Region: Der Senat von Berlin, Kulturverwaltung
Kultur

Für die Benennung des Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin nach Moses Mendelssohn

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Der Semat von Berlin, der Regierende Bürgermeister
3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

06.10.2013, 10:50

Am 13.10.2013 werde ich, trotz der nicht erreichten geplanten Mindeststimmanzahl, die Petition beim Kultursenator einreichen.

Ich danke allen Unterstützern.

Beste Grüße

Robert Dupuis


23.06.2013, 12:40

Die Laufzeit der Petition wurde verlängert, da bis zum bisherigen Ende der Petition die Anzahl von 5000 Unterschriften nicht erreicht werden wird.
Ich bitte alle bisherigen Unterzeichner um Weiterleitung und Verlinkung der Petition. Vielen Dank!
Neuer Sammlungszeitraum: 6 Monate


20.06.2013, 23:16

Professorinnen und Rechtsradikalinnen

16. Juni 2013 Autor: Gideon Böss

In der Grundordnung der Uni Leipzig gibt es künftig nur noch Professorinnen. Das ist ein großer Erfolg für die Gender Mainstreaming-Bewegung. Und das ist gut, denn so werden Rollenklischees aufgebrochen. Schließlich ist es nicht nachvollziehbar, warum es fast immer Professor heißt und so selten Professorin. Schuld daran ist das Patriarchat, dieser Macho, der über Jahrhunderte die Vormachtstellung des Maskulinen gesichert hat. Schluss damit.

Diese Männerklüngelei soll der Vergangenheit angehören, dafür arbeiten deutschlandweit mehr als 150 Professorinnen im Bereich der Geschlechterforschung (in dieser Disziplin sollte endlich mal eine Männerquote eingeführt werden, die sind dort nämlich dramatisch unterrepräsentiert) und nehmen sich einzelne Worte, ganze Sätze und bestimmte bzw. unbestimmte Artikel vor. Sie alle sollen von frauenfeindlichen Machtstrukturen gesäubert werden. Wer „meine Frau“ sagt, ist schon verloren, denn er macht aus einem selbstständigen Menschen mit primären weiblichen Geschlechtsorganen ein Objekt, auf das er einen Besitzanspruch anmeldet. So etwas geht gar nicht. Und wer daran denkt, dass es „das Mädchen“ heißt, aber „der“ Junge, weiß endgültig, aus welcher chauvinistischen Ecke der Wind weht. Dagegen muss frau sich wehren.

Die Quasimodosierung der deutschen Sprache ist dabei auf keinen Fall ein zu großes Opfer für das ersehnte Ziel. Darum muss „man“ endlich sterben, das Gender-Gap sich durchsetzen und das Binnen-I seinen festen Platz in den Köpfen und in den Texten einnehmen. Keine überzeugte Geschlechterforscherin kann noch ein halbwegs entspanntes Gespräch führen, aus Angst, dass in einem unachtsamen Moment doch Begriffe fallen, die nach Heimchen, Herd und Hausfrau klingen. Das ist ein Druck, dem nicht jede gewachsen ist.

Aber nun, nach dem Sieg über die Professoren, muss die nächste Phase gestartet werden. Es reicht auf Dauer nicht, nur Umbaumaßnahmen an Worten zu fordern, nein, auch die Historie muss geschlechtergerecht umgewidmet werden. Umso schneller, umso besser. Auch dunkle Kapitel Deutschlands dürfen dabei nicht ausgeklammert bleiben, denn diese werden noch zu sehr von einem männlichen Blick und für ein männliches Publikum geprägt. Das muss sich ändern, darum sollte in den Geschichtsbüchern der nächsten Generation unbedingt von Reichskanzlerin Adolf Hitler, Reichsführerin-SS Heinrich Himmler und Reichsministerin für Volksaufklärung Joseph Goebbels die Rede sein.

Außerdem sollen auch die Medien, Politik, Kirchen und Gewerkschaften noch mehr zum Gelingen der geschlechtergerechten Welt beitragen und darum nur noch von Kriegsverbrecherinnen, Vergewaltigerinnen, Selbstmordattentäterinnen, Steuerhinterzieherinnen, Rechtsradikalinnen, Ehrenmörderinnen und Kinderschänderinnen sprechen. Um Rollenklischees aufzubrechen.

Leipzig kann nur der Anfang sein. Schafft zwei, drei, viele Professorinnen und Professorinnen.

Gideon Böss twittert unter twitter.com/GideonBoess



06.06.2013, 21:03

Moses Mendelssohn (1729 – 1786) war Wegbereiter der Aufklärung in Europa. Er verknüpfte auf Grundlage der Tora das religiöse Judentum mit dem Geist und den Idealen der Aufklärung in einer bis heute gültigen Weise: Das Reformjudentum, welches heute die größte Denomination im Judentum darstellt.

Lessing setzte Moses Mendelssohn mit „Nathan der Weise“ ein Denkmal. Berlin war die Stätte seines Wirkens, und die Freundschaft mit Lessing schuf die Urszene moderner Urbanität der Toleranz und des Respekts. Ein Ergebnis seines Wirkens war der Reformtempel in Berlin (1854), dessen Struktur von den Nazis (1939) zerstört worden ist.

Der Nationalsozialismus fügte mit dem vielfachen Mord und Raub an Millionen Juden, Homosexuellen, Roma und Sinti und allen, die nicht als lebenswert erachtet worden sind, der Welt eine beispiellose Wunde zu: Deutschland und Österreich stehen in immerwährender Schuld und Verantwortung.

Der zerstörte Reformtempel soll als MOSES-MENDELSSOHN-SYNAGOGE neu errichtet werden, um diese Wunde zu schließen: Eine Synagoge, errichtet und gestaltet nach den höchsten Prinzipien der Vernunft, im Einklang mit der Natur und im Dienst der universellen Botschaft:

„Auf drei Säulen ruht die Welt: Wahrheit, Recht und Frieden“

Weitere Informationen finden Sie auf folgender Webseite:

www.moses-mendelssohn-synagoge.com/


02.06.2013, 17:50

Änderung Schreibfehler Jahreszahl 2013 statt 2014
Neuer Petitionstext: Entgegen dem Wunsch des Stiftungsrates des Jüdischen Museums Berlin, des Petitionsinitiators und der über 2300 Unterzeichner dieser Petition, hat die Bezirksverordnetenversammlung von Friedrichshain-Kreuzberg in der BVV-Sitzung am Mittwoch, den 24.04.2014 24.04.2013 einstimmig beschlossen, dem Platz vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin den Namen Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz zu geben.

Der Initiator der Petition hält an der Forderung fest, dass der Senat von Berlin, respektive der Regierende Bürgermeister von Berlin sich der Namensgebung zu Gunsten des Philosophen MOSES MENDELSSOHN annimmt.


28.05.2013, 06:53

Wiener Straßen sollen nach Frauen umbenannt werden

von Birgit Baumann, Kerstin Scheller, 20. Mai 2013, 18:17

Die Wiener Grünen fordern, dass Straßen in Wien bei etwaigen Umbenennungen künftig verpflichtend nach Frauen benannt werden müssen.
Frauensprecherin Martina Wurzer fordert gezielte Umbenennungen nach Berliner Vorbild

Wien/Linz/Berlin – Anfang Juni soll der Forschungsbericht über historisch belastete Straßennamen in Wien vorliegen. Martina Wurzer, Gemeinderätin und Frauensprecherin der Grünen, fordert schon jetzt vom roten Koalitionspartner, dass Straßen bei etwaigen Umbenennungen verpflichtend nach Frauen benannt werden müssen.

Die Wiener Grünen kämpfen seit längerem für mehr weibliche Straßennamen. Von den etwa 4.100 nach Personen benannten Straßen erinnern derzeit nur 329 an Frauen. Ähnliches Bild, andere Stadt: In Linz erhielten von den 1131 benannten Verkehrsflächen, 539 ihre Namen nach konkreten Personen. Namenspatinnen sind nur 38 darunter. Auffällig ist, dass in der 25-jährigen Amtszeit von Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ) 72 Prozent der neu geschaffenen Verkehrsflächen nach Persönlichkeiten benannt wurden. Wenigstens im letzten Jahrzehnt wurde öfter an Frauen gedacht, der Anteil der Frauennamen stieg auf etwa ein Viertel.

In Wien setzt Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny auf die neuen Stadtzonen: “In Aspern werden fast ausschließlich Frauennamen verwendet, es gibt auch andere Stadtentwicklungsgebiete, wo das der Fall ist”.

Spott in Berlin

Für Wurzer ist das zu wenig: “Wir wollen Frauengeschichte ins Zentrum des Stadtlebens bringen”. Innerstädtisch gebe es aber keine leeren Flächen, sagt Mailath-Pokorny, daher sieht er “keine andere Möglichkeit” .

In Berlin etwa hat der grün-regierte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg schon 2005 eine Frauenquote eingeführt: Dort gibt es momentan 125 “Männer-” und zwölf “Frauen”-Straßen. Bis Gleichstand herrscht, werden Straßen nur nach Frauen benannt.

Mitunter kann die Benennungsfrage auch zur Farce werden. Das Jüdische Museum in Berlin wollte den Platz vor seinem Gebäude nach dem jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn benennen. Aber: Er war eben ein Mann. Es folgten Debatten, ob nicht eine Ausnahme möglich sei. Nein, beschied die Bezirksversammlung, obwohl sie dies bereits zwei Mal genehmigt hatte – die Kochstraße wurde etwa in Rudi-Dutschke-Straße umbenannt. Der Platz vor dem Jüdischen Museum heißt jetzt nach dem Ehepaar ” Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz”. Der Spott für die Grünen war groß: Toll, dass es eine Frau als Anhängsel geschafft habe. (bau, ker, pm, DER STANDARD, 21.5.2013)


17.05.2013, 14:17

Der Streit um "problematische" Straßennamen

07.05.2013 | 21:18 | ANNE-CATHERINE SIMON (Die Presse)

Ob Südafrika, Deutschland oder Wien: Das Umbenennen von Straßennamen ist heikel, zeigt eine Tagung – und oft skurril.
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Mailath-Pokorny: „Bin grundsätzlich gegen Umbenennungen“

Wien. 1, 2, 3 – wie einfach ist es, Straßen durchzunummerieren wie in New York. Und wie lukrativ, ihre Namen zu verkaufen an Toyota oder andere Vielbieter wie in den USA, Russland und auch Deutschland da und dort.

Wo immer dagegen Straßennamen verdienstvollerweise zur öffentlichen Erinnerung benutzt werden, bedeutet das Mühe, Streit und Skurrilitäten. Wie im deutschen Münster, wo ein wichtiger Platz bis 2012 nach Paul von Hindenburg benannt war (der Hitler zum Reichskanzler ernannt hat). Die Politiker gingen in ihrem Zwist bis zu einer Volksbefragung – nun heißt er Schlossplatz. In Berlin weigern sich die Grünen derzeit, den Platz vor dem jüdischen Museum nach dem Aufklärer Moses Mendelssohn zu benennen – weil er gegen die Frauenquote verstößt (wie in Wien will man die Straßennamen verweiblichen). Als Lösung hat man ernsthaft Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz oder Eheleute-Mendelssohn-Platz vorgeschlagen...

Wo man hinsieht, dasselbe: Straße um Straße bemühen sich Südafrika, seine Apartheidhistorie, und Belgien, seine Kolonialvergangenheit loszuwerden, Parteien und Bürgerinitiativen befehden sich erbittert in der Frage, wie und wie weit man das machen soll.


Fünf Namen in 100 Jahren

Die Erzählungen, die darüber Anfang der Woche auf einer internationalen Tagung zur Straßennamen-Umbenennung in Wien zu hören waren, erinnern verblüffend an Österreich, das schon so viele Umbenennungswellen hinter sich hat. „Allein der Platz vor der Votivkirche hat im Lauf der letzten hundert Jahre fünf Namen gehabt“, erzählt Historikerin Birgit Nemec: Maximiliansplatz, Freiheitsplatz, Dollfußplatz, Hermann-Göring- Platz und Rooseveltplatz.

Über faule Kompromisse konnte auch der Zeithistoriker Florian Wenninger viel erzählen: Da Ferdinand Porsche ein hochrangiger Nazi war, benannte man etwa die Ferdinand-Porsche-Straße in Klagenfurt um – in Porsche-Straße. Und weil der St.Wolfganger Arzt Franz Xaver Rais eine Jüdin denunziert hatte, man aber niemanden vergrämen wollte, machte man die Dr.-Franz–Xaver-Rais-Promenade zur Doktor-Promenade. Auch die parteipolitische Instrumentalisierung gibt es überall, zuletzt in Wien anhand von Dr.-Karl-Lueger-Ring und Dr.-Karl-Renner-Ring zu beobachten. Kaum ist aus Ersterem der Universitätsring geworden, will die ÖVP nun den Dr.-Karl-Renner-Ring umbenennen.

Die Liste potenziell „problematischer Namen“ ist endlos, soll man sie alle eliminieren? Wie es in Wien weitergeht, hängt nicht zuletzt vom Bericht der Wiener Historikerkommission ab, die für die Stadt 4100 Straßen nach „problematischen Namen“ durchforstet hat. Am Dienstag wollte man auf der Konferenz das Ergebnis vorstellen, aber Kommissionsleiter Oliver Rathkolb gab sich zerknirscht: Es dauere bis Juni. „Hätte ich vor zwei Jahren gewusst, was für eine Sisyphusarbeit das wird, hätte ich Nein gesagt.“


17.05.2013, 14:10

Als Mann in Berlin
Der deutsche Philosoph Moses Mendelssohn war der Begründer der jüdischen Aufklärung. Er modernisierte das Judentum und gilt als Urbild jüdisch-deutscher Integration sowie als Vordenker der Toleranz. Er übersetzte die Bibel und soll schon als Zehnjähriger den Talmud von vorne bis hinten gekannt haben.

Nach wem Straßen und Plätze in Berlin benannt werden, hängt teilweise auch vom Geschlecht ab
Nach wem Straßen und Plätze in Berlin benannt werden, hängt teilweise auch vom Geschlecht ab
Foto: Ana Gasston (CC BY-NC)
Er befasste sich immer wieder auch mit christlicher Theologie. Einmal wurde er von einem Schweizer Pfarrer aufgefordert, entweder das Christentum zu widerlegen oder selber Christ zu werden, woraus eine fruchtbare öffentliche Diskussion zum Glauben entstand. Als Jude hatte es Mendselssohn (1729–1786) nicht leicht, Juden waren zu seiner Zeit gerade einmal knapp geduldet.

Mendelssohn trennte strikt zwischen Staat und Religion, denn beide erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Gotthold Ephraim Lessing setzte dem großen jüdischen Philosophen mit seinem berühmten „Nathan der Weise“ ein Denkmal. Die „Moses-Mendelssohn-Medaille“ wird seit Jahrzehnten an Persönlichkeiten verliehen, die sich für Toleranz und Völkerverständigung sowie für eine Verbesserung der deutsch-jüdischen Beziehungen engagieren.

Der Platz gegenüber vom Jüdischen Museum in Berlin sollte ursprünglich nach dem großen deutschen Denker benannt werden. Doch da hat niemand mit den Bezirksverordneten in Friedrichshain-Kreuzberg gerechnet. Die Grünen, die die Mehrheit der Bezirksverordneten stellen, haben ein Manko an dem deutschen Aufklärer entdeckt: Er war ein Mann. Sie wollten den Platz, an dem die Jüdische Akademie entsteht, lieber nach einer Frauenrechtlerin benennen, Rahel Levin-Varnhagen, die zum Christentum konvertierte. Tatsächlich gibt es im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg seit 2005 ein Gesetz, nach dem bei Benennungen von Straßen und Plätzen Frauen bevorzugt werden sollen. Und zwar so lange, bis eine Parität zu den Männern erreicht ist. Von 375 Straßen sind bislang leider erst zwölf nach Frauen benannt.

Die Bezirksverordneten haben vergangene Woche eine Lösung für einen Streit gefunden, der mittlerweile über ein Jahr dauerte. Der Name für den Platz soll nun auch Mendelssohns Ehefrau Fromet enthalten. Über die weiß Wikipedia zwar nichts, aber sie hat zumindest eine historisch bemerkenswerte Eigenschaft: Sie war eine Frau. Der Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz wird von nun an zwar nicht unbedingt an den jüdischen Aufklärer erinnern, wohl aber daran, dass das Geschlecht - anders als in der Gender-Debatte immer wieder behauptet - eben doch nicht nebensächlich ist, sondern noch wichtiger als irgendwelche historischen Leistungen. (pro)

VON: Jörn Schumacher | 03.05.2013


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