Andragendet er rettet til:
Bundesregierung und der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
Seit fast einem Jahr dominiert die Corona-Pandemie unser Leben. Die Regierung steht täglich vor großen Herausforderungen und muss schwierige Entscheidungen treffen; jedoch scheint uns dabei die Gruppe der Studierenden in Deutschland aus dem Fokus geraten zu sein. Mit dieser Petition wollen wir auf die Situation der Studierenden aufmerksam machen und fordern die Unterstützung von Studierenden durch die Bundesregierung.
Folgende Veränderungen fordern wir:
- Berücksichtigung der besonderen Situation von Studierenden seitens der Regierung – während die Situation von Kindern, Schüler*innen, Familien und Senioren konstant diskutiert wird, sind Lockerungen oder spezielle Maßnahmen für Studierende kaum im politischen Diskurs präsent
- Perspektive für die Universitäre- / Hochschulbildung gewährleisten – darunter fallen Ideen wie: kleine Arbeitsgruppen, Laborpraktika oder Seminare in Präsenz ermöglichen, sowie sicherzustellen, dass die Qualität und Quantität der Lehre nicht in Mitleidenschaft gezogen wird
- Mehr Flexibilität für Dozenten und Professoren, Änderungen bzw. Anpassung des Lehrstoffes sowie Leistungsbewertung variabler gestalten
Uns ist bewusst, dass diese Forderungen viel Arbeit, aber vor allem auch viel Vertrauen in unsere Generation voraussetzen. Gerne zeigen wir, dass wir dieses Vertrauen verdienen und damit umgehen können!
Begrundelse
Am eigenen Leib, aber auch durch Mitbewohner*innen, Freunde*innen oder Kommilitone*innen erfahren wir die Auswirkungen, die die Corona-Pandemie auf uns hat.
Die aktuelle Situation ist für jede*n von uns eine immense psychische Belastung. Das Wegfallen jeglicher sozialer Kontakte (Familie, Mitbewohner*innen, Freunde*innen, Kommilitone*innen) hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Psyche. Wir fühlen uns (und sind auch oft) allein, eingesperrt in den eigenen vier, sehr kleinen, Wänden. Bei vielen löst das Gefühle der Apathie bis hin zu Depressionen oder auch Suizidgedanken aus.
Studierende der ersten Semester haben nur sehr begrenzte Möglichkeiten neue Bekanntschaften zu schließen und in der neuen Umgebung (Uni/ Hochschule, sowie Stadt) anzukommen. Alle Studierenden stehen vor der Schwierigkeit, das Studium alleine bewältigen zu müssen. Lerngruppen und Gruppenarbeiten können nur digital stattfinden, Bibliotheken sind geschlossen und auch ein kurzer Austausch unter Kommilitone*innen bei einem Kaffee ist unmöglich.
Zu diesem psychischen Druck hinzu ist es undenkbar, Lebenspartner zu treffen, Networking zu betreiben, Praxis-/ Auslandssemester zu absolvieren oder überhaupt eigene Entscheidungen bezüglich der persönlichen Entwicklung und damit verbundenen eigenen Zukunft zu treffen.
All dies führt bei Studierenden zu dem Gefühl die ‘Zeit des Lebens‘ zu verpassen und nicht zu einer vollwertigen Persönlichkeit heranreifen zu können. Des Weiteren sind Zukunftsängste wegen eines nicht optimalen Studienverlaufs, verpassten Chancen, einem minderwertigem Studium omnipräsent.
Auch tragen Studierende eine gewaltige Last mit sich, da sie einerseits beschuldigt werden, Treiber des Infektionsgeschehens zu sein, jedoch andererseits die Folgen der Pandemie aktuell und in Zukunft in besonderer Weise tragen zu müssen und unsere Gesellschaft danach wieder aufzubauen.
Wie sollen wir die Hoffnungsträger der Zukunft sein, wenn unsere Bildung und unser psychisches Wohl seit Beginn der Pandemie immer mehr aus dem Fokus geraten?
Wir wollen nicht noch mehr in Vergessenheit geraten und alles schweigend hinnehmen, sondern die Regierung auf unsere Probleme und unsere Sorgen aufmerksam machen! Nur so können wir ein funktionierender Teil der Gesellschaft werden und nach der Pandemie die Zukunft mitgestalten.