Петиция адресована:
Offener Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und den Kulturstaatssekretär André Schmitz
Sehr geehrter Herr Wowereit, sehr geehrter Herr Schmitz,
nachdem die Berliner Kammeroper für die Basisförderung der Jahre 2011/12 nicht berücksichtigt wurde, droht nach 30 Jahren kontinuierlicher Arbeit das Aus.
Damit verliert Berlin seine traditionsreichste Musiktheatergruppe der Freien Szene. Viele Instrumentalisten und Sänger haben in den letzten dreißig Jahren mit uns zusammen 70 Produktionen herausgebracht – allesamt Berliner Erstaufführungen, darunter viele Uraufführungen. In Ergänzung zu den drei großen Opernhäusern Berlins sehen wir unsere Aufgabe gerade in der intimen und intensiven Auseinandersetzung mit unbekannteren Werken der Opernliteratur. An vielen Orten der Stadt haben wir Werke z.B. von Harrison Birtwistle, Philip Glass, Judith Weir, Peter Maxwell Davies oder Thomas Adès oder auch barocke Neuerschließungen von Francesco Cavalli oder Reinhard Keiser herausgebracht. Viele dieser Produktionen waren in Form von Koproduktionen oder Gastspielen an anderen Theatern im In- und Ausland zu sehen und wurden von der nationalen wie der internationalen Presse hochgelobt. Auch die Jury zur Vergabe der Basisförderung hat die hohe Qualität unserer Produktionen gelobt und ihre Entscheidung kulturpolitisch damit begründet, dass das von uns gezeigte Repertoire eigentlich von den drei großen Opernbühnen gespielt werden müsse. Die Jury räumt aber auch ein, dass dies nicht geschieht. Mit Adriana Hölszkys BREMER FREIHEIT könnte am 19. November 2010 nun die letzte Premiere der Berliner Kammeroper stattfinden und damit das Genre der zeitgenössischen Kammeroper aus der Berliner Opernlandschaft verschwinden.
Zum Jahresende 2010 wird die Kammeroper ihre Probebühne und ihr Büro verlieren, eine über die Jahre aufgebaute, bescheidene Infrastruktur, die ein effizientes und kostengünstiges Arbeiten ermöglicht.
Wir bitten nachdrücklich um den Erhalt der Berliner Kammeroper und fordern den Senat auf, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen um dies zu verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Kay Kuntze Künstlerische Leitung
основания
In Berlin wird es mit dem Ende der Berliner Kammeroper keine zeitgenössische Oper der kleinen Form mehr geben, die eine notwendige Ergänzung des Repertoires der Berliner Opernszene ist.