A petíció címzettje:
Oberbürgermeister und den Rat der Stadt Wuppertal
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Sanierungsarbeiten an der denkmalgeschützen Bahnhofsmauer in klassizistischer Ziegelbauweise (Historismus) des Mirker-Bahnhof haben begonnen.Von Seiten des Ressort 102.21 Stadtplanung der Stadt Wuppertal wurde uns der Entwurfsplan zur Sanierung der Bahnhofsmauer vorgelegt. Dieser sieht vor, einen Teil der Bahnhofsmauer abzutragen und durch einen Neubau zu ersetzen.
Im Einzelnen soll die nicht mehr vorhandene Stirnmauer des Treppenaufgangs durch ein verzinktes Geländer ersetzt, sowie ca. 5 Meter des Ostflügels ersatzlos niedergelegt werden. Die Aufmauerungen aus Mitte der 1970ger Jahre sollen beibehalten werden.
Wir, die Unterzeichner, sprechen uns ausdrücklich gegen einen ersatzlosen Teilabriss des Ostflügels, ein beibehalten der Aufmauerungen aus Mitte der 1970ger Jahre, sowie insbesondere dem anbringen eines verzinkten Geländers anstelle der Wiedererrichtung der mittleren Stirnmauer nach historischen-Vorgaben, aus.
Wir sehen die historische Gelegenheit ein für Wuppertal insgesamt bedeutendes herausragendes Baudenkmal in seinem Original-Zustand wieder herzustellen.
Wir beantragen die auf eine Sanierung und Teilabriss des Ostflügels ausgelegte Bauplanung, auf eine Restaurierung der Mauer auszurichten.
Weiter beantragen wir die mittlere Stirnmauer und die gesamte Mauerbrüstung dem original entsprechend wieder zu errichten.
Hochachtungsvoll
Heinz Gerhards
Andreas Hahn
Wolfgang Thiele
Indoklás:
Die herausragende historische, kulturelle, und sozialen Bedeutung des Areals Mirker-Bahnhof seit Ende des 19. Jahrhunderts für die Stadt Wuppertal, dem Stadtteil Elberfeld und insbesondere dem Mirker-Viertel ist hinlänglich bekannt. Bahnhof und Bahnhofsmauer im Stil des Historismus erbaut nehmen eine besondere Stellung unter den Denkmälern der Stadt Wuppertal ein. Die dem Bahnhof vorgelagerte, in klassizistischer Ziegelbauweise errichtete, Maueranlage mit ihrer Treppenanlage lässt aufgrund ihrer transparenten Bauweise schon im unteren Bereich das Bahnhofsgebäude erahnen, bevor sie beim erreichen des Vorplatzes einen weiten uneingeschränkten Blick auf das Hauptgebäude freigibt. Die gesamte Maueranlage ist als ein in sich geschlossenes Architektonisches Kunstwerk des Architekten Herrn Eberhard Wulff (Präsident des Hochbauamtes der Rheinischen Eisenbahn Gesellschaft) zu verstehen, welches sich nahtlos in das dahinter liegende Bahnhofs-Areal einfügt. Eine dem Original angelehnte Neuerrichtung, die Verwendung anderer Baumaterialen als Ziegel, ist daher abzulehnen.
Die von Seiten des Ressort 102.21 favorisierte Sichtachse „Mirker Straße – Bahnhofsgebäude“ würde durch ein wiedererrichten der Mauer nach hist. Vorgaben unter Berücksichtigung heutiger Sicherheitsstandards nur geringfügig beeinträchtigt, da die Mauer durch Aussparungen Transparenz erzeugt, in Teilen tiefer angelegt und zugleich eine räumliche Einfassung bietet.
Das die Stirnmauer oberhalb der Treppe sowie ein Teil der östlichen Mauerbrüstung nicht rekonstruiert werden sollen, ist wohl eher dem Wunsch der Utopiastadt gGmbH nach einer offenen Geländegestaltung als baulichen oder finanziellen Sachzwängen geschuldet. Nach wie vor besteht Seitens der Utopiastadt gGmbH die Absicht das Areal zu erwerben und einen Biergarten an der Bahnhofsmauer zu betreiben.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Teilabriss des Ostflügels die hist. vorgegebene Symmetrie und Proportionen des architektonischen, unter Denkmalschutz stehenden Bauwerks, maßgeblich verändert.
Unsere Position zum Denkmalschutz bewegt sich in einem realistischen Rahmen. Wir fordern nicht, die Bahnhofsmauer samt anschließendem Vorplatz im Originalzustand von 1879 zu rekonstruieren. Unsere Forderung betrifft lediglich ca 40 Meter Mauerbrüstung. In diesem Zusammenhang stellen wir fest:
- gut 80% der historischen Mauer befinden sich seit 1879, bis auf geringfügige Änderungen am West- und Ostflügel in den siebziger Jahren, im Originalzustand. Ausgenommen die mittlere Stirnwand und ca. 20 Meter der östl., sowie ein Teil der westl. Brüstung die erhöht wurden.
- während des 2. Weltkrieges kam es zu keinerlei Beschädigungen an der Bahnhofsmauer.
- bis Mitte der siebziger Jahre wurde die Mauer nicht verändert. Fotos und Zeitzeugen bestätigen das.
- eine Restaurierung ist aufgrund des baulichen Erhaltungszustandes, vorh. Fotos und Zeitzeugen möglich.
Im Hinblick auf oben genannte Fakten, die eklatanten Versäumnisse der Stadt hinsichtlich des Erhalts des Areals Mirker-Bahnhof in der Vergangenheit, sehen wir hier die Verpflichtung Seitens der Stadt keine Kosten und Mühen zu scheuen, um das Areal Mirker-Bahnhof in seiner hist. authentischen Struktur zu erhalten, welche die Restaurierung der historischen Treppenanlage einschließt.
Hinsichtlich des von Ressort 102.21 vorgelegten Zeitplans drängt sich uns die Vermutung auf, dass im Hinblick auf den Solar Decathlon schnell und kostengünstig Tatsachen geschaffen werden sollen. Das laut städtischer Angaben bei der Bürgerbefragung 2019 95% (von ca. 60 teilnehmenden Personen in den Räumlichkeiten der Utopiastadt gGmbH) der Menschen die Gesamtplanung, insbesondere die die Bahnhofsmauer betreffend mittragen, sehen wir nicht. Zum einen aufgrund der Tatsache das im Vorfeld der stattgefundene Bürgerbefragung Absprachen zwischen Vertretern der SPD, der Utopiastadt gGmbH, Vertretern der Stadt und weiteren Personen stattgefunden haben, zum anderen da an der stattgefundene Bürgerbefragung ein nicht geringer Anteil von UtopistenInnen zu verzeichnen war. In der Nordstadt leben gut 17.000 Menschen. Im Hinblick auf die bevorstehende Sanierung der dem Mirker-Bahnhof vorgelagerten Mauer, könnte nur eine Bürgerabstimmung wie bei dem Projekt Seilbahn zuverlässige zahlen liefern.