Petition richtet sich an: Stadtrat Taucha

Die Stadt Taucha plant, die Trägerschaft der DRK-Kita „Kükennest“ ab dem 1. Januar 2026 an die Volkssolidarität zu übertragen und die Einrichtung mit der Kita „Dewitzer Spatzennest“ zusammenzulegen. Damit steht nicht nur das bewährte pädagogische Konzept auf dem Spiel, sondern auch das vertraute Team – und damit die emotionale Stabilität unserer Kinder.

Diese Entscheidung wurde ohne transparente Ausschreibung und unter Missachtung bestehender vertraglicher Regelungen getroffen.

Der Stadtrat entscheidet am 14. August 2025 – jetzt zählt jede Stimme!
 

Sehr geehrte Mitglieder des Stadtrats Taucha,

wir, die Unterzeichnenden, fordern Sie mit Nachdruck auf, den geplanten Trägerwechsel der Kindertagesstätte „Kükennest“ zum 1. Januar 2026 zu stoppen und das entsprechende Vorhaben zu überdenken.

Die Entscheidung, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als Träger abzulösen und die Kita mit der Einrichtung „Dewitzer Spatzennest“ unter der Trägerschaft der Volkssolidarität zusammenzulegen, wirft zahlreiche Fragen auf – insbesondere hinsichtlich der Transparenz und Fairness im Entscheidungsprozess.

1. Rechtliche Unklarheiten und fehlende Transparenz

Die Kita „Kükennest“ wurde vor fünf Jahren mit erheblichem Engagement und Unterstützung lokaler Entscheidungsträger gegründet. Zwischen der Stadt Taucha und dem DRK besteht eine unbefristete Rahmenvereinbarung vom 1. Juni 2019. Diese kann gemäß Paragraph 11 dieser Vereinbarung nur mit einer Frist von sechs Monaten zum 30. Juni eines Jahres ordentlich gekündigt werden. Eine fristgerechte Kündigung liegt nicht vor – ein Trägerwechsel zum 1. Januar 2026 wäre somit vertragswidrig und rechtlich fragwürdig.
Zudem fand bisher kein offenes Ausschreibungsverfahren statt, wie es bei einer Neuvergabe der Trägerschaft gesetzlich und moralisch geboten wäre. Wir fordern Chancengleichheit für alle interessierten Träger und ein transparentes Verfahren.

2. Pädagogische Kontinuität und Kindeswohl in Gefahr

Die Kita „Kükennest“ steht für ein offenes, situationsorientiertes Konzept mit Schwerpunkten wie Bewegungsförderung, Sprachentwicklung, gesunde Ernährung, integrative Projekte und Vorschularbeit. Dies alles wird getragen von einem engagierten und eingespielten pädagogischen Team, das den Kindern Stabilität und emotionale Sicherheit bietet.
Die geplante Zusammenlegung mit der Kita „Dewitzer Spatzennest“, die ein geschlossenes Konzept verfolgt, bedeutet einen tiefgreifenden Eingriff in die pädagogische Arbeit. Neue Strukturen, Konzeptwechsel, Personalveränderungen – all das bringt massive Unsicherheit für Kinder, Eltern und Fachkräfte mit sich. Gerade in frühen Lebensjahren sind Verlässlichkeit und Bindung entscheidend für die Entwicklung.

3. Bedrohung des bestehenden Teams und der Trägervielfalt

Zwar wird eine mögliche Übernahme des Personals durch den neuen Träger in Aussicht gestellt – in der Praxis jedoch sind bei späterem Stellenabbau meist die zuletzt eingestellten Kräfte betroffen. Damit wäre auch das bestehende, eingespielte Team der Kita „Kükennest“ gefährdet.
Zudem gefährdet die Verdrängung des DRK als Träger die Trägervielfalt in Taucha. Eine Konzentration auf nur wenige Träger führt langfristig zu Monostrukturen und schränkt die pädagogische Auswahl für Eltern massiv ein.

4. Fehlende Einbindung der Eltern und des Personals

Erst sehr spät, am kurzfristig anberaumten Elternabend am 4. August 2025, wurden die betroffenen Familien und Mitarbeitenden informiert. Eine „Kita-Fusion“ dieser Art ist bisher niemanden bekannt. Deutlich wurde schon an diesem Abend: Wie sich die Abläufe gestalten sollen, ist noch völlig unklar. Eine Umstellung dieser Größenordnung dauert mindestens ein Jahr, wenn nicht länger. Leidtragende dieser Entscheidung wären vor allem – wie so oft - die Kinder.

Unsere konkreten Forderungen:

1. Erhalt der Kita „Kükennest“ unter der Trägerschaft des DRK mit dem bisherigen offenen, situationsorientierten Konzept.
2. Keine Übergabe an die Volkssolidarität ohne vorherige öffentliche Ausschreibung und transparente Entscheidungsfindung.
3. Einbindung der Elternschaft und des pädagogischen Fachpersonals in alle weiteren Planungen.
4. Sicherung der Arbeitsplätze des bestehenden Teams, auch bei künftigen Kürzungen.
5. Erhalt der Trägervielfalt in Taucha, um pädagogische Wahlfreiheit und Qualität zu gewährleisten.