Waschbären: Gekommen, um zu bleiben

Am 31.10.2023 hat sich der Ortsbeirat Bad Camberg einstimmig mit den Stimmen der CDU, der SPD und den Grünen für das Töten von Waschbären ausgesprochen. Keinem Ortsbeiratsmitglied erschien es notwendig, die Frage nach der Ethik zu stellen, ein gesundes Tier, das verzweifelt in einer Falle sitzt, per Kopfschuss durch den Berufsjäger töten zu lassen. Damit hat der Ortsbeirat Bad Camberg deutlich gemacht, dass er Töten für das Lösen von Problemen für ein legitimes Mittel hält.

Laut der Studie von Berit Annika Michler, Francesco Dati und Frank- Uwe Michler lässt sich der Aufstieg der Waschbären auf das Dach mit stabilen Schutzvorrichtungen verhindern (z. B. PET- oder Blechmanschetten, die sich um die Fallrohre/Blitzableiter schmiegen).

• Einstiege in die Häuser (lose Dachziegel, Kellerfenster, Kaminschacht)

konsequent verschließen. Metallgitter auf dem Schornstein anbringen.

• Bäume, die an oder über das Dach reichen, großzügig zurückschneiden

• Schwer zu sichernde Häuser (Holzhäuser, Grünfassade mit Efeu oder Wil-

der Wein) mit Elektrolitzen versehen (es sind mittlerweile sehr effektive

Schutzvorrichtungen auf dem Markt; z. B. www.waschbaerschutz.de)

• Katzenklappen nachts verschließen oder chipgesteuerte Klappen mit

Schließfunktion verwenden

Weizen und Gerste stammen aus dem Vorderen Orient, das Ursprungsland der Kartoffel ist Südamerika. Es gibt keinen richtigen Zustand der Natur. Ihr Wesen ist Veränderung.

Laut der Studie von Michler und Dati konnte für den Waschbären ein grundsätzlicher Prädations- bzw. Konkurrenzdruck auf bestimmte Tierarten

bislang nicht nachgewiesen werden und gilt aufgrund seiner mangelnden Nahrungsspezialisierung auch als unwahrscheinlich. Natürliche Feinde des (jungen) Waschbären sind Fuchs, Uhu, Seeadler, Marderhund, Wolf und Luchs. An Krankheiten, Parasiten und durch Verkehrsunfälle sterben jährlich unzählige Waschbären. Daher ist eine tierquälerische Fallenjagd mit Kopfschuss unnötig und dient nur der finanziellen Bereicherung des beauftragten Berufsjägers, der darüber hinaus die Felle der armen Tiere an die Firma mit dem zynischen Namen Fellwechsel verkaufen kann.

Daher lautet die Forderung: Stoppt die tierquälerische Fallenjagd mit Kopfschuss von Waschbären in Bad Camberg!