Susie Mehler

Liebe UnterstützerInnen, ich bin zweifache Mutter eines zehnjährigen Sohnes und einer achtjährigen Tochter. Unsere Tochter ist mit Down Syndrom geboren und war ein fittes lustiges und quirliges Kind bis sie im Alter von zwei Jahren einen Aspirationsunfall erlitt. Sie verschluckte sich so unglücklich beim Essen, dass sie das Bewusstsein verlor und reanimiert werden musste. Durch die Reanimation hat sie ein Hirnödem entwickelt, das große Teile ihres Gehirns schwer und nachhaltig geschädigt hat. Aufgrund ihrer schweren neurologischen Schädigung besucht sie eine Fördereinrichtung in München, wo die BetreuerInnen und LehrerInnen sich liebevoll um ihre Förderung - besonders im Bereich Sehfrühförderung - kümmern. Sie besucht vormittags die Schule und nachmittags die HPT (Heilpädagogische Tagesstätte). In diesem Rahmen erhält unsere Tochter dort auch essentiell wichtige Therapien wie Ergotherapie, Logopädie und vor allem Physiotherapie. Seit vier Jahren streiten wir mit dem Kostenträger der HPT, dem Bezirk Oberbayern, um eine offizielle Verkürzung ihrer HPT-Zeit, um unserer Tochter eine Abwesenheit von 10h (Mo-Fr) von zu Hause zu ersparen. Trotz eingereichter medizinischer Atteste, die belegen, dass unsere Tochter eine eingeschränkte Belastbarkeit hat, lehnt der Bezirk eine Verkürzung der HPT-Zeit ab und bezieht sich hierbei auf Ziele der Eingliederungshilfe, die sonst nicht erreicht werden. Weder mit uns noch mit unserer Tochter wurden in den letzten vier Jahren derartige Ziele besprochen oder festgelegt. Für uns als Eltern ist das oberste Ziel in Bezug auf Eingliederung, dass unsere Tochter so viel macht wie sie schafft und dass sie nach ihrer Betreuung noch Zeit hat für Soziale Teilhabe. In den letzten Jahren sind unzählige Eltern auf mich zugekommen, die das gleiche Problem haben und selbst BetreuerInnen von Einrichtungen sind mit dem System unzufrieden, weil sie sehen, dass es zu viel ist für die Kinder. Daher kämpfen wir jetzt gemeinsam und brauchen Eure Stimmen!