Petition richtet sich an:
Entscheidungstragende auf Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunaler Ebene
Unsere Forderungen
An die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger:
- eine Haltung, die unmissverständlich zeigt, dass Kinder und Jugendliche gewünscht sind und gehört werden
- Schaffung und Erhalt öffentlicher Räume für Kinder und Jugendliche, die frei zugänglich und kostenfrei nutzbar sind (z. B. Sport- und Freizeitplätze, Jugendzentren, Graffiti-Wände).
- Kein Stellenabbau im sozialen Bereich – stattdessen Erhalt und Ausbau von Unterstützungsangeboten (z. B. Kinder- und Jugendberatungsstellen).
- Langfristige Finanzierungen im Kinder- und Jugendbereich statt befristeter Projekte (z. B. für Schulsozialarbeit, Suchtprävention, Jugendzentren).
- Verpflichtende Unterstützungsangebote für Eltern zur Stärkung der Erziehungskompetenz.
- Ein klares Signal, dass Kinder und Jugendliche erwünscht sind, ihre Stimme zählt und sie ernst genommen werden.
- Stabil finanzierte Beratungs- und Entlastungsangebote auch für Erwachsene
An die Fachkräfte (z. B. Sozialarbeiter:innen, Sozialpädagog:innen, Erzieher:innen, Lehrer:innen, Ärzt:innen, medizinisches Fachpersonal, Therapeut:innen, Hebammen):
- Eine grundsätzlich wohlwollende, akzeptierende und wertschätzende Haltung gegenüber Kindern und Jugendlichen.
- Verpflichtende fachliche Weiterbildungen, die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse (z. B. aus der Bindungs- oder Hirnforschung) in die Praxis tragen.
- Eine regelmäßige Selbstreflexion durch Supervision sowie Team- und Fallbesprechungen, um die Qualität der Arbeit kontinuierlich zu sichern.
An die Sorgeberechtigten:
- Vorbild sein – im Umgang mit Alkohol, Medien, Konfliktbewältigung und im respektvollen Miteinander.
- Aktives Interesse an der Lebenswelt der Kinder zeigen (Freundeskreis, Medien, Freizeitgestaltung).
- Individuelle Begleitung, die die Persönlichkeit des Kindes ernst nimmt und fördert.
- Liebevolle, klare Grenzen setzen, um Orientierung und Sicherheit zu geben.
An die Gesellschaft:
- Die klare Anerkennung, dass Kinder unsere Zukunft sind.
- Ein echtes Interesse und Verständnis für Kinder und Jugendliche.
- Ein wertschätzendes Miteinander, das Vielfalt und Unterschiedlichkeit respektiert.
- Kinder Kinder sein lassen – mit all ihrer Energie, Lautstärke, Neugier und Experimentierfreude.
- Erwachsene müssen gute Mentoren und Vorbilder sein, an denen Kinder und Jugendliche sich orientieren und denen sie nacheifern wollen.
An die Medien:
- Sensible und differenzierte Berichterstattung für und über Kinder und Jugendliche, statt einer einseitig negativen Darstellung.
- Konsequente Einhaltung der Jugendschutzmaßnahmen, um die junge Generation vor schädigenden Einflüssen zu schützen.
Begründung
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir, Vertreterinnen und Vertreter aus sozialen und medizinischen Einrichtungen im Stadtgebiet Plauen und im Vogtlandkreis, wenden uns mit dieser Petition an die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung, an Fachkräfte, an Eltern sowie an die gesamte Gesellschaft.
In unserer täglichen Arbeit stellen wir mit großer Sorge fest, dass immer mehr Kinder und Jugendliche unter psychischen Belastungen leiden. Wir begegnen zunehmend Depressionen, Angst- und Essstörungen, Zwangserkrankungen, Mediensucht, Substanzmittelkonsum, Gewalt und Delinquenz. Diese Entwicklungen betreffen junge Menschen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.
Die Ursachen sind vielfältig: eine von Krisen geprägte Weltlage, Reizüberflutung durch Medien, der Verlust von Sicherheit und Perspektive. Kinder und Jugendliche verlieren damit das, was sie für eine gesunde Entwicklung am dringendsten brauchen: Zuversicht, Stabilität und unbeschwerte Lebensräume.
Wir sind überzeugt: Die Erziehung und Begleitung junger Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die über die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidet. Kinder müssen sich willkommen, gesehen und ernst genommen fühlen.
Eigene Kinder