Dilekçe şu adrese hitaben yazılmıştır:
Landtag von Baden-Württemberg (Petitionsausschuss)
Es gibt nach wie vor keine bildungspolitischen Leitlinien für die Bewältigung der Corona-Krise. Diese müssen aber jetzt beschlossen werden, damit die Schulen im Land ab Herbst 2021 handlungsfähig sind.
Gerekçe
Seit nunmehr einem Jahr kämpfen die Schulen in Baden-Württemberg mit Corona. Und dabei treten eklatante Schwächen zutage. Kaum zu übersehen sind der Mangel an Ressourcen, die mangelhafte digitale Infrastruktur, die mangelnde Digitalkompetenz des gesamten Systems. Leider aber auch nicht zu übersehen – und eine der Hauptursachen für das mangelnde Management der Krise im Bildungswesen – sind Denkverbote.
Im Herbst 2020 wurde man belächelt, wenn man darauf hingewiesen hat, dass wir die Schulen unter Einsatz erheblicher Ressourcen dafür ertüchtigen müssen, so lange wie möglich in Präsenz unterrichten zu können. Und dass wir eine Teststrategie brauchen, die es ermöglicht, Infektionen von SchülerInnen und LehrerInnen frühzeitig zu erkennen. Dass die Schulen einen Beitrag zur Pandemie leisten – undenkbar.
Nachdem nun dieses Denkverbot von B 117 geschleift wurde, weigern wir uns im Frühling 2021 den nächsten, naheliegenden Gedanken zu denken: Das Schulsystem kann nach Corona nicht weitermachen, als hätte es Corona nicht gegeben. Briefe an die lieben KollegInnen zu Beginn des Schuljahres, dass sie die Schüler bitte da abholen, wo sie stehen, und den versäumten Stoff behutsam nachholen, werden dieses Mal nicht reichen.
Warum? Ein beträchtlicher Teil unserer SchülerInnen wurde in den letzten beiden Schuljahren über lange Zeiträume in digitalem Fern- oder aber Wechselunterricht beschult. Diese SchülerInnen haben enorme Bildungsdefizite aufgehäuft, und zwar vielen Ebenen, nicht nur auf der des Lernstoffs. Was also sollten wir tun?
Wir müssen endlich darüber nachdenken, wie wir in den nächsten Jahren mit diesen Bildungsdefiziten umgehen wollen. Und da geht es auch, aber eben nicht nur um versäumten Lernstoff.
Möglichkeiten wären
- Reduktion des Lernstoffes, d.h. ein Ausdünnen der Bildungspläne auf das, was die SchülerInnen können müssen, auch wenn sie dadurch vielleicht im Einzelnen weniger wissen
- eine Veränderung der Stundentafel, so dass in Schwerpunktfächern mehr Zeit bleibt, Versäumtes aufzuarbeiten, und mehr Zeit für individuelle Angebote bleibt
- eine Verkleinerung der Klassen, um individuelle Förderung zu ermöglichen
- verbindlich Zeit in die Stundentafel einarbeiten für eine verstärkte Zusammenarbeit mit Museen, Vereinen, Theatern usw., für Exkursionen und außerschulische Veranstaltungen
- mehr zeitliche und finanzielle Ressourcen für den Aufbau von Tutorenprogrammen und Schullaufbahnbegleitungen
Die Liste ist nicht abschließend, darum geht es auch nicht. Sondern darum, dass endlich damit begonnen wird, im Landtag darüber nachzudenken, wie wir mit den Folgen der beiden Corona-Schuljahren umgehen. Und dass auf diese Frage auch andere Antworten gegeben werden als „Digitalisierung“.