Sehr geehrter Herr Mantscheff,
liebe Unterstützer der Petition,
vielen Dank für ihren Einsatz für den Erhalt der Ahornallee. Wir werden sie weiterhin unterstützen.

Durch diese Petition soll verhindert werden, dass die Ortsbild prägende Kugelahornallee an der Siegpromenade in Windeck-Dattenfeld abgeholzt wird. Gesunde Bäume sollen gefällt werden, um den Radweg zu verbreitern.

Hier einige Punkte, über deren Zusammenhang wohl nicht in aller Klarheit öffentlich informiert wurde. Vielmehr betrachten die Gemeindeverwaltung und der Gemeinderat die Fällung wohl isoliert von diesen Punkten:

1. Die Bezirksregierung plant den Rückbau des Dattenfelder Wehres im Zuge der Wasserrahmenrichtlinie. Durch die zukünftige Anpassung bzw. den Rückbau des Wehres und den damit zu erwartenden niedrigeren Wasserständen im Bereich der in der Planung befindlichen Siegpromenade „Drei Fenster zur Sieg“ wird die Nutzung des geplanten neuen Bootshafens nicht mehr möglich sein.
2. Und stromaufwärts sollen drei Inseln aufgeschüttet werden, damit die Sieg langsamer und natürlicher fließen kann.
3. Der als Siegtalradweg genutzte Siegtal Wirtschaftsweg soll an die Gemeinde übertragen werden. Der massive Umbau der „Siegpromenade Dattenfeld“ und die Umwidmungen im Windecker Streckenverlauf erschweren die dann erforderliche Umwelt Verträglichkeitsprüfung sehr. Mal ganz abgesehen von den Unterhaltungskosten, die auf die Gemeinde zukommen.
4. Auch das Vorkommen der unter Schutz stehenden Fledermausart des großen Abendseglers wird bis jetzt ignoriert. Der BUND für Umwelt und Naturschutz setzt sich dafür ein, dass die Ahornallee, die die Heimat der Fledermäuse ist, erhalten bleibt.
5. Und die unmittelbar betroffenen Anwohner wären von einer neuen Außengastronomie betroffen, deren Lautstärke insbesondere in den Abend- und Nachtstunden nicht kalkulierbar ist.

Die Auflistung lässt sich fast beliebig fortsetzen. Die Gemeinde sollte die Planungen überdenken und die Fällung der Allee verhindern.

Leider hat nur die Piratenpartei gegen die Fällungen gestimmt. Aus Sicht der Piratenpartei sollten die hier aufgeführten Punkte dringend geklärt werden.

Den ersten Punkt "Ich unterstütze einen Antrag im Plenum, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.", habe ich nicht angekreuzt, da ich ein öffentliches Verfahren favorisiere.

Herzliche Grüße
Peter Inden

Die Notwendigkeit der Fällung des Kugelahorns ergibt sich aus der Umsetzung des Städtebauprogramms IKEHK Windeck / Waldbröl 2025 „Ausbau der Siegpromenade in Dattenfeld“. Im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung wurden von verschiedenen Landschaftsbüros Konzepte erarbeitet und dem Entscheidungsgremium vorgestellt. Der Vorentwurf „Drei Fenster zur Sieg“ vom Büro GREENBOX Landschaftsarchitekten wurde vom Gremium einstimmig ausgewählt. Das Gremium bestand aus Mitgliedern der Dattenfelder Bürgerschaft, des Bürger- und Verschönerungsverein und aus der Politik. Wir Grünen haben uns zu Anfang für den Erhalt der Bäume ausgesprochen, haben aber dem Konzept des Planungsbüros GREENBOX aufgrund der gelungenen und aus ökologischer Sicht verantwortungsvolleren Gesamtplanung zugestimmt. Die anderen Entwürfe hätten größere ökologische Eingriffe zur Folge gehabt.
Die Aussage des Projektleiters, dass der Entwurf so konzipiert ist, dass ein Erhalt der bestehenden Baumreihe ohne weitere Anpassungen ebenso realisierbar wäre, stammt aus einer älteren Planungsphase. Hier war noch ein ufernaher Fußpfad geplant, der aus Umweltschutzgründen und der Unverträglichkeit mit dem Naturschutzgebiet Siegaue aus der Planung genommen wurde. So musste der gemeinsamen Rad- und Gehwegs auf 3 Meter verbreitert werden. Für gemeinsame Rad- und Gehwegen gibt es aus Sicherheitsgründen Umsetzungsempfehlung, die weit über die 3 Meter Begrenzung hinausgehen. Durch die notwendige Verbreiterung des Weges kann der Kugelahorn nicht erhalten bleiben. Dieser Planung haben die Naturschutzverbände im Rhein-Sieg-Kreis zugestimmt. Aktuell wird noch geprüft, ob gefährdete Fledermausarten durch die Fällung bedroht sind.
Die bestehende Kugelahorn-Baumreihe wird durch die Pflanzung von Mehlbeerbäumen ersetzt. Die Baumart Mehlbeere ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle und Lebensraum für Schmetterlinge und Vögel. Das nun vorliegende Konzept wurde in mehreren Sitzungen und Gremien immer im Hinblick auf ökologische Auswirkungen vorbereitet. Alternativen scheiterten auch an den Besitzverhältnissen anliegender Grundstücke. Die Entscheidung für das Konzept ist im Gemeinderat mehrheitlich bei einer Enthaltung gefallen. Die Naturschutzverbände wurden am Verfahren beteiligt. Wir werden die zukünftige Durchführung genau beobachten und gegebenenfalls nötige ökologische Alternativen einbringen. Bisher gibt es keine rechtlichen Einschränkungen der Bezirksregierung.
Für die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen