Soziales

Erhalt der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz Sachsen-Anhalt

Petition richtet sich an
Landtag von Sachsen-Anhalt Petitionsausschuss
1.382 Unterstützende 965 in Sachsen-Anhalt

Sammlung beendet

1.382 Unterstützende 965 in Sachsen-Anhalt

Sammlung beendet

  1. Gestartet November 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Seit 2015 gibt es die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz. Sie gehört zum Jugendverband fjp>media und ist die landesweit zuständige Fachstelle für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, also für präventive Angebote für Heranwachsenden, Eltern und Fachkräfte.

Die Servicestelle arbeitet einerseits unmittelbar mit Kindern und Jugendlichen, um die Resilienz zu stärken und ihnen Strategien gegen gefährdende Einflüsse an die Hand zu geben. Zudem informieren die Referentinnen Familien für eine Nachhaltigkeit im erzieherischen Umfeld. Sie bilden Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule, Polizei und Justiz themenspezifisch fort.

Allen Interessierten stellt die Servicestelle umfangreiche Fachinformationen zur Verfügung: Handreichungen wie zum Umgang mit dem Tätervideo des antisemitischen Anschlags in Halle, zum pädagogischen Handeln mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges oder Broschüren über Kinderrechte in Ukrainisch für junge Geflüchtete sind wichtige Hilfsmittel für viele Eltern und Pädagog*innen. Positives Feedback gab es aus dem ganzen deutschsprachigen Raum.

Die Servicestelle vernetzt und berät die Jugendschutzverantwortlichen der örtlichen Jugendämter. Darüber hinaus wirkt sie in Prüf-, Kontroll- und Aufsichtsgremien des gesetzlichen Kinder- und Jugendschutzes wie der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien mit.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung will die Förderung der Servicestelle in Trägerschaft von fjp>media zum 31.12.2024 einstellen. Im Rahmen einer Ausschreibung sollen die Leistungen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes dem Jahr 2025 in einem Dienstleistungsvertrag vergeben werden.

Die Entscheidung des Sozialministeriums trifft nicht nur uns als Mitarbeitende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz schwer, sondern auch alle Fachkräfte, Eltern und insbesondere die Kinder und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt. Konkret bedeutet dies, dass in Sachsen-Anhalt ab spätestens Anfang 2025 kein thematisch derart breit aufgestellter, vernetzter und erfahrener Ansprechpartner zur Verfügung stehen wird, um die Pflichtaufgaben des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes wahrzunehmen.

Um eine solche katastrophale Abwicklung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes zu vermeiden, fordern wir die Fortsetzung der Förderung der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz. In Anbetracht unserer guten Arbeit und des immensen Bedarfs ist es unserer Meinung nach fahrlässig, den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz dermaßen grundlos, willkürlich und folgenreich zu beeinträchtigen.

Nur wenn die Servicestelle Kinder- und Jugendschutz unter der Trägerschaft von fjp>media weiterhin adäquat gefördert wird, kann der bereits etablierte erzieherische Kinder- und Jugendschutz in dieser Qualität fortgeführt werden.

Wir bitten Sie dringend, unsere Arbeit für Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt zu unterstützen. Lassen Sie uns und die jungen Menschen nicht im Stich.

Weitere Informationen zur geplanten Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in Sachsen-Anhalt finden Sie hier: https://www.servicestelle-jugendschutz.de/2023/11/informationen-zur-geplanten-ausschreibung-der-erzieherischen-kinder-und-jugendschutzes-in-sachsen-anhalt/

Begründung

Für uns, die qualitativ hochwertige Arbeit leisten, ist der Plan vollkommen unverständlich und ein Schlag ins Gesicht. Das Vorgehen des Sozialministeriums zeigt nicht nur die fehlende Würdigung unserer langjährigen fachlich-fundierten Arbeit. Es impliziert zudem, dass die wichtigen, vielfältigen Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche, Fachkräfte und Eltern vom Sozialministerium als irrelevant erachtet werden.

Wir arbeiten in Bildungsangeboten mit Kindern, Jugendlichen und Fachkräften in unserem gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt, fahren in die Schulen und Jugendeinrichtungen ebenso wie in die Kinderwohngruppen vom Altmarkkreis bis nach Zeitz.

Wir stärken Heranwachsende darin, sich gegen sexualisierte Gewalt zu wehren, Nein zu sagen bei (Cyber)Mobbing, Resilienz in Krisensituationen zu entwickeln und souveräner den vielen Gefahren der Mediennutzung gegenüberzustehen.

Wir informieren und beraten Eltern, geben oft auch in sehr persönlichen Momenten fachlichen Rat und Zuversicht.

Wir machen Sozialarbeiter*innen, Lehrkräfte und Polizist*innen in zahlreichen Fortbildungen zu aktuellen Themen fit.

Wir stehen den Jugendschutzverantwortlichen der Jugendämter bei schwierigen Fragen immer fachlich zur Seite und erarbeiteten mit ihnen gemeinsam über viele Jahre hinweg ein Netzwerk, das die relevanten Akteure*innen zusammenbringt.

Wir arbeiten nach professionellen Standards und dokumentieren unsere Arbeit sorgfältig und umfangreich. Wir binden die Landesverwaltung in unsere inhaltliche Planung detailliert ein und erstellen jedes Jahr einen ausführlichen Nachweis im Sachbericht.

Wir erstellen regelmäßig Handreichungen zu aktuellen Jugendschutzthemen und Krisen für Familien und die Fachöffentlichkeit, zuletzt eine bundesweit nachgefragte zum Ukrainekrieg.

Gerade jetzt - das belegen zahlreiche Studien - gibt es bei Kindern und Jugendlichen verheerende Auswirkungen von Pandemie, Kriegen und der gesellschaftlichen Situation. Durch diese Belastungen steigt der Bedarf an Unterstützung immens, zum Beispiel bei Themen wie Jugendgewalt, Cybermobbing, Selbstverletzung, Kindeswohlgefährdung, psychischer Resilienz, sexualisierter Gewalt und problematischer Mediennutzung.

Durch die Abwicklung werden das durch uns über viele Jahre hinweg erarbeitete Netzwerk sowie die durch die Arbeit mit unterschiedlichsten Zielgruppen gewonnenen Erfahrungen zunichte gemacht. Das erneute Aufbauen eines solchen Netzwerkes sowie die Aneignung dieser einmaligen Expertise wird Jahre dauern, in denen es keinen gleichwertig qualitativ hochwertigen erzieherischen Kinder- und Jugendschutz in Sachsen-Anhalt geben wird.

Wir arbeiten gern bei fjp>media. Wir haben durch die vielfältigen anderen Arbeitsfelder wie Jugendarbeit, Medienbildung oder Beratung gegen Hass im Netz einen multiprofessionellen Austausch, um den uns Kolleg*innen in anderen Bundesländern beneiden.

Uns Mitarbeitende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz trifft diese Information vollkommen unerwartet. Die geplante Ausschreibung des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in Form eines Dienstleistungsvertrages ist bundesweit einmalig.

Die Mitarbeiter*innen der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Servicestelle Kinder- und Jugendschutz aus Magdeburg
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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer*innen,

    am 18. April waren wir auf der Sitzung des Petitionsausschusses. Leider kamen wir selbst nur wenig zu Wort. Allerdings wurden die Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Mitarbeitende des Landesjugendamtes intensiv befragt.

    Dabei stellte sich als ein wesentlicher Kritikpunkt der Landesverwaltung heraus, dass die Servicestelle anstatt der vereinbarten 40 Präventionsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche mehr als 100 Angebote im Jahr durchführt. Auch wenn das keine Mehrkosten verursacht, soll das aus Sicht des Landes nicht sein. Hier sieht das Landesjugendamt die kreisfreien Städte und Landkreise in der Pflicht. Dass die Servicestelle damit dem immensen Bedarf folgt und viele örtliche Jugendämter nur eine sehr minimale... weiter

  • Liebe Unterstützer*innen,

    am 14.03.2024 haben wir im Petitionsausschuss viele Fragen der Abgeordneten beantworten können. Nachdem die Mitglieder des Petitionsausschusses die Gründe des Sozialministeriums nicht nachvollziehen konnten, soll auf der Sitzung morgen (18.04.2024) nun die Ministerin für Aufklärung sorgen.

    Da die Sitzung öffentlich ist, sind auch Gäste zugelassen. Wer möchte, kann also direkt vor Ort dabei sein. Hier gibt es weitere Informationen:
    padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/aussch/wp8/pet/einlad/pet040e8i.pdf

    Wir werden morgen die Unterschriften überreichen und hoffen, dass der Ausschuss eine gute Lösung für den Erhalt der Servicestelle vorschlägt.

    Danke an alle und viele Grüße,

    das Team der Servicestelle

Noch kein PRO Argument.

Noch kein CONTRA Argument.

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