Region: Neu-Ulm
Kultur

Onkelz raus aus unserer Stadt!

Petition richtet sich an
Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger, Oberbürgermeister Gunter Czisch
812 Unterstützende 96 in Neu-Ulm

Sammlung beendet

812 Unterstützende 96 in Neu-Ulm

Sammlung beendet

  1. Gestartet November 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

04.12.2023, 14:11

Liebe Unterstützende,

am 14.11. habe ich die Petition mit 810 Unterschriften abgegeben, persönlich in beiden Rathäusern, Neu-Ulm und Ulm.
Am 27.11. habe ich per Email bei beiden OBs bezüglich einer Stellungnahme nachgefragt, die Antwort von Kathrin Albsteiger möchte ich den Menschen nicht vorenthalten, die unterschrieben haben.
Dafür nochmal danke.

Es grüßt

Ariane Müller

Email vom 29.11.23

Sehr geehrte Frau Müller,

vielen Dank für Ihr Schreiben an Herrn Oberbürgermeister Czisch und mich. Ich habe mich mit meinem Amtskollegen abgestimmt und darf Ihnen mitteilen, dass er die Einschätzung der Stadt Neu-Ulm in dieser Angelegenheit teilt. Wir haben uns daher darauf verständigt, dass ich Ihnen zuständigkeitshalber eine Antwort zukommen lasse. Ich bitte daher, mein Schreiben als gemeinsame Antwort auf Ihre Petition zum Auftritt der Böhsen Onkelz in Neu-Ulm zu verstehen.

Ich persönlich kann Ihre Sorgen und Befürchtungen gut nachvollziehen. Auch ich möchte nicht, dass Rechtsradikale und Extremisten das Wiley-Open-Air als Bühne für ihre intoleranten Botschaften nutzen. Die Böhsen Onkelz sind jedoch bereits seit etwa Mitte der 80er aus der Skinhead-Szene raus - also seit mehr als drei Jahrzehnten. Sie distanzieren sich seit dieser Zeit kontinuierlich, deutlich und öffentlich von diesem Gedankengut. Dabei geht die Band auch darauf ein, dass sie Positionen, die sie damals vertreten hat, heute nicht mehr so äußern würde. Das gilt es anzuerkennen und zu respektieren. Quer durch alle politischen Lager gibt es Menschen, die sich in ihren jungen Jahren unbedacht und unreflektiert geäußert haben, manchmal sogar Gewalttaten verübt haben. Ich finde jedoch, dass auch diese Menschen eine Chance haben sollten, wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückkehren zu können und ein Teil einer offenen und toleranten Gesellschaft zu sein. Die Alternative hierzu wäre eine dauerhafte gesellschaftliche Ausgrenzung und Isolierung, also genau die Dinge, welche eine weitere Radikalisierung befördern können.

Sie sprechen es vollkommen richtig an, wir erleben derzeit eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung und gerade deshalb gilt es meiner Ansicht nach zu versuchen, die aufgebrochenen Gräben zu überbrücken und die Menschen miteinander zu versöhnen. Das bedeutet nicht, dass man alle Äußerungen und Liedtexte gut finden muss, jedoch sollte man auch ein gewisses Maß an Toleranz zeigen - sofern nicht zu Hass und Gewalt aufgerufen wird.

Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch entsprechend nicht erwünschte Personen nach Neu-Ulm kommen. Dennoch muss auch anerkannt werden, dass es quer durch alle gesellschaftlichen und politischen Schichten Bewunderer der Musik gibt.

Die Kapazitäten der Veranstaltungslokalität lassen einen Auftritt in Kombination mit einem für jede Veranstaltung notwendigen und üblichen Sicherheitskonzept zu. Ich erwarte, dass die beiden Konzerte der Böhsen Onkelz im Wiley-Park eine wirklich gute und unaufgeregte Rockparty werden.

Wie Sie an meiner Antwort erkennen, habe ich mich in den vergangenen Tagen eingehend mit Ihrer Petition und Ihrem Anliegen auseinandergesetzt. Ich bin hierbei zu dem oben dargestellten Ergebnis gekommen, von dem ich hoffe, dass Sie dieses akzeptieren.

Mit freundlichen Grüßen
Katrin Albsteiger
Oberbürgermeisterin

Stadt Neu-Ulm - Augsburger Str. 15 - 89231 Neu-Ulm
Telefon +49 731 7050 1009 - Telefax +49 731 7050 1098
k.albsteiger@neu-ulm.de www.neu-ulm.de








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