Petition richtet sich an:
Bürgermeister Thomas Redelberger (Heusweiler), Bürgermeisterin Karin Lawall (Quierschied), Saarpfalzbus GmbH, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr
Wir, die Unterzeichner, bitten die Petitionsempfänger darum, die Buslinie 174 wieder einzusetzen.
Begründung
Die Linie fuhr bis Ende Juni 2013 von Göttelborn über Wahlschied und Holz nach Saarbrücken und bot jahrzehntelang eine schnelle und umsteigefreie Anbindung zur Innenstadt Saarbrücken. Die neue Fahrtstrecke mit der Linie 172 erschwert das Erreichen der Innenstadt erheblich: Umständliche Linienführung von Holz über Göttelborn und Quierschied nach Saarbrücken oder aber nach Riegelsberg Süd mit Umstieg in die Saarbahn. Je nach Zielhaltestelle ist in Saarbrücken ein weiteres Umsteigen erforderlich. In jedem Falle ist die Fahrtzeit deutlich verlängert.
Viele Menschen sind auf eine gute Busverbindung angewiesen: Arbeitnehmer, Schüler und (ältere) Fahrgäste ohne eigenes Auto müssen die Möglichkeit haben, auf möglichst schnellem Wege nach Saarbrücken zu gelangen. Durch die jetzt eingetretene Fahrplanänderung erhöht sich die Fahrtzeit deutlich und es sind – je nach Fahrtziel – mehrere Umstiege erforderlich; manche Haltestellen in Holz werden außerdem nicht mehr angefahren, was den Fußweg zur nächsten Haltestelle verlängert. Dies alles – weniger Haltestellen und damit längere Fußwege zur nächsten Haltestelle, längere Fahrtzeiten, Umsteigezwang – trägt gerade nicht dazu bei, Menschen für öffentliche Verkehrsmittel zu begeistern, sondern hat zur Folge, dass öffentlicher Nahverkehr deutlich unattraktiver wird. Vor allem für Arbeitnehmer und Schüler, aber auch für Gelegenheitsfahrer ist die neue Linienführung derart uninteressant, dass die ernstzunehmende Gefahr besteht, dass bisherige Fahrgäste, denen ein Auto zur Verfügung steht, auf den Individualverkehr umsteigen und nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Saarbrücken fahren werden. Damit gehen Besteller und Betreiber der neuen Linienführung durch die nun umständliche Anbindung das Risiko ein, dass die neue Linienführung sich nach kurzer Zeit schon als unrentabel erweist und möglicherweise ebenfalls eingestellt werden müsste.
Wir fordern von den Verantwortlichen, dass — von ihnen gemeinsam ein Plan erarbeitet wird, der gewährleistet, dass die Linie 174 wieder – und dauerhaft – eingesetzt wird, oder — hilfsweise die Linie 174 zu den "Stoßzeiten" des Schul- und Berufsverkehrs wieder eingesetzt wird, damit zumindest den regelmäßig fahrenden Arbeitnehmern und Schülern eine attraktive Verbindung erhalten bleibt, und gegebenenfalls zu den Uhrzeiten mit geringerer Auslastung ein kleinerer Bus (ähnlich dem Heu-Bus der Gemeinde Heusweiler) zur Verfügung gestellt wird, — außerdem die Haltestellen Holzer Platz, Unterdorfstraße und Friedhof in Holz sowie Viktoriastraße, Hansahaus, Staatstheater und Landwehrplatz in Saarbrücken weiterhin bedient werden.
Den größten Erfolg wird eine derartige Initiative haben, wenn die Erfahrungen der Busfahrer und die Bedürfnisse der Fahrgäste durch einen partizipativen Prozess Eingang in die Überlegungen und die Neukonzeption der Linie 174 finden.
Auch vor dem Hintergrund schwindender Erdölvorkommen und eines voranschreitenden Klimawandels sowie der Überlastung des Stadtverkehrs in Saarbrücken sind dringend neue Verkehrskonzepte erforderlich, um Ressourcenverbrauch und Klimagasemissionen wie auch die Verkehrsbelastung in Saarbrücken zu verringern. Es müssen mehr – und keinesfalls weniger – Busse eingesetzt werden, um eine größere Anzahl von Menschen für einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu begeistern. Die Abschaffung der Linie 174 ist ein Schritt in die falsche Richtung und nicht wegweisend für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik im Saarland.
Wir bitten Sie, die Linie 174 wieder einzusetzen und sich damit für eine verbraucher-, umwelt- und zukunftsorientierte Verkehrspolitik stark zu machen.