Minderheitenschutz

Stoppen Sie die Abschiebung von zwei Göttinger Roma-Familien

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Härtefallkommission
1.838 Unterstützende 706 in Niedersachsen

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

1.838 Unterstützende 706 in Niedersachsen

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Derzeit sind zwei Göttinger Roma-Familien akut von Abschiebung bedroht, die schon seit 17 Jahren hier leben und deren Kinder hier geboren und aufgewachsen sind. Die Familien sind infolge des Kosovokonfliktes 1998 nach Deutschland geflohen. In Deutschland wurden sie jahrelang nur geduldet. Betroffen von der Abschiebung sind vor allem Kinder und Jugendliche. Von den 18 Roma, die abgeschoben werden sollen, sind 13 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 Monaten bis 17 Jahre. 12 der 13 Kinder sind in Göttingen geboren und kennen den Kosovo nur aus Erzählungen ihrer Eltern. Deutschland ist ihre Heimat und Kosovo ein fremdes Land. In Recherchereisen des Roma-Centers mit Rechtsanwält_innen, Ärzten und Journalisten (www.roma-center.de/wp-content/uploads/2014/12/kosovo_web.pdf ) wurde herausgestellt, dass trotz gut klingender Programme der Regierung viele Roma im Kosovo keinen ausreichenden Zugang zu Wohnraum, Arbeit und medizinischer Versorgung haben. Den Erfahrungsberichten zufolge, ist es unwahrscheinlich, dass die Kinder die Schule weiter besuchen können. Über 75 % der Roma-Kinder, die abgeschoben wurden, setzen ihre Schullaufbahn nicht im Kosovo fort. Gründe hierfür sind sprachliche Hürden, da die in Deutschland aufgewachsenen Roma-Kinder kein Albanisch sprechen, und Diskriminierungen von den Mitschülern. Mit der Vertreibung der Familien aus dem Kosovo wurden ihre Besitztümer zerstört. Sie haben keinen Wohnraum mehr. Ihnen steht vor Ort keinerlei Unterstützung zur Verfügung, so dass die Familien buchstäblich auf der Straße landen werden. Während die Familien in Göttingen Perspektiven haben, ihre Zukunft zu gestalten, wird ihnen dies im Kosovo nicht möglich sein. Nach aktuellen Informationen, hat der Vater einer der betroffenen Familien im Falle einer Bleibeperspektive eine unbefristete Arbeitsstelle zugesagt bekommen. Seine Frau hat dieses Jahr an der Entwicklung einer Geschichte für ein Kinderbuch mitgewirkt, die im Januar zweisprachig veröffentlicht wird. Seine fünfzehnjährige Tochter Anita ist künstlerisch sehr begabt. Schon mit zwölf Jahren hat sie beim Theaterstück ROSENWINKEL des freien Theaters boat people projekt neben Schauspiel-Profis auf der Bühne gestanden und eine Rolle gespielt, die die eigene war: ein Göttinger Mädchen, das seit seiner Geburt in Deutschland nur geduldet ist und nicht erwünscht. Aus dem Projekt ist jetzt das Jugendbuch ROSENWINKEL, erschienen bei cbt randomhouse, entstanden, aus dem die Theatermacherin und Autorin Luise Rist gemeinsam mit Anita zurzeit an Literaturhäusern und Schulen vorliest. Im Film MORGENLAND, der zum Schulfilm gekürt wurde und demnächst deutschlandweit im Unterricht gezeigt wird, spielt Anita eine Hauptrolle. Aktuell probt sie für die neue Jugend-Produktion von boat people projekt, sie ist hier ein Teil einer großen Gruppe junger Göttinger*innen. Auch schulisch hat sie ihren Weg gefunden, nach längerem Ringen um die richtige Schulform ist sie auf der Berufsbildenden Schule gut angekommen und sogar Klassensprecherin geworden. Alle ihre Geschwister und die Cousinen und Cousins aus der ebenfalls von Abschiebung betroffenen Familie sind - manche nach Umwegen - schulisch verankert. Ihre Startbedingungen waren schwierig, aber sie sind nie etwas anderes gewesen als Göttinger Kinder.

Begründung

Entsprechend der UN-Kinderrechtskonvention Artikel 3 (1) ist das Wohl des Kindes bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, ob sie von öffentlichen oder privaten Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorganen getroffen werden, ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist. Kinder und Jugendliche ihrem gewohnten Umfeld zu entreißen, ihre schulische Laufbahn zu unterbrechen und sie dem Druck der drohenden Abschiebung auszusetzen, sind jedoch keine Maßnahmen, die zum Wohl des Kindes beitragen. Wir fordern ein Bleiberecht für die Göttinger Roma-Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Angehörigen!

Göttinger Bündnis gegen die Abschiebung der Familie Krasniqi

https://www.alle-bleiben.info

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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1. Wenn die Verwaltung eine Abschiebung wegen Kriminalität oder sonstwelcher Gründe nicht durchführt, dann ist nach 2 (max. 3 Jahren) mMn eine Schwelle erreicht, an dem eine sowieso schon fragwürdige Abschiebepraxis der Roma nicht mehr menschenwürdig ist. 2. Der Grund warum ein Asylantrag nie gestellt worden ist, geht aus dem Text leider nicht hervor. wenn es ein Beratungsversagen der Behörden ist, soll diese die Folgen nicht der Familie abwälzen. (Im Zweifel für die Betroffenen)

Sie sind laut Verwaltungsgericht schlecht integriert und die Eltern sind Verbrecher. Das steht der Petition entgegen. www.verwaltungsgericht-goettingen.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=19354&article_id=139344&_psmand=125

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