Debatte
Die 5%-Hürde führt dazu, daß manche Stimmen nicht nur weniger wert sind als andere, sondern nichts. Viele Wähler wählen strategisch - d.h. ehe eine Partei A gewählt wird, die vielleicht an der 5%-Hürde scheitert, wird doch lieber die größere Partei B gewählt - also ist die Partei B doppelt bevorzugt. Auch der reflexartige Vergleich mit der Weimarer Republik ist ein Mythos, da die Parteien die 1932 unter 5% landeten, gerade mal 26 der 585 Sitze im Reichstag besetzten und somit kaum Einfluß hatten. Die restlichen 5 Parteien über 5% teilten sich knapp 96% der Sitze.
Das Problem ist das es ohne die 5%-Hürde jede noch so kleine Partei, die noch so radikale und vielleicht auch unrealistische Ziele hat, in den Bundestag kommt. Sind dann zu viele Splitterparteien vertreten, die alle das selbe Mitsprache- und Stimmrecht haben, behindern diese das Treffen von Entscheidungen und es kommt zu einem politischen Chaos. Die Weimarer Republik scheiterte unter anderem eben an diesen Splitterparteien, worauf Hitlers Machtergreifung und das Dritte Reich folgten. Ich bin der Meinung, dass sich die Geschichte auf keinen Fall auf diese Weise wiederholen sollte