Petition is addressed to: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW); Landtag NRW – Petitionsausschuss; Bundesministerium für Gesundheit

-> Neue Informationen (seit 09.11.2025), siehe weiter unten!

Worum es mir geht
Seit März 2024 kommt der schriftliche Fragenpool überwiegend aus Solingen; seit 1998 zuvor stellte Ansbach den zentralen Pool. Mit der Umstellung traten textlastige und teils fachfremde Schwerpunkte auf (u. a. Neurologie, Endokrinologie, Pharmadetails), was in Ausbildungspraxis und Verbänden vermehrt kritisiert wurde.

Was aktuell auffällt
Dokumentierte Beispiele nennen Randthemen und missverständliche Formate, die nicht zwingend sicherheitsrelevantes Kernwissen prüfen. Verbände ließen Inhalte rechtlich prüfen; Beschwerden sind belegt. Positiv: Solingen hat im Mai 2025 bestätigt, dass Originalfragen/Gedächtnisprotokolle weiterhin veröffentlicht werden dürfen – Transparenz ist möglich und gewünscht.

Transparenz als Steuerungsinstrument
Ohne offizielle Erfolgsstatistiken bleibt Steuerung schwer. Eine jährliche anonyme Veröffentlichung (Teilnehmer, Bestanden, Durchfallen) ist rechtlich möglich und datenschutzkonform; ein Runderlass der Länder reicht.

Warum das uns alle betrifft
Psychische Belastungen und Erkrankungen nehmen zu; Wartezeiten auf kassenfinanzierte Therapieplätze sind vielerorts lang. Heilpraktiker für Psychotherapie leisten einen spürbaren Beitrag zur Versorgung und Entlastung. Unfaire, unscharf zugeschnittene Prüfungen behindern geeignete Kandidaten und verschärfen Versorgungslücken. Faire, transparente und rechtssichere Prüfungen stärken das Vertrauen in diesen Beruf – und damit die psychische Versorgung in Deutschland.

Wichtig: Es geht mir nicht um „leichter“
Ich fordere keine Vereinfachung. Die HPP-Prüfung war und ist anspruchsvoll – und das soll sie bleiben. Es geht um Qualität, Fairness und Leitlinienkonformität: kernrelevantes Wissen mit hohen Anforderungen, fachfremde Detail-Trivia entfallen. Das dient der Patientensicherheit.

Mein Ziel und Zeitplan
Ich fordere eine saubere Umsetzung bis September 2026, damit ab März 2027 eine validierte, fachlich überprüfte und transparente Prüfungspraxis greift. Das ist ambitioniert, aber machbar – insbesondere, wenn Ministerien klare Vorgaben erlassen und ein unabhängiges Prüfgremium etabliert wird. 

Rechtsrahmen und Maßstab
Die Bundesleitlinien (BAnz 22.12.2017; in Kraft 22.03.2018) bestimmen: Die Überprüfung ist eine Gefahrenabwehrprüfung – keine Vollfachprüfung. Geprüft werden nur die für eine sichere Tätigkeit „unerlässlichen Kenntnisse“; entscheidend sind Patientensicherheit, Erkennen von Grenzen, Notfall- und Rechtswissen.

Meine Forderungen:
1.   Rückgabe an Ansbach oder Einrichtung einer neutralen bundesweiten Prüfungsstelle unter dokumentierter Fachaufsicht.

2.   Unabhängiges Prüfgremium (Fachvertreter Psychotherapie, Rechtskundiger, Patientenschutz) zur Gegenprüfung jeder Fragenrunde vor Freigabe.

3.   Transparenzpaket: veröffentlichter Themenrahmen, Bewertungs-/Korrekturleitfaden, jährlicher Qualitätsbericht; Veröffentlichung von Originalfragen/Gedächtnisprotokollen bleibt zulässig (Freigabe durch Solingen 05/2025 bestätigt).

4.   Leitlinienkonformität festschreiben: Konzentration auf „unerlässliche Kenntnisse“ der Gefahrenabwehr (Psychopathologie, Diagnostik, Notfall, Rechtskunde, Abgrenzung Somatik, Basis-Psychopharmakologie); fachfremde Detail-Trivia entfallen.

5.   Geordnetes Beschwerde- und Nachkorrekturverfahren mit Fristen; strittige Items können bei Evidenzproblemen aus der Wertung genommen werden.

6.   Statistische Transparenz: Landesministerien sollen die Gesundheitsämter per Verwaltungsvorschrift verpflichten, jährlich anonymisierte Zahlen zu veröffentlichen (Teilnehmer, Bestanden, Durchgefallen). Das ist rechtlich machbar und datenschutzkonform.

7.   Fristsetzung: Umsetzung bis September 2026, damit ab März 2027 validierte Prüfungen gelten. 

+++ Update vom 09.11.2025: Neue Erkenntnisse zur Märzprüfung 2025 +++
Aufgrund eines Hinweises und anschließender Recherche hat sich herausgestellt, dass die schriftliche Prüfung des HPP vom März 2025 (Gruppe A) insgesamt vier Prüfungsfragen enthielten, die nahezu wortgleich aus den urheberrechtlich geschützten „Musteraufgaben für die schriftlichen Prüfungen nach dem Psychotherapeutengesetz“ des IMPP (Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen, April 2009) stammen.
Quellenangaben zu dem Dokument sind ganz unten zu finden.

Die Übereinstimmungen betreffen folgende Fragen:
IMPP Frage 1 → HPP Frage 15
IMPP Frage 5 → HPP Frage 19
IMPP Frage 8 → HPP Frage 10
IMPP Frage 9 → HPP Frage 25

Ich habe daraufhin sowohl das IMPP als auch das Gesundheitsamt Solingen informiert.
Das IMPP teilte mit, dass ihm diese Verwendung nicht bekannt war und dass die Angelegenheit intern geprüft wird.
Auch das Gesundheitsamt Solingen kündigte an, der Sache nachzugehen.

Dieser Vorgang wirft Fragen auf – nicht nur im Hinblick auf das Urheberrecht, sondern auch auf die Leitlinienkonformität der Prüfungsinhalte.
Dieser Sachverhalt verdeutlicht den dringenden Bedarf an klaren Standards und transparenter Vorgehensweise bei der Erstellung zukünftiger Prüfungen.