Verkehr

KEINE Streichung von Zügen zwischen Heilbronn und Bietigheim-Bissingen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Verkehrsministerium von Baden-Württemberg
2.863 Unterstützende 2.764 in Baden-Württemberg

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

2.863 Unterstützende 2.764 in Baden-Württemberg

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

03.02.2021, 16:10

Folgender Brief wurde heute versendet an Ministerpräsident Kretschmann:
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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

der Unmut vor Ort reißt nicht ab. Die Bürgerinnen und Bürger in unserer Raumschaft zwischen Heilbronn und Bietigheim-Bissingen haben auch sieben Wochen nach dem Wechsel zum Winterfahrplan 2020/2021 kein Verständnis dafür, dass mitten in der Corona-Pandemie nur noch vier statt wie bisher sechs Züge zur morgendlichen Hauptverkehrszeit zwischen 6:00 Uhr und 7:45 Uhr an den Bahnhöfen in Lauffen am Neckar, Nordheim, Kirchheim am Neckar, Walheim und Besigheim halten. Wir wenden uns an Sie, weil wir die Hoffnung haben, dass Sie Verständnis für unser Anliegen aufbringen und darauf hinwirken, dass die Fehlentscheidung rückgängig gemacht wird.

Inzwischen unterstützen über 2.700 Bürgerinnen und Bürger die Petition „KEINE Streichung von Zügen zwischen Heilbronn und Bietigheim-Bissingen“, die von den fünf Bürgermeistern der direkt betroffenen Städte und Gemeinden sowie dem Landtagsabgeordneten Fabian Gramling, dem Landtagskandidaten und Gemeinderat Tobias Vogt, Gemeinderat Achim Schober und Christian Schäuffele initiiert worden ist. Zu den Unterstützern gehören parteiübergreifend mittlerweile alle 13 Bürgermeister aus der Raumschaft, wie beispielsweise Oberbürgermeister Jürgen Kessing aus Bietigheim-Bissingen. Inzwischen haben sich alle Kreistagsfraktionen außer den Grünen den Forderungen der Petenten angeschlossen. Nicht zu vergessen sind über 60 Gemeinderäte und etliche Vertreterinnen und Vertreter aus Vereinen und Kirchen aus den betroffenen Kommunen.

Als „Teilerfolg“ des öffentlichen Drucks konnte man erreichen, dass seit dem 11. Januar zumindest wieder einer der ursprünglich drei gestrichenen Zughalte in den Fahrplan aufgenommen wurde. Dennoch überwiegt nicht die Freude über den gewonnenen Zug, sondern die Enttäuschung und der Frust über die zwei verlorenen Züge. Die Situation bleibt unbefriedigend und wir halten die Entscheidung für grundfalsch – erst recht in Corona-Zeiten. Auf der einen Seite werden die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, ihre Kontakte auf nahezu Null einzuschränken, auf der andere Seite „zwingen“ wir sie in überfüllte Züge.

Der gesamte Vorgang passt auch nicht zum formulierten Ziel, die öffentlichen Verkehrsmittel in Baden-Württemberg zu stärken. Indem das Zugangebot so drastisch zurückgefahren wird, konterkariert man das Ziel eines attraktiven ÖPNV, der zu einer erheblichen Entlastung unserer Straßen führen würde. Viele Bürgerinnen und Bürger in unserer Raumschaft haben aufgrund der Fehlentscheidung beim Fahrplanwechsel inzwischen sogar angekündigt, in Zukunft wieder auf das Auto umzusteigen. Dieser zu befürchtenden Entwicklung wollen wir entgegenwirken.

Aus gesundheitlichen, ökonomischen und ökologischen Gründen ist und bleibt die Streichung eine Fehlentscheidung. Wir fordern Sie daher auf, unsere dreiteilige Lösung des Problems zu unterstützen: Wir brauchen kurzfristig die Wiederaufnahme der Züge in den Fahrplan. Mittelfristig benötigen wir einen zusätzlichen Zug, der nur zwischen Heilbronn und Bietigheim-Bissingen verkehrt. Langfristig könnte es mit einer S-Bahn-Verlängerung von Bietigheim-Bissingen nach Lauffen am Neckar noch weiter vorangehen. Wenn sich am Fahrplan nichts ändert, ist das Bahnchaos auf der Frankenbahn spätestens nach dem Lockdown wieder vorprogrammiert. Wir befürchten bei einer Wiederaufnahme des regulären Arbeitslebens in einigen Wochen eine massive gesundheitliche Gefährdung für die Pendlerinnen und Pendler, da Abstände zur Hauptverkehrszeit nicht eingehalten werden können.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, wir bitten Sie eindringlich darum: Machen Sie den Wegfall der Zughaltepunkte in Nordheim, Lauffen am Neckar, Kirchheim am Neckar, Walheim und Besigheim rückgängig. Sorgen Sie dafür, dass die Kapazitäten den Erfordernissen der aktuellen Pandemie gerecht werden und schützen Sie die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Setzen Sie sich mittel- und langfristig dafür ein, dass der ÖPNV in unserer Raumschaft attraktiv bleibt und verhindern Sie, dass mehr und mehr Pendlerinnen und Pendler wieder das eigene Auto an Stelle der Bahn wählen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schäuffele, Fabian Gramling MdL, Tobias Vogt, Achim Schober, BM
Steffen Bühler, BM Klaus-Peter Waldenberger, BM Volker Schiek, BM Uwe Seibold, BMin Tatjana Scheerle, OB Jürgen Kessing, FW-FV Rainer Gessler, CDU-FV Manfred Hollenbach, FDP-FV Volker Godel, BM Thomas Csaszar, BM Robert Feil, BM Jörg Frauhammer, BM Jochen Winkler, BM Boris Seitz, BM Thomas Vogl, BM Rainer Schäuffele
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