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Ausländerbehörde NRW
Wir richten uns an euch in einem Fall der Unmenschlichkeit. Erst kürzlich wurde bei uns am Laurentianum Warendorf unser Mitschüler Artjom Hakobyan, der aus Armenien geflüchtet war, von einen auf den anderen Tag in sein Heimatland abgeschoben, da dies nun offiziell als sicher gilt.
Keiner von uns hatte die Möglichkeit, sich von ihm zu verabschieden oder sich für ihn einzusetzen. Nur eine einzige Lehrerin wurde per E-Mail knapp über seine Abschiebung informiert. Dieser Vorfall hat für große Empörung gesorgt, da er bereits seit zwei Jahren in Deutschland lebt, dank seiner Bemühungen fließend Deutsch spricht, ein sehr engagierter und guter Schüler und außerdem ein äußerst höflicher, freundlicher und friedlicher Mensch ist. Außerdem hatte er bereits einen sicheren Ausbildungsplatz, den er nach der Schule hätte antreten können. Da er allerdings die Ausbildung aufgrund seiner Schulpflicht nicht unmittelbar antreten darf, wurde dies nicht berücksichtigt.
Darum haben wir entschieden, uns gegen die Abschiebung von solch gut integrierten Flüchtlingen und besonders gegen die von Artjom und seiner Familie einzusetzen, sowie Unterschriften zu sammeln, damit er seine Zukunft in Deutschland behalten darf und so etwas nicht noch weiteren Menschen widerfährt. Denn wie er selbst sagt, gibt es für ihn in Armenien keine richtige Zukunft, da ihm dort nicht die Bildung möglich ist, wie sie ihm zusteht.
Gerekçe
Dabei fordern wir selbstverständlich die Erlaubnis des weiteren Aufenthalts für die Hakobyans in Deutschland, sowie eine zuverlässige und sorgfältige Überprüfung der Sicherheit der Herkunftsländer über einen längeren Zeitraum, eine Überprüfung, der gelungenen Integration, sowie einige Zeit zur Vorbereitung und Verabschiedung im Falle einer Abschiebung.
Denn diese Handhabung der Abschiebung ist unmenschlich und ethisch nicht vertretbar. Kein Mensch sollte aus seinem sozialen Umfeld gerissen werden, noch zudem, wenn er sich so viel Mühe gegeben hat, sich anzupassen und zu integrieren. Solche Menschen sind eine Bereicherung für dieses Land und sollten mit mehr Respekt behandelt werden. Außerdem ist es nicht richtig, Heimatländer nur aus Eigeninteresse als sicher zu bezeichnen, und somit das Leben und Wohlergehen der Asylbedürftigen zu gefährden.
Außerdem stellt sich die Frage, ob es richtig ist, so zu handeln, wenn es dafür nötig ist, unauffällig in der Nacht zu handeln. Solche Verfahren sollten viel transparenter werden, damit sich in solch ungerechten Fällen Menschen einsetzen und für eine gerechtere Handhabung sorgen können. Dies würde zwar für mehr Widerstand sorgen, gehört allerdings zu unserer Demokratie dazu.
In diesem Sinne wenden wir uns an euch und hoffen, dass ihr uns unterstützt.