Die Planetenforschung ist ein anerkanntes und eigenständiges Forschungsgebiet, das sowohl in der deutschen als auch in der internationalen Wissenschaftslandschaft eine herausragende Rolle spielt. Derzeit werden Anträge, die der Planetenforschung zuzuordnen sind, in verschiedenen Fachgebieten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingereicht. Diese Anträge werden daher von unterschiedlichen Fachkollegien beurteilt, darunter:
•  Astrophysik/Astronomie
•  Geologie und Paläontologie
•  Geophysik und Geodäsie
•  Atmosphären-, Meeres- und Klimaforschung
•  Mineralogie, Petrologie und Geochemie
•  Grundlagen der Biologie und Medizin

Die Planetenforschung zeichnet sich durch ihre multidisziplinäre Natur aus, da sie eine Vielzahl von Forschungsgebieten integriert und diese in einer für sie einzigartigen Weise miteinander verbindet. Gleichzeitig weichen die Rahmenbedingungen, unter denen die untersuchten Prozesse stattfinden, oft stark von den auf der Erde vorherrschenden Gegebenheiten ab.

Die Beurteilung von Anträgen aus dem Bereich der Planetenforschung erfordert daher eine spezifische Expertise, die eine fundierte wissenschaftliche Einordnung ermöglicht. Derzeit erfolgt die Bewertung solcher Anträge in den oben genannten Fachgebieten, deren primärer Fokus jedoch häufig auf erdgebundenen Fragestellungen liegt.

Um der besonderen Natur der Planetenforschung gerecht zu werden und eine adäquate Begutachtung sicherzustellen, sprechen wir uns für die Einrichtung eines eigenständigen Fachkollegiums für Planetenforschung aus. Dieses Fachkollegium würde nicht nur die Qualität der Begutachtung verbessern, sondern auch der interdisziplinären und nicht-irdischen Perspektive der Planetenforschung Rechnung tragen.