsere Forderungen:
- Die Einführung der KJV im Lahn-Dill-Kreis stoppen
- Keine Jugendvertretung an den Jugendlichen vorbei
- Bestehende Beteiligung an Schulen stärken statt neue Strukturen schaffen
- KSV als zentrales Gremium mit Ressourcen ausstatten
Bitte unterstütze diese Petition – für eine Beteiligung, die dort ansetzt, wo Jugend stattfindet: in der Schule.
Odůvodnění
Diese Petition ist wichtig, weil sie sich dafür einsetzt, dass Jugendbeteiligung mit Jugendlichen gestaltet wird – und nicht über deren Köpfe hinweg. Die allermeisten jungen Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit im schulischen Umfeld. Genau dort setzen Schülervertretungen an: nahbar, demokratisch, strukturell verankert. Deswegen sollten sie als Basis für Jugendpartizipation genutzt werden.
Die Kreisschülervertretung (KSV) vertritt bereits heute die Interessen der Jugendlichen auf Kreisebene – und das mit demokratischer Legitimation und langjähriger Erfahrung. Stattdessen soll nun ein neues Gremium entstehen – außerhalb des Schulsystems, obwohl es bereits funktionierende Mitbestimmung gibt.
Jugendliche selbst – für die diese Beteiligung gedacht ist – haben sich klar positioniert:
Im Kreisschülerrat wurde mit großer Mehrheit gegen die Einführung der KJV gestimmt. Trotzdem wird das Projekt weiterverfolgt – anscheinend ohne echte Beteiligung und ohne offene Debatte.
Die geplante Kreisjugendvertretung soll 45.000 Euro Budget pro Jahr erhalten. Das ist zwar eine angemessene Summe, um Jugendpartizipation zu fördern – aber sie sollte in ein Projekt gesteckt werden, das auf bestehenden Strukturen aufbaut. Die Kreisschülervertretung zum Beispiel erhält aktuell nur 5.000 Euro pro Jahr – bei deutlich größerer Nähe zur Lebenswelt der Jugendlichen.
Wir sagen: Statt neue Gremien zu schaffen, sollten wir die stärken, die bereits in der Lebensrealität der Jugendlichen verankert sind.
Man sollte keinen neuen Baum pflanzen, sondern lieber einen gießen, der schon Früchte trägt.