28.01.2025, 15:14
Liebe Bläser:innen und Freunde der Posaunenchöre,
Die Petition ist übergeben.
Nach dem Termin und einem ca. 45-minütigen, angenehmen und konstruktiven Gespräch mit Frau Prof. Helmke, das ich (zusammen mit Andrea Schmidt und Dorit Nörmann aus dem Landesposaunenrat) führen konnte, ziehe ich ein überwiegend positives Fazit.
Eine Sache konnten wir nicht erreichen: die siebte LPW-Stelle wird jetzt nicht gerettet. Dafür war der Entschluss zu lange her (Grundlage war die Haushaltsplanung der Landessynode 2020) und die Planungen zur Umgestaltung zu weit fortgeschritten. Inzwischen ist die Umgestaltung finalisiert. Die neuen Zuständigkeitsbereiche der dann sechs LPWs wurden am 18.01.25, auf dem Impulstag Posaunenwerk in Verden präsentiert.
Trotzdem haben wir zusammen viel erreichen können!
Wir haben beeindruckt und einen Eindruck hinterlassen und das auf verschiedenen Ebenen:
1.) institutionell, weil die Petition in das Dokumentenarchiv der Landeskirche aufgenommen wird. Diese offizielle Anerkennung der Petition als „relevant für die Landeskirche“ heißt auch, dass die Petition erhalten bleibt und zukünftig darauf Bezug genommen werden kann.
2.) emotional, weil mir zumindest ein LPW direkt bestätigt hat, dass er sich über jeden Eurer Kommentare freut und Motivation daraus zieht. Ich denke, auch die anderen LPWs freuen sich über die Wertschätzung, die aus allen Kommentaren spricht.
3.) auch Eindruck bei der Synode. Die laute Stimme der Basis wird, sollten wieder Sparrunden anstehen, nicht so schnell vergessen sein
.
Wir haben gezeigt, was wir können:
1.) Auch außerhalb des „Dunstkreises Posaunenchöre“ wird jetzt wahrgenommen – von der Synode über die Kirchenmusikdirektor:innen bis ins Landeskirchenamt – wie modern wir mit der aktuellen Literatur (Jazz, Pop, Filmmusik u.a.) sein können, ohne unsere Wurzeln zu vernachlässigen, die von Bach- und Kuhlo-Chorälen über festliche Werke wie z.B. Gabrieli oder Reiche bis zur Volksmusik („Beim Kronenwirt“ als ein Beispiel) reichen.
2.) Gleichzeitig arbeiten wir mit allen anderen Bereichen der Kirchenmusik zusammen, um gemeinsam Werbung für die Kirche zu machen: als gutes Beispiel habe ich im Gespräch das „Stadionsingen Hannover“ erwähnt: ein Gospelkantor – eine Gospelband und ein Gospelchor – mehr als 140 Bläser:innen – und über 20.000 (!) Gäste, die begeistert christliche und weltliche Weihnachtslieder singen. Welche Werbung!
3.) Ebenfalls ist deutlich geworden, dass Posaunenchöre eben nicht nur Musik machen, sondern auch Jugendarbeit, soziale Arbeit und Verkündung. Das weite Spektrum, von Jung bis Alt, aus allen Bildungsschichten, und die übergreifende Bedeutung, die über den Bereich und den „Topf“ der Kirchenmusik hinausgeht, wird jetzt gesehen und hoffentlich in Zukunft auch mit bedacht.
Wir (Andrea, Dorit und ich) haben im Gespräch auch auf unsere Sorgen hinweisen können:
1.) Schrumpfen und Sterben von Posaunenchören
2.) Frust über den Gegensatz zwischen Lob für die Posaunenchöre bei gleichzeitigen Kürzungen. Frau Prof. Helmke hat hier aber auch darauf hingewiesen, dass andere Bereiche der kirchlichen Arbeit deutlich stärkere Einsparungen verkraften mussten.
3.) Eine Unter-Repräsentation in Gremien. Dieser Aspekt wird in die Beratungen zum neuen Kirchenmusikgesetzt der Landeskirche einfließen. Hoffnung macht mir hier unter anderem, dass unser neuer Landeskirchenmusikdirektor, Benjamin Dippel, selbst Posaune spielt und sich beim Impulstag Posaunenwerk zuerst „inkognito“ in die Unterstimmen eingereiht hat. Wir haben jetzt mit ihm einen LKMD, der die Bläserarbeit nicht nur vom Hörensagen kennt.
Einen letzten, ganz konkreten Fortschritt hat Christian Fuchs (LPW aus der Region Osnabrück) bei der Einführung zum Impulstag verkünden können. Der Finanzierungsanteil der LPW-Stelle der Region Hannover (dort ist Henning Herzog tätig), der bisher aus den Chorbeiträgen kam, wurde aus anderen Mitteln gesichert. Das ist auch der Grund, warum im Jahr 2025 bislang kein Chorbeitrag erbeten wurde.
Ich beende diese Petition mit einem guten Gefühl und einem ganz großen Dank an Euch alle (denn ohne Eure Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen).
Wir haben erreichen können, dass die Finanzierung der LPW-Stelle in Hannover auf sichere Füße gestellt wurde und wir haben erreichen können, dass die nächsten Sparrunden höchstwahrscheinlich an der hauptamtlichen Betreuung unserer Posaunenchorarbeit vorbeigehen.
… und wenn sich diese Hoffnung nicht erfüllen sollte, haben wir jetzt ein Netzwerk, das reaktiviert werden kann. Nach Petitionsende kann ich bis zu 5 Jahre nach Sammlungsende Mails versenden, um im Fall neuer Sparrunden den Kampf wieder aufzunehmen.
Beste Bläsergrüße und meinen herzlichen Dank an Euch alle aus Klein-Ilsede bei Peine,
Nils Anders