Erfolg
Familie

Kita-Öffnung in NRW: ALLE Kinder sind systemrelevant

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Die Präsidentin des Landtags NRW
10.312 Unterstützende 10.007 in Nordrhein-Westfalen

Petition hat zum Erfolg beigetragen

10.312 Unterstützende 10.007 in Nordrhein-Westfalen

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Der am 08. Mai 2020 von NRW-Familienminister Joachim Stamp vorgestellte Plan zur schrittweisen Öffnung der Kitas in Nordrhein-Westfalen geht völlig am derzeitigen Bedarf der Kinder und ihrer in aller Regel berufstätigen Eltern in Nordrhein-Westfalen vorbei.

Wir fordern daher:

• Eine schrittweise, vorsichtige Öffnung unter entsprechenden Hygieneauflagen und Corona-Schutzmaßnahmen für ALLE Kinder, denn JEDES Kind ist systemrelevant, unabhängig vom Beruf der Eltern.

• JEDES Kind soll die Möglichkeit haben, regelmäßig und verlässlich an mindestens zwei Tagen pro Woche in die Kita zurückkehren zu können. Umsetzen ließe sich dies über ein rotierendes System analog zur Öffnung der Schulen, indem die Kinder in kleineren festen Gruppen, die immer gleichzusammengesetzt sind, abwechselnd von denselben Erzieher*innen in den gleichen Räumlichkeiten betreut werden. Statt rollierender Wochentage ist auch ein wöchentliches Rotiersystem eine denkbare Umsetzungsvariante.

• Eine größere Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit der Kommunen und Kitas, wie die schrittweise Öffnung der Kitas konkret umgesetzt wird, da die räumlichen Gegebenheiten, der Personalschlüssel, die Zusammensetzung der Kinder, etc. pp. von Kita zu Kita stark variieren und individuell betrachtet werden müssen.

• Ein Aussetzen der Kita-Gebühren bis der Regelbetrieb wiederhergestellt werden kann. In manchen Kommunen zahlen Eltern über 700 Euro (!) pro Monat für ihren (derzeit nicht nutzbaren) Kita-Platz. Angesichts der enormen Leistung, die viele Eltern derzeit erbringen (z.B. unbezahlter Urlaub oder Reduktion der Arbeitszeiten), ist das Aussetzen der Gebühren bis der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden kann, wenigstens eine kleine Anerkennung für unsere systemrelevante Aufgabe als Eltern.

• Und darüber hinaus eine deutlich stärkere Berücksichtigung der Interessen von Kindern und Familien in NRW. Homeoffice ist kein Betreuungskonzept! Die Folgen der Kitaschließung sind für die Kinder in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung enorm, Eltern müssen seit Wochen 24/7 funktionieren und gleichermaßen für ihre Kinder und Arbeitgeber da sein. Ein Spagat, der nicht funktioniert und bereits jetzt – auch finanzielle – Folgen für viele Eltern hat. Nicht wenige Elternpaare müssen jetzt an sieben Tage die Woche arbeiten, weil sie im Wechsel ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen und Kleinkinder betreuen.

• Dem Wohl der Fachkräfte in unseren Kitas muss bei der schrittweisen Öffnung Rechnung getragen werden. Das sollte selbstverständlich sein. Wie dies im Detail am besten umsetzbar ist, sollte vor Ort zwischen den Kitas und Kommunen ausgehandelt werden. Vor allem ältere Fachkräfte und Mitarbeiter*innen mit Vorerkrankungen müssen besonders geschützt werden.

• Die Corona-Epidemie ist noch längst nicht ausgestanden, sollte es zu einer zweiten Infektionswelle kommen und die schrittweise Öffnung der Kitas zu erneuten Schließungen führen, braucht unser Land dringend Lösungsmodelle, wie berufstätige Eltern ohne Kinderbetreuung wirtschaftlich und emotional besser unterstützt werden als es bisher der Fall war.

Begründung

Ab dem 14. Mai sollen nach und nach mehr Kinder in den Kitas in NRW betreut werden. Neben Kindern mit besonderem Förderbedarf und Kindern mit Behinderungen sollen dann ab dem 28. Mai alle Vorschulkinder zurück in die Betreuung kommen. Ab Juni sollen dann alle anderen Kinder für mindestens zwei Tage (insgesamt, nicht pro Woche!) in die Kitas zurückkehren können.

Diese Form der schrittweisen Öffnung halten wir für sozial ungerecht. Sie geht an der Lebenswirklichkeit vieler Familien vorbei.

Ein Gros der Kinder wird so von einer regelmäßigen Betreuung völlig ausgeschlossen. Ein zweitägiger Kita-Aufenthalt bringt weder berufstätigen Eltern Entlastung oder eine Rückkehr zur normalen Erwerbstätigkeit noch den Kindern einen Mehrwehrt. Im Gegenteil, insbesondere die jüngeren Kita-Kinder brauchen nach so einer langen Auszeit erst wieder eine vorsichtige Wiedereingewöhnung und müssen nach Wochen der Isolation erst langsam wieder Vertrauen zu den Erzieherinnen fassen und sich von ihren Eltern lösen. Ein erneuter Abschied aus der Kita nach zwei Tagen bringt zudem zusätzlichen Trennungsschmerz von den liebsten Spielkameraden und Lieblingserzieherinnen. Für die Kinder, die feste Strukturen und Routinen brauchen, ist es besser, sie gar nicht mehr in die Kita zu schicken als einmalig für zwei Tage.

Es braucht jetzt schnell ein sozial gerecht gestaltetes Konzept zur schrittweisen Öffnung der Kitas, welches die Interessen der Kinder und ihrer Eltern berücksichtigt und beachtet, dass alle Kinder Rechte haben und jedes Kind gleichermaßen systemrelevant ist.

Und es braucht ein Konzept, das auch den Eltern eine Struktur gibt, um ihrer Berufstätigkeit besser als zuletzt nachgehen zu können. Dies ist nur über feste Betreuungstage möglich.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

"Mediziner fordern komplette Öffnung von Schulen und Kitas Keine Einschränkungen mehr, alle Kinder zurück in die Schulen und Kitas: Das fordern vier medizinische Fachgesellschaften. Begründet wird das mit gravierenden sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließungen." 19.05.2020, 11.26 Uhr https://www.spiegel.de/panorama/bildung/corona-krise-mediziner-fordern-komplette-schul-und-kita-oeffnung-a-4d1a0336-680d-4259-818e-7a263732f811-amp#referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&_tf=Von%20%251%24s

Wir geben Ihnen in weiten Teilen recht. Aber es wird erneut DER Fakt der Übertragung übersehen. Können Sie sicherstellen, dass Kinder sich nicht an die eigenen Schleimhäute fassen, nach dem sie eine potentiell kontaminierte Oberfläche oder ein anderes Kind/Erzieher... angepasst haben oder umgekehrt? Nein, dann nehmen Sie die weitere Verbreitung und das Leben von Risikopatienten fahrlässig in Kauf. Besonders nachdem die Krankheit und Umfang von Sars-CoV-2 noch immer klar und erforscht ist. Was ist das für ein Argument, wenn X aufmachen darf... Werfen sie auch einen Stein, wenn das jemand ...

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