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Petition is addressed to: Bayerischer Landtag
Eigentlich sind Erschließungsbeiträge in Bayern seit dem 1.4.2021 für Straßen, die älter als 25 Jahre sind, nicht mehr möglich. Plötzlich aber wird das "Provisorium" erfunden. Damit versuchen viele Städte und Gemeinden gerade, diese Regelung zu umgehen. Denn hat eine Straße keine oder nicht durchgängig Randsteine ODER keine Straßenentwässerung ODER eine schlechte Straßenbeleuchtung - dann behaupten die Gemeinden inzwischen, das sei ein Provisorium gewesen und wälzen die Kosten für alte Straßen noch ganz schnell auf die Anwohner ab. Aktuell sind Fälle bekannt, wo Bürger für 50 Jahre alte Häuser Erschließungsbeiträge in Höhe von 90.000 Euro zahlen sollen!!! Das zerstört eventuell Existenzen von Hunderttausenden in Bayern, da sich jeder einzelne selbst wehren muss und die Politik nur zuschaut!
Reason
Inzwischen hat es noch viel größere Ausmaße angenommen. In Reinhartshofen soll eine mit allen Merkmalen endgültig hergestellte 50 Jahre alte Straße plötzlich auch erschließungsbeitragspflichtig sein, weil die Gemeinde angeblich keine Unterlagen finden kann, ob damals für die Straße etwas verlangt wurde. In Breitengüßbach wird ein 200 Meter langes, erst 2018 gebautes Teilstück wieder komplett heraus gerissen, um die gesamte Straße als Provisorium abrechnen zu können.
Von Politikern ist zu hören: einmal muss man halt für sein Grundstück bezahlen. Nur warum steht davon nichts in der 100-seitigen Erklärung, die 2016 vom Innenministerium herausgegeben wurde? Und wer? Von den Erbauern der Häuser aus den 60er und 70er Jahre dürfte kaum noch jemand am Leben sein. Teilweise wurden die Häuser schon zigfach verkauft. Ich bin der vierte Eigentümer, meine Nachbarin hat als sechste Eigentümerin vor 15 Jahren ein 55 Jahre altes Haus gekauft. Muss man da wirklich noch mit einer Ersterschließung rechnen??? Erschließungsbeiträge sind per Definition Gebühren, die anfallen, "um das Bebauen eines Grundstücks zu ermöglichen". Genau deswegen wurde 2016 das KAG geändert und im Sinne der Vertrauensschutzes der Bürger eine 25-jährige Verjährungsfrist eingeführt. Solange haben die Gemeinden Zeit, bevor die Straße per Herstellungsfiktion als endgültig hergestellt gilt. Ist eine Straße endgültig hergestellt, dürfen keine Erschließungsbeiträge mehr erhoben werden. Die Gemeinden wurden alle schriftlich darauf hingewiesen und ihnen wurde 5 Jahre Zeit gegeben, damit sie ihre Finanzen auch planen und die betroffenen Straßen noch rechtzeitig fertig stellen können. Den Bürgern hingegen wird keine Zeit gegeben, informiert werden sie auch nicht. Teilweise werden Straßen einfach gebaut und am Ende den überraschten Bürgern eine saftige Rechnung präsentiert. Bei den letzten Straßen wird durchschnittlich von jedem 45.000 Euro verlangt!!!
Wir müssen dem jetzt Einhalt gebieten, zumal diese Auslegung auf jeden Fall verfassungswidrig sein dürfte. Denn das Bundesverfassungsgericht hat 2013 den Gesetzgeber verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Gemeinden ihre Straßen nicht endlos als erschließungsbeitragspflichtig offen halten dürfen. Aber genau das macht das Provisorium, denn ein Provisorium kann nicht verjähren! Im Sinne des Vertrauensschutzes der Bürger und der im Grundgesetz verankerten Rechte auf Belastungsvorhersehbarkeit und Belastungsklarheit wurde aber genau gefordert - und mit der Gesetzesänderung von 2016 auch klar geregelt in Bayern. Jede Gemeinde musste sich deswegen ab 2016 mit diesem Thema beschäftigen. In Balzhausen wurden deswegen 2019 17 Straßen per Herstellungsfiktion als endgültig hergestellt erklärt und damit erschließungsbeitragsfrei!!! Die geforderte Belastungsklarheit und Belastungsvorhersehbarkeit war damit sowohl für Gemeinden als auch die Bürger eingetreten!
Jetzt sollen allerdings 13 dieser 17 Straßen Provisorien sein, und damit wieder erschließungsbeitragspflichtig! Die Bürger hatten sich darauf verlassen und das dafür zurückgelegte Geld anderweitig investiert, meistens in die Sanierung ihrer alten Häuser. Wenn in einer 1200 Einwohner Gemeinde wie Balzhausen noch 13 weitere alte Straßen betroffen sind, dann sind das in ganz Bayern mit über 2000 Gemeinden Zehntausende und damit Hunderttausende betroffene Bürger!!!
In alten Straßen stehen alte Häuser und wohnen auch sehr viele alte und bürgerliche Menschen. Und die sollen jetzt nach vielen Jahrzehnten "Erschließungsbeiträge" zahlen, wie für ein Neubaugebiet??? Da werden gerade ganz viele Lebenswerke zerstört! Und es werden sehr schnell, so glaube ich, sehr viel mehr werden, wenn wir diesen Wahnsinn nicht stoppen!
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Petition details
Petition started:
10/31/2024
Petition ends:
04/30/2025
Region:
Bavaria
Topic:
Administration
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Liebe Unterstützer,
Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Unterschrift und Eure Unterstützung.
Wir brauchen allerdings noch viel mehr Aufmerksamkeit.
Seit dem 1.4.2021 gilt für die allermeisten dieser alten Straßen eigentlich die Herstellungsfiktion. Zwischen 2016 und 2020 mussten sich ALLE Gemeinden in Bayern mit den beiden Gesetzesänderung 2016 und 2018 auseinandersetzen. In Balzhausen erfolgte...show moreLiebe Unterstützer,
Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Unterschrift und Eure Unterstützung.
Wir brauchen allerdings noch viel mehr Aufmerksamkeit.
Seit dem 1.4.2021 gilt für die allermeisten dieser alten Straßen eigentlich die Herstellungsfiktion. Zwischen 2016 und 2020 mussten sich ALLE Gemeinden in Bayern mit den beiden Gesetzesänderung 2016 und 2018 auseinandersetzen. In Balzhausen erfolgte deswegen im Juli 2019 ein Gemeinderatsbeschluss, in dem alle 17 von diesen Gesetzesänderungen betroffen Straßen als erschließungsbeitragsfrei erklärt wurden. Es gab auch einen Zeitungsbericht dazu: "Balzhausen verzichtet auf viel Geld und schont die Geldbeutel der Anwohner dieser alten Straßen" war dort zu lesen.
Solche Beschlüsse muss es in jeder Gemeinde geben.
Doch plötzlich sind all diese Gesetzesänderungen und Beschlüsse der Gemeinden nichts mehr wert. Still und heimlich gilt nun: fehlt irgendein Herstellungsmerkmal wie Randsteine, Beleuchtung, Straßenentwässerung oder angeblich die abschließende Teerdecke, dann sind diese uralten Straßen nie Straßen gewesen, sondern nur Provisorien - und die Anwohner sollen Ersterschließungsbeiträge von inzwischen durchschnittlich 45.000 Euro zahlen.
In Balzhausen betrifft das mindestens 12 weitere Straßen, in Thannhausen mindestens 20.
Bei 2000 Gemeinden in Balzhausen reden wir von mehreren Zehntausenden Straßen, und damit hunderttausende betroffene Bürger. Aber kaum jemand weiß davon. Die Abschaffung wurde öffentlichkeitswirksam in den Medien gefeiert. Diese gravierende Änderung wird bisher von allen bestritten, damit jeder denkt, seine Gemeinde ist die Böse.
Bitte helft mit und teilt diese Petition nochmal kräftig mit Familie, Freunden und Bekannten und in allen Social-Media Kanälen. Unterschreiben dürfen AUCH MINDERJÄHRIGE, die den Inhalt der Petition zumindest verstehen können. Es sind also pro Haushalt mehrere Unterschriften möglich.
Vielen Dank und uns allen viel Glück
Schöne Grüße
Stefan Stürminger -
Änderungen an der Petition
on 17 Feb 2025 -
Änderungen an der Petition
on 17 Feb 2025
Debate
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Why people sign
Weil meine Eltern und zahlreiche Verwandte von dieser unlauteren Vorgehensweise betroffen sein könnten.
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Es Widerspricht dem Gemeinsinn und gibt Beamten ohne Gemeinsinn und Ihrer eigentlich Verantwortung Macht an die Hand, die ihnen nicht zusteht!