Pflegekräfte haben in der Corona-Pandemie unzählige zusätzliche Schichten übernommen – in Kliniken, Pflegeheimen und in der häuslichen Versorgung. Sie haben oft ohne ausreichende Schutzmaßnahmen gearbeitet und standen unter enormem Druck. Viele sind dabei selbst an ihre Grenzen gegangen. Ohne ihren Einsatz wäre die Versorgung vieler Menschen nicht möglich gewesen.

Und trotzdem: In der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags zur Aufarbeitung der Pandemie sitzt keine einzige Pflegefachperson. Unter den 14 Abgeordneten und den 14 Sachverständigen fehlt die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen komplett. Das ist nicht nur eine Lücke – es ist ein Fehler. Wer die Krise aufarbeiten will, muss auch die Perspektive derjenigen hören, die sie im Alltag getragen haben.

Wir von Pflegia sprechen täglich mit Pflegekräften. Viele berichten uns, wie sehr sie die Pandemie geprägt hat: die Angst, Patienten allein lassen zu müssen, weil Personal fehlte. Die ständige Unsicherheit, sich selbst oder Angehörige anzustecken. Die Enttäuschung, in politischen Entscheidungen kaum berücksichtigt worden zu sein. Diese Stimmen dürfen jetzt nicht wieder übergangen werden.

Quellen:

• DBfK: „Keine Pflegefachpersonen in der Kommission“ (https://www.dbfk.de/de/newsroom/pressemitteilungen/meldungen/2025/2025-09-08-effektive-krisenpraevention-muss-die-profession-pflege-mitdenken.php)
• Bundestag: Zusammensetzung der Kommission (14 Abgeordnete, 14 Sachverständige) (https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw26-de-corona-aufarbeitung-1094374)