Nicht erst mit Erhöhung des Flugbetriebes, sondern schon jetzt müssen die Bewohner der Stadt Schönewalde mit dem regelmäßigen Flugverkehr des Militärflugplatzes, über den Dächern der Stadt bzw. der Ortsteile, leben. Dabei sind nicht nur die Ortsteile Bernsdorf, Grassau, Dubro und Brandis mit Horst vom Flugbetrieb sehr stark betroffen, sondern auch alle weiteren Ortsteile wie Stolzenhain mit Hartmannsdorf, Ahlsdorf mit Hohenkuhnsdorf, Knippelsdorf, Wiepersdorf, Wildenau, Jeßnigk, die Stadt Schönewalde mit Freywalde, Grauwinkel und Schmielsdorf selbst.

Für das Luftrechtlichen Änderungsgenehmigungsverfahren wurden Lärmuntersuchungen erarbeitet. Die Untersuchungen beruhen nur auf theoretischen Werten und Berechnungen, welche den entsprechenden Datenblättern entnommen wurden. Die COVID-19-Pandemie brach im Dezember 2019 aus und verlief bis in das Jahr 2023. In dieser Pandemiezeit verringerten sich auch die Flugaktivitäten am Militärflugplatz. Aus diesem Grund ist nicht nachvollziehbar warum das Jahr 2022 als Vergleichsszenario angenommen wurde. Die Schallimmissionspegel darf nicht nur theoretisch berechnet, sondern muss praktisch bei den lärmgeplagten Bürgern gemessen werden. Erst so erhält man ein nachvollziehbares und realistisches Ergebnis.

Der Fluglärm wird gerade in den eigenen vier Wänden als extrem störend empfunden und beeinträchtigt die Lebensqualität. Fluglärm kann eine Belastung für die Gesundheit der Menschen darstellen. Um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, müssen Maßnahmen zur Lärmreduzierung ergriffen werden.

Wir fordern, dass die Fluglinien abseits der bewohnten Gebiete, mit mindestens 1.000 m Entfernung geplant und genutzt werden. In den Nachtstunden und an Sonn- und Feiertagen sollte kein Flugbetrieb für Übungszwecke genehmigt werden.

Da es dennoch zu einer Erhöhung des Flugverkehrs kommen wird, fordern wir weiterhin die Übernahme der Kosten für die schalltechnische Sanierung von Wohn- und Geschäftshäusern im Stadtgebiet Schönewalde.
Dazu zählen der Einbau von Schallschutzfenstern und zusätzliche lärmreduzierende Maßnahmen an der Gebäudehülle. Die Kostenübernahme könnte beispielsweise über die Einrichtung von speziellen Förderprogrammen des Bundes realisiert werden.

Mit Einsatz der neuen, großen Hubschrauber CH-47F sollten regelmäßige Schallpegelmessungen im Stadtgebiet Schönewalde durchgeführt werden. Als Ergebnis dieser Messungen sollten die Flugrouten entsprechend angepasst und die Lärmbelastung für die Bürger verringert werden.

Diese Vorgehensweise würde die Akzeptanz der Bundeswehr am Standort Schönewalde erheblich erhöhen.

Nicht nur für die Akzeptanzerhöhung der Bundeswehr in unserem Stadtgebiet, sondern auch für die allgemeine Funktion der kommunalen Infrastruktur würden weitere Fördermaßnahmen für die Sanierung, Stärkung und Schaffung dieser helfen. So müssen beispielsweise Wege und Straßen entsprechend des erhöhten Verkehrsaufkommens, aufgrund der höheren Mitarbeiterzahlen der Zivil- und Bundeswehr-Beschäftigten, instandgesetzt und ausgebaut werden. Aber auch beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schönewalde muss für die erweiterten Aufgabenfelder mit geeigneten Fördermitteln, in ausreichender Höhe (100 %), gestärkt werden.

Mit der nachfolgenden Unterschriftensammlung, der Bürger der Stadt Schönewalde mit Freywalde, Grauwinkel und Schmielsdorf, bekräftigen wir unsere Forderungen und fordern deren Umsetzung.

Auch die Einwohner der anderen Ortsteile sind aufgerufen sich mit ihren Unterschriften einzubringen. Dafür haben ihre Ortsbeiräte bzw. Ortsvorsteher Unterschriftenlisten. Alternativ ist auch bei uns online eine Unterschrift möglich.

Die Forderungen werden mit den Unterschriften aller Ortsteile der Stadt Schönewalde über die Stadtverwaltung Schönewalde an das Luftfahrtamt der Bundeswehr weitergeleitet.