Volksvertreter Marian-Rouven Madeja

Stellungnahme zur Petition Rettet den Schulgarten am Gymnasium Kamen

Bündnis 90/Die Grünen, zuletzt bearbeitet am 01.05.2023

Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.

Die Argumente für einen Erhalt des Schulgartens sind inzwischen allen bekannt. Es handelt sich um das artenreichste Biotop der Stadt mit 20 Kleinstbiotopen, über 550 Pflanzen-, Flechten- und Moosarten und vielen Säugern, Amphibien und mehr als 25 Vogelarten. Ebenso ist bekannt, dass das Gymnasium einen Anbau benötigt und die Fassadensanierung alternativlos ist.

In der Diskussion um den Schulgarten ist eine Argumentation entstanden, die wir heute leider oft erleben. Umwelt- und Klimaschutz stehen anderen wichtigen Themen im Weg, wird immer wieder behauptet. So auch in diesem Fall. Der Erhalt des Schulgartens würde bessere Bildung für die Schüler*innen des Gymnasiums verhindern, haben wir in den vergangenen Monaten häufig gehört. Dabei ist das gegeneinander Ausspielen von Bildung und Naturschutz doch der komplett falsche Weg. Beides ist enorm wichtig und sollte doch gleichermaßen geschützt und gefördert werden. Das Ziel sollte es doch in unserem Fall sein, dass wir für die Schüler*innen des Gymnasiums gute Lernbedingungen schaffen und gleichzeitig das artenreichste Biotop unserer Stadt erhalten.

Viele Ratsmitglieder haben in ihrer Stellungnahme geschrieben, Alternativstandorte wären nicht umsetzbar. Die meisten von der Verwaltung vorgelegten Alternativen sind aber allenfalls grob angedacht worden. Es gibt viele offene Fragen und es ist unklar, wie teuer diese Standorte wirklich wären oder welche Vor- und Nachteile sie am Ende tatsächlich mitbrächten. Wer das Biotop erhalten will, sollte diese Möglichkeiten doch intensiv prüfen und auch mal nach kreativen Lösungen suchen. Wenn es dann wirklich keine umsetzbaren Alternativen gibt, können wir zumindest sagen, wir haben alles versucht. Davon kann bisher leider keine Rede sein.

Ähnlich sieht es aus mit der geplanten Sanierung der Fassade. Dass diese notwendig ist, steht außer Frage. Wie sehr der Schulgarten dabei wirklich beschädigt wird, ist alles andere als klar. Viele Biolog*innen sagen, der Schulgarten würde sich schnell von den Arbeiten erholen. Die Sanierung kann also keinesfalls als Argument genutzt werden, dass das Biotop sowieso nicht zu retten sei.

Ich unterstütze die Forderung, alle Möglichkeiten zu prüfen, den Schulgarten zu erhalten. Die von manchen beschworene Alternativlosigkeit existiert in der Form nicht. Erst wenn wir alle Fakten haben und nicht bloße Vermutungen und wenn wir darüber diskutiert haben, was uns Biodiversität in Kamen wert ist, können wir sagen, ob wirklich keine Alternativen existieren.

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