Peticija adresuota:
Oberbürgermeister Belit Onay
Wir fordern die Landeshauptstadt Hannover auf, die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebene dritte Fachkraft in Krippengruppen zu übernehmen und damit ihrer Verantwortung für eine verlässliche und qualitativ hochwertige frühkindliche Betreuung gerecht zu werden.
Seit dem 1. August 2025 ist es gemäß § 11 Abs. 2 Satz 1 des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege (NKiTaG) verpflichtend, dass in jeder Krippengruppe mit elf oder mehr belegten Plätzen während der gesamten Kernzeit regelmäßig eine dritte Fachkraft eingesetzt wird.
Die hierfür vorgesehenen Pauschalen des Landes Niedersachsen reichen jedoch nicht aus, um die tatsächlichen Kosten für diese Drittkräfte zu decken. Aufgrund der bestehenden Vereinbarungen zwischen großen Trägern und der Stadt Hannover ist es zudem nicht möglich, die entstehenden Mehrkosten über Elternbeiträge aufzufangen.
Bislang lehnt die Landeshauptstadt die Übernahme der verbleibenden Kosten ab und verweist auf § 11 Abs. 2 Satz 6 NKiTaG. Dieser Satz sieht allerdings lediglich eine zeitlich befristete Ausnahme vor, um Trägern kurzfristig Handlungsspielräume zu eröffnen und Gruppenschließungen zu vermeiden.
Die Auslegung als dauerhafte Ausnahme ist nicht nur falsch, sie geht auch zu Lasten unserer Kinder!
Diese Petition ist als Unterstützung der Offline-Petition von Sonja Zeißner gedacht und fließt in eben diese mit ein.
1. Bessere Betreuung und Bindung
Mehr Personal bedeutet, dass Bezugspersonen mehr Zeit für einzelne Kinder haben.
In der sensiblen Phase (0–3 Jahre) ist eine sichere Bindung entscheidend für Entwicklung und Wohlbefinden.
2. Erhöhte pädagogische Qualität
Mehr Fachkräfte ermöglichen differenziertere Angebote: Während eine Fachkraft z. B. beim Wickeln ist, kann eine andere Kleingruppenangebote durchführen.
Kinder profitieren von individueller Ansprache und vielfältigen Lernanreizen.
3. Verbesserte Aufsicht und Sicherheit
Gerade bei sehr kleinen Kindern ist Sicherheit zentral (Motorik, Unfallgefahr, Verschluckungsrisiko).
Drittkräfte erhöhen die Präsenz und reduzieren Gefahren.
4. Entlastung des Teams
Wickeln, Trösten, Pflegesituationen binden viel Zeit. Eine zusätzliche Kraft nimmt Druck raus.
Weniger Stress → weniger Burnout, bessere Arbeitszufriedenheit.
5. Flexibilität im Alltag
Krippenalltag hat viele organisatorische Anforderungen (Elterngespräche, Dokumentation, Eingewöhnungen).
Drittkräfte schaffen Spielraum, damit das Kernteam sich nicht ständig zerreißen muss.
6. Kontinuität bei Ausfällen
Bei Krankheit, Urlaub oder Fortbildung fällt nicht sofort die gesamte Betreuungsqualität.
Drittkräfte können einspringen und Übergänge für Kinder und Eltern sanfter gestalten.
7. Förderung von Inklusion und Vielfalt
Kinder mit erhöhtem Förderbedarf profitieren besonders von kleineren Betreuungsverhältnissen.
Drittkräfte erleichtern individuelle Begleitung (z. B. bei Sprache, Motorik, Emotionen).
8. Positive Wirkung auf Eltern und Gesellschaft
Eltern erleben, dass ihr Kind gut aufgehoben ist → Vertrauen in die Einrichtung wächst.
Eine qualitativ hochwertige Betreuung in den ersten Lebensjahren wirkt sich langfristig positiv auf Bildungschancen aus.
Kurz gesagt: Drittkräfte verbessern die pädagogische Qualität, die Sicherheit, die Entlastung des Personals und die individuelle Förderung der Kinder.