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In Simmertal wohnt Emma Zhamkochyan aus Armenien mit ihrer Familie: Ehemann Telman Grigoryan, dem fünfjährigen Sohn Artur und der dreijährigen Elen. Elen ist in Deutschland geboren und besucht seit einigen Monaten begeistert die Kita. Artur ist stolz, dass er im Sommer zur Schule gehen darf und freut sich schon auf die große Schultüte, die er dann bekommt.
Als die Familie im Januar 2017 nach Deutschland kam, regierte in ihrer Heimat noch ein brutales Regime, mit dessen Vertretern sie in Konflikt geraten waren. Doch 2018 brachte die "Samtene Revolution" Demokratie und die Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen. Daher gilt Armenien jetzt als sicheres Herkunftsland, in das man zurück kehren kann.
Für Emma aber hatte sich das Leben dramatisch verändert: Sie erlitt im Sommer 2017 einen Zusammenbruch. Es wurde eine seltene schwere Herzerkrankung diagnostiziert. Sie bekam in der Uniklinik Mainz einen Herzschrittmacher. Der muss halbjährlich, später jährlich kontrolliert werden und bei Unregelmäßigkeiten auch zwischendurch. Drei armenische Kliniken und die Gesundheitsbehörde in der Hauptstadt Jerewan haben bescheinigt, dass die notwendigen Geräte dafür in Armenien nicht vorhanden sind. Der Kardiologe in Deutschland geht davon aus, dass bei Abschiebung in das Heimatland eine akute Lebensgefahr besteht.
Emma hat trotz ihrer Krankheit und mit zwei kleinen Kindern ihren Sprachkurs bis zur B1-Prüfung absolviert. Sie hat sich bemüht, eine Ausbildung als Demenzbegleiterin oder Arzthelferin zu finden. Sie hat mit der Fahrschule angefangen, damit sie mobil wird. Telman hat sich um die Kinder gekümmert, selber auch Arbeit gesucht. Jetzt hatte er eine Stelle gefunden. Doch es gibt keine Arbeitserlaubnis, sie sollen das Land verlassen.
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