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Kultusministerin von Baden-Württemberg
Mehrfach konnten in den vergangenen Wochen der Tagespresse Meldungen entnommen werden, wie dramatisch sich die Personalsituation an unseren Schulen darstellt. Es scheitert weder an freien Stellen, noch an den Finanzen – es herrscht ein akuter Lehrermangel.
Die Konsequenzen daraus bekommen insbesondere kleinere Schulen zu spüren, wenn z.B. durch Krankheit/Mutterschutz oder Abordnung plötzlich 50% der Lehrkräfte fehlen und eine daraus resultiere Lücke von etwa 28 Unterrichtsstunden bei einem „Vollzeitlehrer“ seitens des Schulamtes nicht nachversorgt werden kann.
Sollte es in einem Bildungsland wie Baden-Württemberg nicht möglich sein, auf eine Basis von Lehrkräften zurückgreifen zu können, um z.B. Krankheitsausfälle abzudecken? Leider nein, denn die Situation sieht so aus, dass Schulleiter und Lehrer selbst nach Ersatz suchen müssen, um den Schulalltag aufrechterhalten zu können, da das Schulamt sämtliche verfügbaren Lehrer abgeordnet hat, teilweise sind diese an 2 oder mehr Schulen beschäftigt, um überall ein bisschen die Löcher zu stopfen .
Inzwischen liegt die Verantwortlichkeit bei der Suche nach neuem Personal in der Hand der Schulleitungen. Diese müssen zu abenteuerlichen Maßnahmen greifen, Networking betreiben und mit gespitzten Ohren durch die Gegend marschieren, ständig auf der Suche nach potenziell möglichen neuen Lehrkräften, die im Fall der Fälle kurzfristig rekrutiert werden können.
Einerseits werden die Pflichtstunden in den Hauptfächern Mathematik und Deutsch erhöht, andererseits werden Lehrerstellen gestrichen, mit denen diese zusätzlichen Stunden abgedeckt hätten werden können. Die in unserem Regierungsbezirk besetzten Stellen reichen aktuell schon nicht mehr aus, um die Grundversorgung abzudecken! Die fehlenden Unterrichtseinheiten in den Hauptfächern, in Verbindung mit ständig wechselnden Vertretungslehrern machen sich auf drastische Weise im Lernniveau der Schüler bemerkbar.
Zusätzliche Schulangebote, wie z.B. Musik- oder Sport-AGs, Kooperationen mit Kindergärten, usw. müssen aufgrund fehlenden Personals entweder deutlich reduziert oder komplett gestrichen werden. Förderunterricht oder das Arbeiten in kleineren Gruppen ist nicht mehr möglich, Kinder können in kleinen Gruppen nicht mehr spezifisch gefördert werden. Streichungen von „intellektuellen Fächern“, wie z.B. Sachunterricht oder Musik, resultieren darin, dass Team- oder Projektarbeit nicht mehr angeboten werden können. Neben den reinen Lernfächern ein so wichtiger Bereich für die Entwicklung und Stärkung von „Soft Skills“ und Sozialkompetenz unserer Kinder.
Fakt ist, dass durch die Entscheidung der Landesregierung vor etwa 3 Jahren, bis zum Jahr 2020 über 11.000 Lehrerstellen zu streichen, ein massives Nachwuchsproblem entstanden ist. Welcher junge Erwachsene entscheidet sich schon gerne für einen Beruf wenn fraglich ist, ob er diesen überhaupt ausüben kann? Das Resultat dieser Entscheidung bekommen wir nun massiv zu spüren.
Für uns als Eltern ist diese Situation nicht tragbar, unsere Kinder haben Anspruch auf Unterricht, in der Stundenzahl und mit den Lerninhalten wie festgelegt. Es kann und darf nicht in unserem Interesse sein, dass die Bildung unserer Kinder zu kurz kommt, weil an dieser Stelle gespart wird.